Hallo, ich möchte mit einem ATmega16 und einem L6202 einen kleinen Motor ansteuern. Wie im Schaltplan zu sehen, habe ich zwei verschiedene Versorgungsspannungen, die jeweils von separaten Schaltnetzteilen geliefert werden. Daher ist das Massepotential der beiden Spannungen unterschiedlich. Leider habe ich mir mit der Schaltung bereits einen L6202 zerstört. Die Grundschaltung habe ich dem Datenblatt des L6202 entnommen. Dieses ist allerdings nicht wirklich aufschlussreich zum Betrieb mit zwei unterschiedlichen Spannungen/ Massepotentialen. Über Suchmaschinen, Foren, etc. habe ich auch keine Infos finden können, daher nun meine Fragen an euch. Müsste der V_sense Ausgang statt an GND an AGND, also die Masse der 18V Spannung? Wie sieht es dann mit den TTL-Pegeln für ENABLE und IN aus, denn diese sind ja bzgl. der Masse von 5V? Oder liegt der Fehler ganz woanders? Grüße Jan F.
Ich bin total verwundert - von unterschiedlichen Massen lese ich im ganzen Datenblatt nichts (oder ich bin blind, dann sorry). Beim großen Bruder L6203 schließe ich die Massen von 36V sowie die Logikversorgung von 5V zusammen. Dem L6203, L297 und Mega8 haben bei entsprechender Entsstörung (100nF) keine Probleme damit. Damit wäre die GND-Frage für die Sensewiederstände denke ich auch geklärt. Versuchs mal so...
Also 2 verschiedene Massen kann es eigentlich in keiner Schaltung geben. Selbstverständlich müssen alle Massem in einem (und nur einem einzigen) Punkt verbunden werden. Bitte nicht falsch verstehen. Selbstverständlich fasst man gleich Massen zusammen und setzt diese Zusammenfassungen dann in einem Punkt zusammen. Das wichtige ist, dass diese Massentypen (AGND, GND, etc...) nur in einem Punkt zusammenkommen. Darum: Selbstverständlich müssen die Massen von Versorgungsspannung, Sense, Logic-Level, etc. zusammengefasst werden !. Sonst kann das ganze ja nicht funktionieren (!). Das kann durchaus eine Zerstörung erklären. Ich habe schon genug Schaltungen mit dem 6202 gemacht und muss sagen, dass ich die Massen nie sonderlich getrennt habe und meine Schaltungen tadellos funktioniert haben...
Ich habe mich da wohl missverständlich ausgedrückt. Ich nutze zur Versorgung zwei unterschiedliche Netzteile. Zwischen den Minuspolen der Netzteile kann ich eine Spannung messen. Das meinte ich zwei verschiedenen Massepotentialen. Aufgrund dieser Spannung zwischen den Minuspolen der Netzteile und weil das Netzteil der 18V Spannung im Betrieb zu- und abgeschaltet werden kann, möchte ich keine Verbindung zwischen den beiden Minuspolen herstellen. Ich hoffe, jetzt ist klar wie ich "Massepotentiale" meinte und wo mein Problem liegt.
Wir haben Dich schon verstanden - Du mußt die Massen zusammenschalten. GND und AGND sind also zu verbinden, sonst können sich undefinierte Differenzspannungen zw. beiden aufbauen, die Dir die Elektronik zerschießen.
Vielen Dank für die Antworten. Für den Fall, dass ein Zusammenschluss der beiden Massen kein Problem darstellt, ist mir jetzt klar, dass ich AGND und GND verbinden muss. Da aber an der 5V Spannung weitere empfindliche Schaltungen hängen, möchte ich vermeiden, dass die Motorstörimpulse auf die 5V Spannung übertragen werden. Wenn ich allerdings - wie vorgeschlagen - beide Massen zusammenschalte, dann sind genau diese Störimpulse auch auf der 5V Leitung. Oder irre ich mich da? Mit Blick auf die anderen Schaltungen an der 5V Leitung würde ich gerne die beiden Spannungen in dieser Schaltung getrennt halten. Was muss ich ändern, um das sicher zu stellen?
Was habe ich falsch gemacht, dass jetzt keiner mehr reagiert? In der Zwischenzeit habe ich mir Gedanken gemacht zu dem Problem. Um die beiden Spannungen komplett zu trennen, würde ich in jede der drei Signalleitungen zwischen ATmega und Motortreiber einen Optokoppler hängen. Allerdings frage ich mich, wie ich auf der Seite des L6202 die 5V Logikspannungen bekomme. Ist es Sinnvoll diese mit einer Z-Diode zu erzeugen oder sollte ich doch lieber auf einen 7805 mit entsprechender Beschaltung zurückgreifen? Durch die Schaltung mit Optokopplern hoffe ich, dass keine Störungen übertragen werden von einer Spannungsversorgung (18V) in die andere (5V).
Hey, also mit Optokopplern ist das natürlich auch eine Möglichkeit. Um die 5V für die Eingänge am L620x zu erzeugen kannst du ja einfach einen 7805 nehmen. Du solltest aber zusätzlich die 18V für den L620x mit nem fetten Elko ausstatten. Sonst schaden die Spannungsspitzen deiner Stromversorgung. Wenn du den eingebaut hast solltest du auch weniger Störungen haben. Und warum hast du einen Messwiderstand am Sense-Ausgang eingebaut, wenn du gar nichts misst? Du kannst Sense und GND auch direkt verbinden. Gruß
Hallo Jan! > Für den Fall, dass ein Zusammenschluss der beiden Massen kein Problem > darstellt, ist mir jetzt klar, dass ich AGND und GND verbinden muss. > > Da aber an der 5V Spannung weitere empfindliche Schaltungen hängen, > möchte ich vermeiden, dass die Motorstörimpulse auf die 5V Spannung > übertragen werden. Wenn ich allerdings - wie vorgeschlagen - beide > Massen zusammenschalte, dann sind genau diese Störimpulse auch auf der > 5V Leitung. > Oder irre ich mich da? Jain. Durch geschicktes Layout kann man das zumindest weitestgehend verhindern. Man kann z.B. für den analogen Teil separate 5V über einen Längsregler erzeugen. Die Strommesspfade kurz halten und Sense-Widerstände mit niedriger Induktivität zu verwenden ist auch keine schlechte Idee. Dann kann man über die Platzierung der Bauteile viel machen. > Mit Blick auf die anderen Schaltungen an der 5V Leitung würde ich gerne > die beiden Spannungen in dieser Schaltung getrennt halten. Was muss ich > ändern, um das sicher zu stellen? Das ginge nur mit Optokopplern. Dann musst du aber trotzdem 5V für die L6202 erzeugen, die auf dem gleichen Massepotential liegen wie die Motorspannung. Und du müsstest alle Signale (auch die analogen, falls vorhanden) zwischen den Treibern und dem Rest der Schaltung galvanisch trennen. Da ist es u.U. einfacher, eine fertige Motorendstufe mit Optokoppler-Eingängen zu verwenden. Mit freundlichen Grüßen Thorsten Ostermann
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