Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Sehr widersprüchl. Stellenausschreibung aus Bayern


von Franz (Gast)


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Telekommunikationshandwerker (m/w) (Elektroniker/in - Informations- u. 
Telekommunikationstechnik)

Stellenangebotsart : Arbeitsplatz (sozialversicherungspflichtig)

Arbeitgeber: XYZ Communications GmbH & Co. KG

Branche: Erbringung von anderen wirtschaftlichen Dienstleistungen für 
Unternehmen und Privatpersonen a. n. g., Betriebsgröße: zwischen 51 und 
500
Stellenbeschreibung

Die Firma XYZ in B..gk..st.dt sucht Mitarbeiter/innen für die 
Störungsbehebung und Montagearbeiten am Telefonnetz. Wir sind maßgeblich 
an der Vernetzung Deutschlands mit Glasfaserleitungen beteiligt. 
Berufsausbildung sowie Berufserfahrung sind nicht notwendig; die 
spezifisch notwendigen Kenntnisse werden unternehmensseitig geschult.
Für unsere Tätigkeiten gut geeignet sind Personen mit einer Ausbildung 
oder Berufserfahrung aus dem Handwerklichen Bereich.
Sie sind hierzu im Bayerischen Raum auf Montage unterwegs.

Ein Führerschein für PKW (3 oder B) ist erforderlich.
Führungsverantwortung : Keine Führungsverantwortung
Beginn der Tätigkeit :  Sofort
Anzahl offener Stellen :  10 von ursprünglich 10 gemeldeten Stellen

Vergütung und Zusatzleistungen : nach Qualifikation_ und _Leistung
Befristung :                     Unbefristetes Arbeitsverhältnis

Anforderungen an den Bewerber
Persönliche Stärken : Teamfähigkeit, *Sorgfalt*/*Genauigkeit*, 
Zuverlässigkeit, Selbständiges Arbeiten

Reise-/ Montagebereitschaft : Uneingeschränkt


Jetzt mal eine ganz simple Frage in die Runde: das liest sich doch wie 
von einen Sklaventr..ber, sorry Personaldienstleister, doch aber nicht 
von einer Fachfirma - oder sind die Methoden dort auch schon gängig?

Was lest ihr denn so zwischen den Zeilen heraus, nicht unbedingt was das 
für eine Firma ist und wo die ihren Sitz hat, sondern vielmehr was da 
für Leute mit welchen Konditionen gesucht werden, oder auf was die sich 
da überhaupt einlassen (sollen)?

Denn ganz oben steht deutl. zu Lesen die Beruf-/Tätigkeitsbezeichnung 
und in der Stellenbeschreibung, wo das ja so direkt eigentl. nicht 
hingehört, ganz das Gegenteil - ungelernt und nicht gerade zwei linke 
Pfoten, sorry Hände.

Von dem was die Leute im Kopf haben sollen, mal ganz zu Schweigen.

von Sven W. (Firma: basement industries) (dj8nw)


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B..gk..st.dt = Burgkunstadt? ;)

von Marx W. (Gast)


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Vorab eine Frage:
Wo wurde die Stellenanzeige eingestellt?

Etwa Agentur für A.?

von Franz (Gast)


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2 x richtig , oder wird da noch die Ident-Nr. gewünscht?

von Sven W. (Firma: basement industries) (dj8nw)


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Sind dann wahrscheinlich die, die im Auftrag die Glasfaserleitungen 
verbuddeln.
Schätz mal die Bezeichnung nur, um in etwa die Kategorie zu treffen, 
oder um das Selbswertgefühl der Ungelernten zu steigern;)

Bist Du wohl aus der Gegend?

Gruß, Sven

von Franz (Gast)


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Sven W. , die Firma hat auch noch ein paar solche Ausschreibung für

Fernmeldemonteur(in) - geeignet für Handwerker 
(Fernmeldemonteurhelfer/in)
Alternativberufe :  Helfer/in - Tiefbau , Helfer/in - Hochbau

Die Firma XYZ in UVW sucht Mitarbeiter im oberirdischen Freileitungsbau 
(Arbeit an Telefonmasten). Berufsausbildung sowie Berufserfahrung sind 
nicht notwendig; die spezifisch notwendigen Kenntnisse werden 
unternehmensseitig geschult.
Für unsere Tätigkeiten gut geeignet sind Personen mit einer Ausbildung 
oder Berufserfahrung aus dem Handwerklichen Bereich.
Es handelt sich hierbei um eine schwere körperliche Arbeit. Sie sind 
hierzu im BY Raum auf Montage unterwegs. Höhentauglichkeit bis 5 Meter 
ist erforderlich.

Der Einstiegszeitpunkt kann sich Wetterbedingt verschieben.

10 von ursprünglich 10 gemeldeten Stellen

Vergütung und Zusatzleistungen : nach Qualifikation_ und _Leistung


Nächstes Angebot von insgesamt 5en

Verlegung von FTTH Leitungen (Elektroinstallateur/in)
Alternativberufe : Kommunikationselektroniker/in - Tk-Technik

Wir suchen für einen Betrieb im Bereich Dienstleistungen für 
Telekommunikations- und Informationstechnik mehrere Mitarbeiter/innen 
für die Installation von Fiber to the Home Datenleitungen 
(Glasfasertechnologie).
Sie arbeiten vorwiegend in bestehenden Gebäuden und verlegen hier die 
Leitungen für diese Datenübertragungstechnologie.

Voraussetzung ist eine Ausbildung oder Berufserfahrung als 
Elektroinstallateur/in, Kommunikationselektroniker/in - 
Telekommunikationstechnik oder einem artverwandten Beruf.
Zudem ist ein Führerschein für PKW (Klasse 3 oder B) zwingend 
erforderlich.
Die Baustellen befinden sich überwiegend im Raum OF / MF und sind mit 
täglicher Heimfahrt erreichbar. Die Arbeit kann ganzjährig verrichtet 
werden.
Anzahl offener Stellen : 8 von ursprünglich 8 gemeldeten Stellen


Klingt ja an sich recht interessant, wenn da die Firmenphilosphie nicht 
so stark durchscheinen würde.

Wenn da gesamt über 29 Stellen offen sind, was soll man dazu sagen?

Die anderen Umstände weiter oben im ersten Posting sind da wohl 
ausschlaggebend - denn genauso wird jeder potentielle Bewerber beäugt.

So wie sich die Firmen ihre Kandidaten aussuchen, genauso sollten 
das auch alle ernsthaften Bewerber mit den Firmen machen können.

Erste Ergebnisse sind ja schon de-weit ersichtl. > fehlende Fachkräfte = 
ernormer Mangel an diesen .

Wers glaubt hat Nichts verstanden.

Und aus der Gegend muß man Nicht sein, wenn man in dem Fachgebiet schon 
ein paar Jahre unterwegs ist.

Die interessante Arbeit vor Ort bei jedem potentiellen Bewerber oder 
Suchenden ist meist nicht über die AfA zu finden, von ZA mit 
Fern-Reiseauftrag > Montage mal ganz abgesehen.

Hier oben sind klare Ansagen über Art der Arbeit und Entlohnung zu 
lesen, nur ob sich die passenden Kandidaten dafür finden werden?

Auch wie lange dort schon nach wem alles gesucht wird!

Das ewige Katz-und-Mauss-Spiel, sollte man eigentl. nicht für mögl. 
halten am deutschen Arbeitsmarkt.
Das kommt schon gewissen Monopolen gleich, und widerspricht damit einer 
freien Marktwirtschaft. Und das nicht nur in der Region.

von Leo .. (-headtrick-)


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>Wenn da gesamt über 29 Stellen offen sind, was soll man dazu sagen?

Simpel, Bezahlung sicher unter aller Kanone, rechne mal mit max.
10 Euro die Stunde brutto. Wenn du nicht Ingenieur bist und es eine
Ingenieurstelle ist dann wird hier und anderswo schon fast 
verschwörungstheoretisch nicht mehr angeboten. Vielleicht
sollte man einen Thread aufmachen mit dem Thema
"Was hat man euch im letzten halben Jahr bei Jobangeboten,
welchen Stundenlohn angeboten?"
Wenn das überall gleich ist, ist aber hier ganz gewaltig was faul.

>Die Arbeit kann ganzjährig verrichtet werden.
Wenn der Arbeitsort nur innen ist, geht das noch.
Wenn allerdings Außentätigkeit und dann noch bei jedem Schietwetter
in nem Schacht oder im Boden Muffen bauen, dann gute Nacht.
Da holt man sich ja schon gedanklich ne Frostbeule.
Früher war die Drecksarbeit wenigstens gut bezahlt, aber heute?

>Hier oben sind klare Ansagen über Art der Arbeit und Entlohnung zu
>lesen, nur ob sich die passenden Kandidaten dafür finden werden?
Habe ich das überlesen? Komisch, finde nichts, hilf mir mal auf die
Sprünge.
>Das kommt schon gewissen Monopolen gleich, und widerspricht damit einer
>freien Marktwirtschaft.
Die soll ja auch nicht auf den Arbeitsmarkt wirken. Ich würde gern
mal von einem Arbeitgeber auf Knien um Einstellung angebettelt werden.
Eher gefriert wohl die Hölle.

von Franz (Gast)


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Leo , ganz neben der Spur bist du ja nicht, wie du Eingangs richtig 
beweist.

Aber meine Ansage über Gehalt und Art der Arbeit hast du doch auch schon 
richtig zwischen den Zeilen verstehen können, so jedenfalls im 
Eingangsteil von dir erkennbar.

Warum wohl sucht eine Fachfirma 2 x ein ganzes Paket Leute, und dann in 
3 weiteren nur immer nur einen oder zwei?

Für die Drecksarbeit muß sich dann bloß der richtige Pöbel erst finden, 
und das gleich in Massen ( 8 - 10 Mann).

Und wer da glaubt, daß diese Stellen unbefristet sind, der soll mal die 
Leute fragen, welche den Sch..ß vorher gemacht haben!

Die sind nach einer gewissen Zeit freiwillig wieder da abgehauen.
Nicht bloß wg. der bescheidenen Arbeitsverhältnisse, der L(H)ohn wird 
wohl eher den Ausschlag gegeben haben.

Ist ja auch nicht verwunderlich daß man Eingangs der Stellenbeschreibung 
erst mal richtig PR machen muß
> Wir sind maßgeblich an der Vernetzung Deutschlands mit
> Glasfaserleitungen beteiligt.

Davon können die dort wieder entsorgten Vorgänger ganz sicher ein Lied 
von singen.

Und so rosig sich das auch anhört mit /Arbeit in Gebäuden und täglicher 
Heimkehr/, den Arbeitsweg und die Zeit + Kosten trägt dann aber jeder 
Monteur für sich selbst.

Das mit dem Monopol war aber ganz anders gemeint, daß einem Angestellten 
der AG die Füße irgendwann mal küssen würde, wird niemand erleben oder 
erwarten.

Das müssen die aber trotzdem machen, bei ihren potentiellen AG schon, um 
sich dann eine ganze Weile ein schönes (Arbeits)-Leben zu machen, auf 
Kosten derer, welche sie ganz billig über das Portal der AfA suchen.

Mit Monopol war gemeint, daß solche Methoden oder Arbeitsumstände 
eigentl. am wirklichen Markt nicht bestehen dürften, denn Wettbewerb ist 
ja zum Vorteil aller am Markt definiert, auch am Arbeitsmarkt.

Doch finde mal einen Arbeitgeber der das anders > sozialer handhaben 
würde, da macht schon die Größe einer Firma etwas ganz gewaltig aus, 
nicht immer positiver Seits.

Wenn man an die ursächlichen Auftraggeber und damit Aufträge nur 
irgendwie herankommen könnte - ohne gleich Big Firma und Mannschaft + 
Gerät vorhalten zu müssen.

Das gleiche Drama im Ausbau der NE3/4/5 für KDG + KBW, alles durch 
Kartelle und Seilschaften geprägt - kein freier Wettbewerb gefragt.

von Yoschka (Gast)


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Ihr kennt doch die armen Typen äh Telekomiker, die beim Wechseln des 
DSL/Telefonanbieters vorbeikommen und die Leitung abklemmen, um sie zwei 
Tage später für den neuen Anbieter wieder anklemmen.
That's it...

von Franz (Gast)


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Yoschka , falsch geraten , aber fast richtig, denn die Firma 
beschäftigt(e) auch solche Truppen.
Dein Szenario spielt sich gerade auf der Vergabeplattfporm der T ab - 
für die Räume: Berlin / MeckPom + Stuttgart  Heidelberg  Heilbronn / 
Reutlingen / Freiburg , man kann sich bis morgen Abend, den 13.1.2011 um 
einen JahresVertrag bewerben.

Und ob die Typen arm sind, würde ich nicht mal behaupten.
Das ist so ziemlich der einzigste druchgehend stabile Arbeitsbereich 
seit Jahren in dem Sektor (TK).

von Wilhelm F. (Gast)


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Tja, was soll man da sagen?

Ich komme auch ursprünglich aus der TK-Branche, die großen Unternehmen 
wie z.B. das T lagern immer mehr auf Subunternehmer aus, wobei sie das 
eigene Personal reduzieren. Arbeiten von Subunternehmen gab es zwar 
schon immer, aber nicht in dem Ausmaß wie heute.

Und wenn du nun als Handwerker bei solch einem Subunternehmer anfängst, 
da liegt es klar auf der Hand, daß das Gehalt nur mau sein kann. Denn 
der Zwischenhändler will ja auch was vom Kuchen, funktioniert in dieser 
Hinsicht ähnlich wie das Personaldienstleistungsgeschäft.

Da ich aus der Branche kam, beobachtete ich natürlich auch diesen Markt. 
Da geisterten Stellenanzeigen im Internet, und wenn mal Preise genannt 
wurden, lagen sie meist bei 1900-2000€ brutto monatlich.

Zuletzt begegnete ich noch solch einem ehemaligen Monteur. Er warf das 
Handtuch, weil er nur von der Hand in den Mund lebte, und nicht mal aus 
dem Elternhaus ausziehen konnte, weil das Geld für ein Mietzimmer nicht 
mehr reichte. Er mußte für die Arbeit das Privatauto benutzen, und bekam 
da lediglich die km-Pauschale des Finanzamtes abgerechnet.

In der Großstadt kann man gutes Geld verdienen, wenn man sich als One 
Man Show in dem Gewerbe selbstständig macht, und die Aufträge direkt 
erhält. Solche Leute kannte ich ebenfalls. Dafür braucht man aber erst 
mal einen guten Namen, bzw. Bekanntheitsgrad, Referenzen. Und gute 
Nerven bei den Vergabemodalitäten, denn es ist natürlich auch ein 
Haifischbecken mit krummen Hunden, die gelegentlich mal im Knast sitzen.

Auf dem Land, macht man eher Verlust, weil ein Monteur die meiste Zeit 
des Tages im Auto verbringt, wenn er einen Aktionsradius von 100km hat. 
Und Aufträge werden meist nach Stück bzw. Arbeitszeit berechnet, nicht 
nach Fahrzeit.

Schmutzige Schwerarbeit ist es teilweise auch, aber daran kann man sich 
wirklich noch gewöhnen. Es spart z.B. das Fitness-Studio. Ich erinnere 
mich an die eigene Zeit, als ich Telegrafenmastlinien unterhielt (Auf-, 
Ab- und Umbau). Der Blaumann mußte gelegentlich mal in einem Eimer 
Benzin vorgereinigt werden. Und das Dienstauto, war im Innenraum gut 
gegen Rost konserviert...

Übrigens, für die meisten monotonen Arbeiten reicht eine Anlernzeit von 
1-2 Wochen. Es ist da nicht immer erwünscht, daß jemand die komplette 
Fernmeldetechnik beherrscht. Die beiden selbstständigen Erdkabellöter, 
die ich kannte, hatten ja vom Strom absolut keine Ahnung, waren gelernte 
Betonbauer. Aber sie machten ihre Sache gut. Die Freileitungsbauer 
ebenfalls (das waren Typen wie Hulk, schnell und gut).

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