Hallo, mir ist nicht ganz klar, in welchen Fällen ich ein Gerät mit FTDI vertreiben darf. Wenn ich die VID und/oder PID ändere und keine eigene VID habe, dann darf ich sie natürlich nicht mehr vertreiben. Was ist wenn ich -den Chip in seiner ursprünglichen Konfiguration belasse? -mit FTProg den Device Description String verändere? -mit dem Custom INF File Generator den Manufacturer ändere. Kurz um, mir ist nicht 100% klar welchen Einfluß ich auf die Einstellungen des Chips nehmen darf.
Bis auf die FTDI VID und die PID des Chips kannst du die Descriptoren ändern (also Name, Seriennnummer, Strombedarf usw.). Du darfst auch bei FTDI anfragen, dann bekommst du einen 8er Block PIDs. Die darfst du dann für alle deine Geräte mit FTDI Chips verwenden und die auch so verkaufen. Wenn du die VID ändern willst, musst du eine eigene haben. Wenn du die PID und/oder VID änderst, ist eine neue Signierung des Treibers fällig, falls du Wert drauf legst, bzw. unter Windows x64 nutzen willst.
Danke für deine Antwort. Kannst Du mir bitte kurz das Thema Treibersignierung erläutern...vorgehen, evtl. Kosten etc. Darf ich den Manufacturernamen im inf File ändern?
Das Hauptproblem ist eher, eine eigene Vendor-ID zu bekommen. Die musst du nämlich beim USB-Konsortium beantragen, was mehrere 1000 Euro pro Jahr kostet. Ob sich das lohnt, weiß ich nicht. FTDI hat deswegen ja die Möglichkeit geschaffen, mit der eigenen FTDI-VID und quasi bei FTDI registrierten (eindeutigen!) Product-ID's seine USB-Geräte zu versehen. Ich selber habe es aber auch schon erlebt, dass Geräte mit FTDI-Chip offiziell vertrieben werden (gewerblich), bei denen nicht die VID UND PID getauscht wurden, sondern nur der Description-String. Dann wird es nämlich lustig, wenn man ein anderes Gerät mit FTDI-Chip ansteckt und der falsche Treiber vom Betriebssystem aus automatisch installiert wird. Soweit ich informiert bin, MUSS mindestens die PID getauscht werden, um das USB-Gerät verkaufen zu können. Und freie PID's kriegt man halt von FTDI, wenn man die FTDI VID nutzt.
Treibersignierung ist recht aufwendig. Wird auch nur ein Byte am inf oder sys File geändert, stimmt die SIgnatur nicht mehr. Dann muss man den Treiber erneut signieren lassen, kosten etwa 300$ für die Verisign Signatur an sich und etwa 400$ pro Betriebssystem, auf welchem das laufen soll. Es gibt aber auch so Kombi-Pakete bei MS. Dazu kommt jede Menge Testaufwand mit dem WDK, ein entsprechender Testrechner mit Windows Server 2008 englisch usw. Eventuell kann man die Tests weglassen beim FTDI, wenn man nur das Inf ändert, aber es kann sein, MS weist das Paket dann ab.... USB Vendor ID kostte einmalig 2000 US Dollar. Wenn man kein USB Logo da drauf pappen will und kein Mitglied in der USB IF werden will. Ansonsten ist der Beitrag jährlich fällig. Braucht aber kein Mensch. Wenn die VID von FTDI im FTDI Chip bleibt, darf man die Geräte verkaufen, da der Chip von FTDI kommt, und es zu keinerlei Konflikten kommen kann, da er den FTDI Treiber verwendet. Man kann die PID auf eine der 8 ändern, die man von FTDI auf Anfrage und mit Angabe von Firma, Projekt usw. zugewiesen bekommt, ändern. Auch dann darf man das Produkt gewerblich verkaufen. Nur ist die Signierung hinüber. Wenn das ein normaler virtueller COM Port sein oder aber du über die FT2XX.dll zugreifst, würde ich auf jeden Fall die FTDI VID drin lassen, und nur den Namen und die Seriennummer ändern. Bei der Auswahl des Treibers ist bei USB einzig und allein die Kombination aus VID und PID zuständig, völlig egal, welchen String Descriptor man da drin stehen hat. Ebenso egal ist die Seriennummer. Die Dienst nur zur Info und der String wird nur beim Anstecken angezeigt, wenn noch kein Treiber installiert ist.
das war sehr ausführlic, danke! Zwischenzeitlich habe ich bei FTDI eine ApplicationNote zur Treibersignierung gefunden: http://www.ftdichip.com/Support/Documents/AppNotes/AN_101_WHQL_Certified_Driver_Process.pdf Auf der letzten Seite nennen sie kosten von knapp $700. Der Preis geht, nur der Aufwand den Du beschreibst scheint beachtlich. Jetzt bleibt nur noch die Frage nach dem Manufacturereintrag im Eeprom offen. Darf ich den, unter beibehaltung der FTDI VID und PID ändern?
Solange du nicht gegen irgendwelche Gesetze oder Verträge verstößt, die du geschlossen hast, darfst du Dinge ändern bis du schwarz wirst. Das Problem: Welche Gesetze? Ich mache hier keine Rechtsberatung, aber stell mal jemandem die Frage der das darf, was für Gesetze oder Verträge Dich an die Vorgaben des USB-Konsortiums binden oder an FTDI, und wer Dinge wie die Marke USB oder das USB-Logo auf was wann draufkleben darf.
Es geht nicht um Gesetze sondern eventuelle Ansprüche der Kunden. Wenn du dir eine VID/PID Kombi ausdenkst, und das macht dann Stress beim Kunden, weil er zufällig ein Gerät hat, was die Kombi auch hat, dann kann er seine Ansprüche gegenüber dir geltend machen. Wie auch immer die aussehen. Wenn man sowas macht, produziert man Bastelmurks und stellt sich auf eine Stufe mit den Kopier-Chineen...
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