Hallo, ich arbeite mich gerade in µC (AVR) & Schaltungsaufbau ein. Ich habe heute meine Bestellung bekommen und mir zunächst mal meinen Spannungsregler (LF33CV + Peripherie) auf Breadbord gesteckt und etwas herumgespielt. Dabei bin ich auf eine Frage gestoßen, auf die ich bis jetzt keine Antwort finden konnte. Und zwar wird im Datenblatt des LF33CV unter "Test Circuit" ein 2.2µF Elko am Ausgang verwendet. In den Anwendungsbeispielen hingegen werden 10µF Elkos gezeigt. Ich habe mir dann mal per Google-Bildersuche angeschaut, wie andere den LF33CV beschalten. Dort habe ich dann weitere Variationen gefunden wie z.B. gar keinen Ausgangs-Elko oder 220µF. Ich habe das Ganze dann mal mit verschiedenen Kombinationen durchgemessen. Ohne Kondensatoren fängt er an zu schwingen, wobei es sich in gewissen Grenzen hält (etwa +/- 0.2V). Mit Kerko aber ohne Elko schwingt er nicht, ich kriege aber nur 3.2V. Sobald ich aber irgendeinen Elko (habe 2.2, 10, 100 und 220µF probiert) dranhänge lande ich bei nahezu stabilen 3.3V (schwankt manchmal um +/- 0.01V). Wie wird nun also der Elko am Ausgang gewählt? Ist das Geschmackssache, je nachdem, was man gerade zur Hand hat, kommt es darauf an, wieviel die zu versorgende Schaltung zieht (und wenn ja, wie berechne ich dann die optimale Größe des Elkos) oder sollte man sich schon an die 2.2 bzw. 10µF halten? Gruß, Marc
> Wie wird nun also der Elko am Ausgang gewählt?
Mindestens 2.2uF, daher sind 10uF ok, aber 220uF verlangsamt das Regeln
unnötig.
Zur prinzipiellen Funktion:
Der Regler ist langsam.
Zieht man am Ausagng mehr oder weniger Strom, braucht er einige Zeit zum
Nachregeln des Widerstand des Serientransistors.
In der Zeit bricht die Spannung immer weiter ein.
Ein Kondensator liefert den Strom und unterstützt die Spannung damit der
Spannungseinbruch klein bleibt, bis der Spannungsregler nachregelt.
So bald der Spannungsregler nachregelt, ist der Kondenstaor gross genug.
Mehr bringt nicht mehr, sondern behindert das Nachregeln, so als ob du
einen Klotz am Bein hast. Die Delle in der Ausgangsspannung mag also
weniger tief werden, wäre dafür aber länger. Und weniger tief ist sie in
Wirklichkeit auch nicht weil die Spannung ab der der Regler eine
Regelabweichung erkennt ja gleich bleibt.
Aktuell habe ich eine Schaltung mit 15µF vor mir liegen. Ich hätte aber auch 4.7µF oder 22µF genommen, wenn sie da gewesen wären. 22µF wäre bei mir aber auch schon die Schmerzgrenze. Grundsätzlich: Die Kondensatoren sind dafür da, um einen schnellen Strombedarf zu decken. Für 'Langzeitstrombedarf' ist der Spannungsregler zuständig. Ab einer gewissen Kapazität ist ein Kondensator einfach nicht mehr nützlich, ehr sogar hinderlich (und teurer). Gruß Jobst
Hallo, vielen Dank für eure Antworten, das leuchtet soweit alles ein. Demnach kann ich dann wohl davon ausgehen, dass diejenigen, die > 10µF oder gar nichts dahinter packen "keine Ahnung" haben? Ich bin bei der Suche auf diese Seite gestoßen: http://elm-chan.org/docs/mmc/mmc_e.html Relativ am Ende im Abschnitt "Cosideration to Bus Floating and Hot Insertion" steht dort, dass man in die Spannungsversorgung einen gescheiten Kondensator einsetzen soll um Einbrüche der Spannung zu verhindern wenn ein zusätzlicher Verbraucher plötzlich angeschaltet wird. Nun soll man das ja gerade beim LF33CV dann nicht tun, damit er gescheit regeln kann. Wie würde man es stattdessen lösen?
Der LF33 ist eine Low-Dropout-Regler, d.h. der Regler arbeitet in Emitterschaltung. Bei diesen Typen dient der Ausgangskondensator nicht allein der Pufferung für kurzzeitigen Verbrauch. Ohne ihn funktioniert die Regelschleife (Spannung sinkt => Transistor öffnet => Spannung steigt => Transistor schliesst) nicht mehr richtig und er schwingt oder spinnt. Verschiedene Typen von Reglern können verschiedene Anforderungen an den Ausgangskondensator haben, darunter gelegentlich auch einen Mindest(!)innenwiderstand. Da der Innenwiderstand mit steigender Kapazität eines Elkos sinkt, kann zu gross u.U. auch falsch sein. Auch deshalb ist das Datasheet als Informationsquelle zunächst sinnvoller als zig Schaltungen im Internet, jedenfalls wenn dort zur betreffenden Frage nicht explizit Stellung genommen wird. Leider ist ST bei den LF00 etwas kurz angebunden, die LDOs von NS sind weit besser dokumentiert. Man sollte bei Beispielschaltungen im Web stets dran denken, dass derjenige, der sie reingestellt hat, nicht zwangsläufig mehr wusste, als derjenige, der dort eine sucht. Man findet auch viel Mist im Web.
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