Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Was passiert, wenn ich einen...


von Franknstein (Gast)


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solchen(http://www.reichelt.de/index.html?SID=;ARTIKEL=SPK%2022F;)
Speicherkondensator
a) über ein Relais aus sicherer Entfernung,
b) über einen Wiederstand der größer ist als der Innenwiederstand,
kurzschließe nachdem ich ihn voll aufgeladen habe?

Ist es denkbar, dass dieser Kondensator nur einen geringen Strom über
einen "langen" Zeitraum liefern kann? Quasi so ähnlich wie eine
Batterie?

von Hubert (Gast)


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a) es wird dir die Relaiskontakte verschmoren wenn sie nicht sehr groß
sind
b) der Goldcap ist anschließend leer

dafür sind diese Dinger gedacht.
Achtung Überspannungsempfindlich!

von Tobi (Gast)


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a) dann gibts heut fisch ;)
b) ja, man kann ihn als puffer einsetzten um eine gewisse zeit ihne
andere stromversorgung zu überbrücken (forensuche z. Thema Gold Caps)

von Chris (Gast)


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zu b: Es gibt allerdings den wichtigen Unterschied, dass eine Batterie
während ihrer Lebenszeit eine halbwegs konstante Spannung liefert, die
Spannung an einem Goldcap aber einer Kondensatorentladekurve folgt.

von Rufus T. Firefly (Gast)


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Außerdem ist der Innenwiderstand (nur 2 'e') von Goldcaps so hoch, daß
kein wirklich starker Kurzschlußstrom fließen kann.

Mag sein, daß die Teile mittlerweile weiterentwickelt wurden; vor
einigen Jahren lieferte ein auf 5.0 V aufgeladener 1F-Goldcap einen
Kurzschlußstrom von 20..30 mA. Für die Anwendung in einem
Fahrradrücklicht mit LED stellt das bereits ein Problem dar (geringer
Strom), daher habe ich in meinem Rücklicht zwei Goldcaps
parallelgeschaltet.

Das Panasonic-Datenblatt (s. Reichelt) gibt einen Innenwiderstand von
30 Ohm an; damit resultiert ein Kurzschlußstrom von ca. 170 mA (bei 5V
Ladespannung). Offensichtlich sind die Teile seit meiner
Rücklichtbastelei etwas weiterentwickelt worden.
Schalterkontakte werden damit aber auch nicht verschmoren.

von Ratber (Gast)


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>Mag sein, daß die Teile mittlerweile weiterentwickelt wurden; vor
>einigen Jahren lieferte ein auf 5.0 V aufgeladener 1F-Goldcap einen
>Kurzschlußstrom von 20..30 mA.


Deine Daten wind wirklich veraltet denn die 1F/5V Standardteile liefern
schon seit langem mehr als nur einige mA.

Ich habe hier einige 5F/5V Modelle denen ich (Auch laut Datenblatt)
locker bis zu 7A entnehmen kann ohne das ich sie ausserhalb der Specs
betreibe.

Die etwas neueren Ultracaps  mit bis zu 2500F (und mittlerweile auch
wesentlich  mehr) kommen sogar mit innenwiderständen von weit unter 10
Miliohm daher was bei 5V dann ströme weit jenseits der 100A ermöglicht
(Natürlich nur rein Rchnerisch denn die Anschlüsse und der Aufbau
müssen entsprechend angelegt sein)




Kommen wir auf Frankensteins Modell bei Reichelt zurück.

Laut Datenblatt hat der 22F Typ einen Innenwiderstand von <0.1 Ohm.
Das reicht für Theoretische 23A bei den angegebenen maximalen 2.3V
Natürlich muß man dem Aufbau und den Anschlüssen Rechnung Tragen also
würde ich es bei 3-5A belassen um kein Risiko einzugehen und auch mit
Rücksicht auf den Spannungsabfall,der damit einhergehenden Erwärmung
und der Lebensdauer die ja eh schon stark begrenzt ist.



@Frankenstein


>Ist es denkbar, dass dieser Kondensator nur einen geringen Strom über
>einen "langen" Zeitraum liefern kann? Quasi so ähnlich wie eine
>Batterie?

Das ist eigentlich das vorgesehene Einsatzziel dieser Kondensatoren.

Zum einen als Speicherüberbrückung beim Batteriewechsel (Ältere
PDA's,Taschenrechner usw.) oder auch gerne für kleine Spielzeuge die
nur wenige Minuten mit einer Ladung laufen. (zb. Mini-RC-Cars usw.)

Auch in Fahradstandlichtern kommen sie zum Einsatz da sie im gegensatz
zu Akkus kaine besondere Ladeelektronik benötigen,nicht
überladen/Unterladen (Tiefentladung) werden können und auch keinen
Memoryeffekt können.



PS:

Du weißt daß das Produktbild vom 22F Typ bei Reichelt nicht dem Produkt
selber entspricht ?
Die Tatsächlichen Maße stehen ja daneben.

Ich sage das nur weil nen Bekannter sich mal aufgrund eines solchen
Produktbildes (und eines Musters aus einem alten Taschenrechners)
zusammengesponnen hat das er sich mit 8stück 10F/2.5V (4x in Reihe und
2 Reihen parallel) eine 800mF/10V "Batterie" basteln kann die sein
Taschenmessgerät statt eines 9V-Blocks betreiben sollte.

Da das Messgerät in etwa Zigarettenschachtelgröße (Bigpack) hatt kann
man sich ja sicher vorstellen welches Gesicht er gemacht hat als die 8
Caps aus der Pappschachtel auf den Tisch Kullerten Rofl

von Ratber (Gast)


Angehängte Dateien:

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Ha !

Selbst ich bin schon längst "Veraltet" was meine Daten angeht.



Hab hier gerade eine Produktübersicht von 2003 gefunden.

Kapazitäten bis 5000F bei einem Innenwiderstand von 0.4mOhm sind da
auch vertreten.

Anscheinend ist die Entwicklung bei den Caps derzeit voll in Fahrt.


Aber lest selber.
Habs angehängt. (Nur ein ausschnitt wegen Größe)

von AxelR. (Gast)


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BestCap von AVX als weiteres Beispiel für die Weiterentwicklung auf
diesem Sektor...

AxelR.

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