Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik BUF634 vs. diskreter Current-Amp


von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Das WE naht, das Hirn brauch Input...

Also, nachdem ich letztes Jahr mit dem 80KHz Audio-Amp mit Tristate die 
Gemüter erregte, der Winter merklich näher kommt und damit die 
verfügbare Zeit (zumindest für mich), hatte ich diesen Thread nochmals 
durchgelesen und bin über die Aussage "Video-Treiber sind oftmals am 
Ausgang abschaltbar" gestolpert. Huch, da geht doch was, dachte ich.

OK, Marktforschung betrieben. Die Aussage: billich is nich, bleibt aber 
leider bestehen. LTC hat kein Einsehen die Preise zu senken...

Dann schaute ich bei den Buffern wie BUF634. TI ist auf den 
Produktseiten immer sehr hilfreich mit Querlinks. Nada.

BUF634 und Co. für 15 Euronen??? Das muß billiger gehen.

Dann stolperte ich über eine diskrete BUF634 Version im Inet.

Letztendlich warf ich LTspice an und die Files habe ich angehängt. JFET, 
hm, streuen stark, rauschen. Erstmal weg damit. Transis, sollen 
möglichst gleiche Typen sein und zumindest 500mA liefern können.


Ich würde gerne einige nette Beiträge der Experten hören. Ich würde 
sagen, zumindest der Preis ist mit weniger als einem Euro doch echt 
heiß, oder?

Was sagt ihr zu Rauschen, Offset, Stromspiegel, Schwingneigung usw.? Das 
nette an den Stromspiegeln ist auch, das man mit denen gleich die 
Strombegrenzung erschlagen kann.

Wobei ich vielleicht noch erwähnen sollte, das mein engeres Ziel bei 
80KHz schmalbandig, kein DC-Anteil, starke Symmetrie des Signals liegt. 
Das ist nicht direkt das Anforderungsprofil von Audio-Jüngern. Aber die 
Schaltung ist sicherlich für andere auch interessant. Hat Potential 
jenseits von mir.

Den OpAmp kann man optional einbauen, wenn man Offset und 
Übernahmeverzerrungen minimieren will.


(Ja, ich habe schon einige Stunden gegoogelt)


Gruß -
Abdul

von ArnoR (Gast)


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Du baust in die Rückkoppelschleife des OPV noch die bipolare 
Treiberstufe ein, was dem OPV zusätzliche, in der Frequenzgangkorrektur 
nicht vorgesehene Polstellen, verpasst. Der Frequenzgang und das 
Impulsverhalten wird viel schlechter werden (falls er nicht gleich 
schwingt).
Da die Ausgangstransistoren keine Emitterwiderstände haben, ist die 
Schaltung nur dann thermisch stabil, wenn eine sehr gute thermische 
Kopplung mit den Vorspannungstransistoren erreicht werden kann 
(monolithische Dualtransistoren).

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Hm. Schon sind wir in der realen Welt angekommen. Danke.

1. Die Stromspiegel haben keine Spannungsverstärkung. Meinst du das es 
trotzdem instabil wird?

2. Ich brauche in meiner Anwendung aus anderen Gründen eh einen 
Serienwiderstand am Ausgang. Den könnte ich auf die Emitter aufteilen. 
Aber was ist dann mit der Treiberseite. Müssen diese dort auch 
auftauchen, damit die Spiegelung noch klappt?

3. Ich bin alternativ geneigt den OpAmp nur als Buffer zu verwenden. 
Also keine Rückkopplung.

Sammeln wir mal Vorschläge.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Ach, da fällt mir noch was ein:
Kann man einen Stromspiegel auch sinnvoll mit Darlingtons bauen? Also 
jeder Transi aus dem Stromspiegel jeweils durch Darlington ersetzt. Oh, 
obs die auch Komplementär gibt?

von ArnoR (Gast)


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Spannungsverstärkung ist nicht nötig, um die Schaltung instabil zu 
machen (aber damit geht es natürlich auch), es reicht auch zusätzliche 
Phasendrehung.
Wenn du bei nur +-4V Versorgung jetzt noch Darlingtons nehmen willst, 
kommt ja am Ausgang gar nichts mehr raus. Außerdem funtioniert die 
Stromspiegelei dann kaum noch richtig.

von Johannes (Gast)


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Bei den Stromspiegeln sehe ich hier auch die größten Probleme, du 
solltest auf jeden Fall versuchen, Transistoren zu finden, die zusammen 
auf einem Chip drauf sind.

Es gibt z.B. BCV61/BCV62, nur liefern die vermutlich nicht genügend 
Strom. Vielleicht kennt da jemand ein vergleichbares Bauteil mit etwas 
kräftigeren Transistoren?

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Die Frage nach den Darlingtons war eher akademischer Natur. Es hätte ja 
sein können, das bringt irgendwas jenseits dieses Projektes.

Kräftige zusammenliegende Transis fand ich bislang nicht. Habe schon ne 
Liste von Stromspiegeln zusammengestellt.

Wie soll ich mir das vorstellen, das die Schaltung thermisch instabil 
ist? Bislang dachte ich, ok das gibt halt mehr Offset. Der mich nicht 
sonderlich interessieren würde, da ich wie gesagt nix mit DC mache.
Meint ihr damit, der Ausgang hängt nach einiger Zeit schlicht an einer 
der Versorgungs-rails?


Hoffe es beteiligen doch noch mehr. Das ist doch mal fette 
Analogtechnik. Vor allem wo der Abdul hier doch schwächelt ;-)

von Ulrich (Gast)


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Die im Datenblatt angegeben Schatung des BUF634 sieht anders, und besser 
aus. So ähnlich kenne ich die Schaltung sonst auch diskret aufgebaut als 
Verstärkerstufe.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Ich habe jetzt einfach mal <querliegend, weil ich mir da eine Wirkung 
versprach durch Zerstörung der Symmetrie> für Q1 und Q4 diverse andere 
Transi-Typen eingesetzt. Am Ausgangssignal ändert das aber auch rein 
garnix.

Was ist also dran an der Behauptung?

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Was ist an ihr besser, Ulrich?

von Bastelmaus (Gast)


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Hi,
ich würde dir diese Schaltung vorschlagen.
Ich habe mir im Datenblatt des BUF634 das Innenschaltbild rausgesucht.
Die Schaltungsteile die ich für wichtig halte habe ich rot angemalt.

Im Original sind die Stromquellen steuerbar, damit kann man den 
Stromverbrauch und Bandbreite beeinflussen.

Du kannst als Stromquellen
1. Stromspiegel einsetzen
2. Widerstände benutzen
3. BF245 als Stromquellen benutzen

Musst du mal selber das für und wieder dieser 3 Vorschläge gegeneinander 
abwiegen.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Danke für deine Arbeit! Mir dünkt, das die Version von TI etwas mehr 
Stromverstärkung hat. Bin mir aber nicht sicher.

Was die Stromquellen angeht, habe ich mich für Widerstände entschieden:
- billig
- enger toleriert als JFET (Zwei gleiche JFET als reale Bauelemente, 
nicht auf einem Chip!)
- einfacher beschaffbar

Außerdem scheint ein Widerstand wegen seiner doch sehr endlichen 
Konstantstromeigenschaft den Arbeitspunkt besser zu stabilisieren. Was 
uns auf obigen Einwurf des thermischen Weglaufens zurückbringt.
Außerdem sind in meiner realen Schaltung die Stromquellen aka 
Widerstände geschaltet. Habe diese Details nicht eingezeichnet, da es eh 
wenige interessieren wird und nur verwirrt. Damit realisiere ich den 
Tristate am Ausgang. Dazu werden die Stromquellenwiderstände 
abgeschaltet.

Mir ist schon klar, das Widerstände anstatt JFETs mehr Störungen in der 
Linearität des Verstärkers verursachen. Dieser Aspekt ist mir nicht so 
wichtig. Bleibt ja als Option für andere interessierte hier.

Das Datenblatt des BUF634 ist sehr interessant, wenn man zwischen den 
Zeilen liest. So z.B. die Zwänge durch die nur 5 Pins zu bestimmten 
Aspekten der Schaltung führen.
Da ist man mit diskreten Bauelementen natürlich viel weniger 
eingeschränkt. Wenn ich als vorteilhaft empfände, zwei Optokoppler 
einzubauen, wäre das diskret kein Problem. Integriert nahezu unmöglich. 
Dafür schlägt man sich mit Gleichlaufproblemen rum, die es auf einem 
Chip kaum gibt.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Ich würde sagen, das bei der TI-Schaltung die Stromverstärkung gleich 
beta(Q1)*beta(Q3), während bei meiner Schaltung diese nur beta(Q3) ist. 
Transistor Q1 habe ich bei der TI-Schaltung mal dem ganz linken Transi 
zugeordnet.
Dafür scheint bei meiner Schaltung die Entkopplung des Eingangs größer.


Nach welcher Regel legt man eigentlich die Emitterwiderstände aus?

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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So, ich habe die Erklärung für gefunden, wenn man sich das Bild 
anschaut.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Was mich erstaunt: Es meldet sich gar keiner mehr.

Gibt es denn keinerlei Einwände? Zumindest der Hifi-Jünger?

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