Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Programmierboard


von Alexander (Gast)


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Hallo,

ich habe da folgendes Problem:

Heute habe ich als blutiger Anfänger einen AVR ISP gebastelt und bin da
recht stolz auf mein Ergebniss, welches ich gemäß dieser Anleitung
erzielt habe:

http://www.hubersoft.net/elektronik/programmer/ispavravr/ispavravr.html

Nun fehlt mir das passende und universelle Gegenstück, womit ich die
Möglichkeit habe, alle Atmel AVR-Microcontroller auch programmieren zu
können, also ein Programmierboard.

Sicherlich hätte ich da auf die kommerziellen Angebote zurück greifen
können, aber ich entschied mich für die wesentlich kostengünstigere
Selbstbauweise. Der oben nachgebaute ISP hat mich in der Herstellung
selber nur knapp 7.00 € gekostet und nun suche ich eine Anleitung und
Platinenlayout für ein entsprechendes Programmierboard, welches ich mit
dem selbst gebauten ISP kombinieren kann.

Könnte mir jemand da Quellen für Bauanleitungen nennen?

von Matthias H. (Gast)


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ISP ist ja dafür gedacht, dass man eben kein spezielles Programmierboard
benötigt. Man baut den AVR dort ein, wo man ihn einsetzen will und
programmiert ihn im System.

von Alexander (Gast)


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Hallo Matthias,

das ist ja gerade das Problem.

Wie programmiert man denn einen AVR, wenn das Zielsystem dafür keine
Schnittstelle zum programmieren besitzt, bzw. vorsieht?

Daher kam ich halt auf die Idee, nach einem "universellen"
Programmierboard zu suchen und habe mir zum Anfang schon einmal den AVR
ISP gebastelt. Leider finde ich solch ein Programmierboard mit
Schnittstelle für einen ISP nicht und ein kommerzielles für ca. 100.00
€ wollte ich mir nicht zulegen.

Daher meine Anfrage nach einer Bauanleitung ...

von Matthias H. (Gast)


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für welche AVRs soll es denn sein? Für welche
Gehäuse(DIL,TQFP,PLCC,SOP)? Wenn du die alle programmieren willst,
wirst du dir wohl selbst was basteln müssen. Und bei den SMD-Bauteilen
wirds dann auch teuer.

von Alexander (Gast)


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Wenn das Programmierboard natürlich die Funktionen einer
"Eierlegende-Woll-Milch-Sau" unterstützt, wäre das auch nicht
schlecht ... ;)

Im Ernst:
Wenn das Prorammierboard die DIL-Bauformen abdeckt, so reicht mir das
völlig aus und selber basteln nach Vorlage (Bauanleitung) würde ich
auch machen, nur scheitert das wohl mangels Informationen.

ISP-Anleitungen findet man wie Sand am Meer im Internet, aber
Programmierboard's stets nur die wenigen teuren kommerziellen.

von kinglazee (Gast)


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Also ich habe mir das STK500 von Atmel gekauft (bei Reichelt bestellt).
Ich bin echt zufrieden mit dem, man hat schon 8 Taster aufgedruckt,
dazu 8 SMD-Led's, sämtliche DIL Adapter für die versch. Atmel's
(8pin, 20pin und 28pin Sockel)sind mit drauf, eine sorgfältige
Spannungsversorgung mit drauf, und man hat wenn man schon recht gute
Jumpermöglichkeiten eingebaut.

Alle Kabels dabei, die Software ist dabei, also ich find das Zeil echt
klasse für einen Anfänger wie mich z.B.

MFG kinglazee

von Matthias H. (Gast)


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wenn du es wirklich nur zum proggen brauchst, dann musst du ja nur die
nötigen Sockel auf eine Platine bringen, für Takt und Spannung an jedem
Sockel sorgen und dann die sechs Leitungen (VCC,GND,MISO,MOSI,RESET,SCK)
an einen dir passenden Stecker führen. Wo die Pins an den AVRs dann
jeweils sind, findest du ja im Datenblatt. Ich weiß nun nicht, ob die
Spannung und die Progpins immer an der gleichen Stelle sind beim
jeweiligen Sockel, aber das dürfte kein Problem sein.

von Alexander (Gast)


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Also sehe ich das richtig, das ich nur eine Platine basteln muss mit 2-3
verschiedenen ZIF-Sockeln, den dafür gehörenden Quarz mit seinen zwei
Keramik-Caps, ein 5 Volt Festspannungsregler, zwei Pufferelkos und eine
Diode als Verpolungsschutz für die DIL's?

von kinglazee (Gast)


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Ich gehe davon aus dass es nicht so ist denn auf meinem STK500 habe ich
für jeweils die gleichen Sockel 2 farbig markierte Bereiche. Diese
Bereiche werden mit einer 6pin Kabelbrücke "aktiviert".

von Alexander (Gast)


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Hmm,

also hinsichtlich das ich mir für 100.00 € nicht das STK500 kaufen
werde, denke ich mir mal, das man einfach gemäß dem Wink mit dem
Zaunpfahl von Matthias das mit ZIF-Sockeln für DIP8, DIP20, DIP28,
DIP40 und ggf. einem 64-pol. QFP-Sockel für ATMEGA's realisieren
könnte. Die Spannungsversorgung könnte wie bereits oben von mir erwähnt
mit einer 9V Blockbatterie und dem dafür gehörenden Quarz mit seinen
zwei Keramik-Caps, ein 5 Volt Festspannungsregler, zwei Pufferelkos und
eine Diode als Verpolungsschutz für die DIL's & QFP-Sockel realisdieren
...

Oder sehe ich das zu einfach?

von Torsten (Gast)


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von ...HanneS... (Gast)


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@Alexander:
"oder sehe ich das zu einfach?"

Nööö... Eher zu kompliziert...
Leg dich zu Beginn auf einen Typ fest, z.B. Mega8 oder Mega8535 und bau
auf etwas Lochraster (Lötpunkt oder Streifen) den IC-Sockel, die
Stromversorgung (hauptsächlich die Keramik-C's) und den ISP-Anschluss.
Dann für jeden I/O-Pin eine Steckbuchse (Reichelt SPL32) und nochmal je
eine Buchsenreihe für GND und +5V. Quarz kannst du später nachrüsten,
wenn es erforderlich wird. Vorerst genügt der Mega8 (Mega8535, wenn es
mehr I/O-Pins sein müssen) mit internem 1MHz-Oszillator (so wie er
ausgeliefert wird).

Dann noch ein paar Taster, ein Mäuseklavier, ein paar LEDs mit
Vorwiderständen, ein paar Trimmpotis, alles mit diesen Steckbuchsen,
und du kannst mit etwas Schaltdraht alle möglichen Schaltungen
zusammenstecken.
Und wenn du dann im Laufe der Zeit für jedes Pinout eine eigene
Testplatine aufbaust, wird das immernoch günstiger als mit einer
eierlegenden Wollmilchsau. Und du behältst die Übersicht. Fang am
besten mit Mega8 oder Mega8535 (pinkompatibel zu Mega16, Mega32) an,
die sind recht universell einsetzbar...

Ein reines Progboard mit je einem IC-Sockel pro Pinout bringt nicht
viel, es fängt nur unnötige Störungen ein, bedingt durch die langen
Leitungen für ISP und Quarz... Und Peripherie kannst du damit auch nur
schlecht anschließen (oder es wird zu kompliziert), zum Entwickeln
taugt es also nix...

Sinnvoll zum reinen ISP-Programmieren (nicht zum Entwickeln) sind auch
Adapter, die man von oben auf den (eingelöteten) AVR aufstecken kann.
Ich nutze sowas für 1200/2313 und Tiny12/15. Andere Pinouts werden bei
Bedarf folgen. Somit braucht man in der Zielschaltung kein
ISP-Anschluss, was die Platine vereinfacht. Allerdings muss man darauf
achten, dass sich die restliche I/O-Beschaltung mit ISP verträgt.

Guten Rutsch...
...HanneS...

von Alexander (Gast)


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Hallo HanneS,

habe mal den Autoren des von mir nachgebauten AVR-ISP Adapters
angemailt, welcher überraschend schnell einen Vorschlag unterbreitet
hatte für Zielsysteme one ISP-Schnittstelle.

Gemäß Deiner Aussage habe ich tatsächlich zu kompliziert gedacht, den
der Lösungsweg des Autor des AVR-ISP war so simpel, das ich mir mit der
Hand auf der Stirn geklatscht habe:

"Man steckt zwei IC DIL-Sockel gleicher PIN-Anzahl für den zu
programmiertenden Microcontroller übereinander und lötet dazwischen an
den entsprechenden Pins (RESET, MOSI, MISO, SCL, GND, VCC) das Kabel
fest, das auf der anderen Seite mit einem für das ISP passenden Stecker
endet. So kann man diesen "Adapter" direkt in das Zielsystem zwischen
den zu programmierenden Mikrocontroller und seinen Sockel stecken. Wenn
die Programmentwicklung beendet ist, kann man diesen Zwischenstecker
wieder entfernen.

Zu beachten ist, dass der Microcontroller während des
Programmiervorgangs an einen Quarz und an die Versorgungsspannung
angeschlossen sein muss. Ausserdem dürfen an den den Pins MOSI, MISO
und SCL keine niederohmigen Verbraucher wie LEDs oder Lautsprecher
angeschlossen sein, da sonst das ISP die Pegel von aussen nicht
einstellen kann (ein Datenbus für ein Display etc. ist jedoch kein
Problem)."

Warum so kompliziert, wenn es auch einfach geht ... :)

Dennoch vielen Dank für die zahlreiche Hilfe, welche mir hier geboten
wurde.

von ...HanneS... (Gast)


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@Alexander:

Das geht natürlich auch, während der Entwicklungsphase bleibt der
Adapterstecker dazwischen, später fliegt er raus. Aber von oben auf den
AVR aufgesteckt geht auch gut.

Schau mal bei www.hannes.de.md, da gibt es noch mehr total
unkonventionelle Aufbauten...

Guten Rutsch...
...HanneS...

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