Guten Tag allesamt - ich hoffe, ihr hattet eine schöne Weihnachtszeit! Jetzt, wo die kalten Wintertage einen mehr oder weniger in der Wohnung halten und dazu noch ein paar freie Tage bis zum Neujahr sind, wollte ich mal ein Projekt realisieren, welches so halb angefangen schon länger im Keller liegt. Es geht um einen mikroprozessor-gesteuerten Aufwärtswandler, genauer gesagt einen Sperrwandler, der mir aus 12V eine beliebig hohe Spannung hoch bis zu 400V machen soll. Ich hatte die Geschichte schonmal angefangen, sie verschwand aber dann im Keller, weiß auch nicht mehr genau warum, wahrscheinlich war wieder was anderes interessanter zu der Zeit. Geplant war ursprünglich, damit eine Kondensatorbank aufzuladen - ich hatte damals mit Coil-Guns rumexperimentiert (das war irgendwann von Interesse, nachdem die Tesla-Spule endlich stand), wollte dann auch irgendwann mal an eine Rail-Gun dran, da war mir bisher aber der mechanische Aufwand zu hoch. Jedenfalls hatte ich meine Kondensatoren dafür immer mit gleichgerichteter Netzspannung geladen - das funktioniert auch prima, aber da sollte mal was anderes her. Ich dachte daher an einen Sperrwandler, welcher von einem Mikrocontroller gesteuert wird und per Eingabe so eine bestimmte Spannung erzeugt - dann natürlich noch mit LCD und was halt so dazu gehört - die Stromversorgung sollte aus einem 12V Blei-Gel-Akku erfolgen, welcher kurzzeitig genug Energie bereitstellen kann. Angefangen hatte ich unter Zuhilfenahme des Buches "Schaltnetzteile und ihre Peripherie" - hier sind Dimensionierungsbeispiele enthalten - also hatte ich mir beim Conrad einen leeren Trafokern (Ferrit) besorgt, und mal angefangen zu wickeln...dauerte ewig, aber wurde fertig - diesen Trafo habe ich jetzt mal wieder gefunden (Bild im Anhang). Ich suche zwar grad noch, welcher es genau war, um die Daten wieder zu bekommen, aber das werde ich noch herausfinden. Was ich weiß: N_primär: 20 Wicklungen mit d=1mm - diese habe ich damals doppeöt ausgeführt, also 20 x 2mm N_sekundär: 700 Wicklungen mit d=0,35mm Das Verhältnis ist somit in etwa 35 womit ich bei 12V auf rund 420V kommen würde - aber das kann ich ja über die Ansteuerung dann ausregeln - so war zumindest der Plan. Ich weiß, dass ich den Trafo mal an nem einfachen 555 mit FET hängen hatte (Frequenz weiß ich nicht mehr genau - war nur zum Test) - hier kam ich recht schnell auf 400V am Kondensator. Meine Frage ist jetzt eher die Regelung durch den Controller - galvanisch getrennt wird hier ja eher nicht möglich sein, oder? Bei ner fixen Ausgangsspannung wäre das vielleicht über eine optische Rückkopplung noch möglich, ab einer gewissen Spannung abzuschalten, bei einer variablen dann wohl über den üblichen Spannungsteiler auf einen ADC-Kanal...oder wie würdet ihr das machen? Regel ich sowas rein per Tastverhältnis und bei gleichbleibender Frequenz, oder wie wirkt sich die Änderung der Frequenz auf die Ausgangsspannung aus? Ich hatte ja schon rumprobiert - klar gibt es einen Frequenzbereich, bei dem der aufgenommene Strom drastisch in die Höhe ging, und die Ausgangsspannung ebenso schneller Anstieg - ein großartiges Feintuning war aber nicht erforderlich. Aber da war es halt noch ungeregelt. Ich wollt einfach mal eure Meinungen dazu hören, bevor ich jetzt in die ganze Rechnerei einsteige - das sah in dem Buch doch recht komplex aus. Gruß und schönen Tag, der Weihnachtsmann³ (Gerd Obermayer)
So, jetzt habe ich zumindest schonmal den Kern wiedergefunden: Artikel-Nr.: 51 65 89 - http://www.conrad.de/ce/de/product/516589/DROSSELSPULENBAUSATZ-EF421 1 Kammer AL 220nH LxBxH 47x36x46 maximale Frequenz: 25kHz nur zur Info
Warum nimmst willst Du dafür einen Sperrwandler bauen? Der ist eigentlich nur die potentialgetrennte Version des Inverswandlers. Da Du mit der Spannung ja hinauf und nicht runter willst, reicht ein Boost-Converter. Potentialtrennung ist doch nicht nötig, oder? Gut, die Diode sollte nicht durchschlagen. Sonst hast du 400V am Akku. Aber die kann man ordentlich dimensionieren. Dann sollte sich Potentialtrennung erübrigen. Der Nachteil vom Boost-Converter gegenüber dem Sperrwandler ist in Deinem Fall die höhere Spannungsbeanspruchung des Transistors. Der muss die Ladespannung vertragen. Da empfiehlt sich z.B. ein IRFP460 oder Ähnliche. Einen µC brauchst Du eigentlich auch nicht (es sei denn, Du willst einen). Das Ding lässt sich nämlich nicht schön steuern, da es nicht im steady-state arbeitet. Du könntest die Ladekennlinie beliebig konstruieren. Aber das macht ja keinen Sinn. Von dem her würde ich eine feste PWM mit irgendwas um die 80% Duty-Cycle basteln. Die Abschalt-Überwachung kann man mit einem Komparator (oder wenns sein muss mit einem µC) lösen. Ich hab das für meine 17.5mF @940V Elko-Bank auch so realisiert. Das Ding liefert einfach eine exponentielle Ladekurve, da bei jedem Schaltvorgang eine konstante Energiemenge in den Elko fliesst. Die Leistung hängt von der Schaltfrequenz und vom Duty-Cycle ab. Je höher der Duty-Cycle und je niedriger die Schaltfrequenz, desto höher die Leistung.
Du musst allerdings aufpassen, dass Du den Kern nicht in die Sättigung treibst. Bedingung für sättigungsfreien Betrieb ist, dass die Sättigungsflussdichte Deines Kerns grösser ist als die Flussdichte, mit der Du arbeitest:
Den Duty-Cycle kannst Du frei festlegen (Hausnummer 80%). Dann kannst Du die minimale Schaltfrequenz für maximale Leistung ermitteln. Ich hoffe, dass Dir das hilft. ETH Zürcher
Es lohnt sich immer wieder, jemandem ein paar Tips zu geben. Warum stellst Du überhaut eine Frage, wenn Dich das, was hier geschrieben wurde, sowieso nicht interessiert? Selbst wenn Du die Schaltung auch schon zum Laufen gebracht hast, kann es für andere Leute von grossem Nutzen sein, wenn sie sehen, wie es gelöst wurde. Nur so kann ein Forum funktionieren.
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