Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Geichrichterdiode defekt. Warum?


von KartoffelPuffer (Gast)


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Ein Bekannter hat sein LN mir zur Reparatur gebracht. 
Fehlerbeschreibung: Liefert nicht mehr den vollen Strom. Es handelt sich 
um ein EA-3033 von Elektro-Automatik (0..20V, Stromabschaltung bei 30A). 
Das LN hat zwei Trafos und zwei Brückengleichrichter. Danach werden die 
Gleichspannungen parallel geschaltet und auf die Siebelkos gegeben.

Was hat der Knallkopp gemacht: Ausgangsspannung am LN auf 20 Volt 
gestellt und einen fetten Elko (33000µ/63V) angeklemmt. Elko abgeklemmt, 
Spannung am LN auf 5 Volt gestellt und den geladenen Elko wieder 
angeklemmt. Ergebnis: Eine Diode in einem der Brückengleichrichter hat 
vollen Durchgang. Dadurch ist die Primärschmelzsicherung des betroffenen 
Trafos abgeraucht und das LN hat nur noch die halbe Leistung (die übrige 
Elektronik bliebt durch die üblichen Schutzdioden vor der Spannung aus 
dem Elko geschützt).

Kann aber durch diese Vorgehensweise eine Diode im Brückengleichrichter 
zerstört werden?

von Jens G. (jensig)


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Die Diode geht mit Sicherheit nicht einfach durch den überladenen Elko 
kaputt. Vielleicht ist eher die Regelelektronik danach durchgeknallt, 
und hat dann die Diode mitgerissen (obwohl eigentlich auch recht 
unwahrscheinlich). Vielleicht war das Ding ja schon vorher kaputt, und 
er erzählt dir möglicherweise nur die halbe Wahrheit.
Trotzdem kann eigentlich nix kaputt gehen bei diesem Experiment, denn 
die Regelelektronik sieht trotzdem noch keine unerlaubte 
Reverse-Spannung, und der Diode dürfte sowas egal sein.

von Flip B. (frickelfreak)


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Von dem Kondensator ist die Diode nicht kaputt gegangen (ausser er hat 
ihn verpolt angeschlossen). Trotzdem sind die Teile Ziemlich schnell 
durchlegiert. Tausch die Gegrillten teile aus und hoffe, dass dem 
Transformator bei der Ganzen Sache nicht zu  warm um die Drähte geworden 
ist. Dann prüfst du den Rest der Schaltung, damit die neuen Doiden nicht 
gleich wieder beim Einschalten im Siliziumhimmel landen.

von U.R. Schmitt (Gast)


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Ist schon seltsam.
Könnte es sein, daß die Überstromabschaltung zu langsam ist und die 
Diode wegen geringerer thermischer Kapazität schneller den Heldentod 
gestorben ist als es die anderen Bauteile konnten.
Dass könnte z.B, schon beim Anschliessen des Elkos bei 30V passiert 
sein, oder bei irgendeinem Kurzschluss.
Ich denke mal dein Kumpel hat bestimmt schon mehr blöde Ideen 
ausprobiert. Den Fehler merkt man ja nicht unbedingt sofort.

von MaWin (Gast)


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Labornetzteile gehen auch kaputt,
wenn man sie aus den Fenster des 20. Stocks wirft,
insofern darf man nicht bliebig blöd sein.

Allerdings gehen Gleichrichter auch kaputt ohne daß 'von hinten' mehr 
Spannung kommt, schliesslich fliessen in so einem Netzteil immense 
Spitzenströme von ca. 50A pro Halbwelle.

Aus welchem Effekt auch immer, vielleicht Überschreitung der 
Reverse-Spannung des Gleichrichters in einem kurzen Moment des 
Elkoanschlusses aus irgendwelchen nicht-Ausgleichseffekten, vielleicht 
aus Zufall, du wirst ihn reparieren und gucken, ob nicht noch was 
anderes kaputt ist.

Und dann deinem Bekannten erklären müssen, daß man auch Labornetzteile 
kaputtbekommt, wenn man es unbedingt darauf anlegt.

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