Hallo zusammen, zum Schutz vor mechanischen Einflüssen (z. B. Vibration) möchte ich eine Sensorbaugruppe mit einer Vergussmasse auf Silikonkautschuk - Basis vergießen. Nun habe ich einen Trimkondensator (CTZ3 - Serie von AVX, siehe Datenblatt) auf der Platine. Hat jemand Erfahrung, wie sich ein solcher Trimkondensator beim vergießen verhält? Im Datenblatt habe ich nichts dazu gefunden. Oder sollte ich diesen besser vor dem vergießen irgendwie mit Isolierband abkleben? Viele Grüße, Holger
Kapazitiv empfindliche Sachen kann man nicht vergießen ! Die Vergußmasse hat eine andere Dielektrizitätskonstante als Luft, d.h. danach ist der ganze Abgleich zum Teufel. Peter
Bienenwachs nimmt mein werter Herr Papa um einlagige Spulen zu befestigen. Geht doch hierfür bestimmt auch. AxelR.
@AxelR.: Bienenwachs geht leider nicht, da das Modul über 70 °C heiß wird.
Spulen sind was anderes als Kondensatoren, den Spulen ist es ziemlich wurscht, was in ihnen untergebracht wird, solange das Material keine elektromagnetischen Eigenschaften hat. Drehkondensator mit Deckelchen abdecken und nur den Rest des Gehäuses vergießen.
>Drehkondensator mit Deckelchen abdecken und nur den Rest des Gehäuses
vergießen.
Dieser Vorschlag ist nicht so optimal. Es bildet sich in diesem
Hohlraum Kondenswasser.
Nimm statt des TrimKo eine VariCap-Diode. Das Poti hierzu kannst Du
problemlos vergiessen.
Marillion
Nachtrag: Bei sehr kleinen Kapazitäten der VariCap-Diode macht sich die Dielektrizitätskonstante der Vergussmasse denoch bemerkbar. Und das noch in Abhängigkeit vom Aushärtegrad. Marillion
Hi! @Marillion: Die Kapazität der Varicap Diode hängt doch von der größe der Raumladungszone am PN-Übergang ab, wieso sollte da die Dielektrizitätskonstante der Vergußmasse, welche dort sicher nicht hinkommt, einen Einfluß haben? Streukapazität? Bitte um Aufklärung. mfg Fasti
@Fasti Da die Vergussmasse auch die Drahtanschlüsse der VariCap-Diode umfliesst, kommt es hier zu einer kapazitiven Belastung. Bei Dioden mit großen C(100pF) macht sich das weniger bemerkbar. Bei Dioden mit kleinen C(1- 10pF) hingegen kann Cstreu > als Cdiode sein. Marillion
Hi, jo danke, daran hab ich gar nicht gedacht. Also hat man mit den Dingern sowieso aufzupassen, wegen den Streukapazitäten. Ich hab zwar gewusst, dass das heikel ist aber so heikel hätt ich nicht gedacht. Hab noch nicht mit den Dingern gearbeitet. lg Fasti
zu Rufus T. Firefly
>>Spulen sind was anderes als Kondensatoren, den Spulen ist es ziemlich
wurscht, was in ihnen untergebracht wird, solange das Material keine
elektromagnetischen Eigenschaften hat.
Nun hat aber jedes Material elektromagnetischen Eigenschaften (dia-
oder paramagnetisch). UKW-ZF-Spulen (10,7MHz) in alten Röhrenradios
wurden oft mit Alu-Kernen abgeglichen. Glaubst Du nicht? Must Du
nachschauen.
Vergießen ist also auch bei Spulen nicht ganz egal, wenn sie
frequenzbestimment sind. Aber der Einfluss auf kapazitive Kopplung
(Anschlussdrähte, Leiterzüge) dürfte deutlich höher sein.
Man könnte den Abgleich statt des Trimmers über zwei verdrillte Drähte
machen, die man vorsichtig kürzt, bis es stimmt. Damit keine
Vergussmasse dazwischenkommt, vor Abgleich mit Schrumpfschlauch
überziehen. Aber dann bleibt immer noch der Einluss auf die restlichen
Leitungen...
Achso, wenn für de Vergussmasse eine Dielektrizitätskonstante angegeben
ist, kann man das ja grob abschätzen. Oder mal eine Dummy-Anordnung
vergießen und dann Kapazitätsänderung messen.
Sven
Das Vergießen von offenen Spulen(im Gegensatz zu werksseitig vergossenen Spulen) ist nicht trevial. Auf Grund der Aushärtung der Vergussmasse kommt es zu mechanischen Spannungen, die die Wicklungsgeometrie der Spule beeinflussen können. Ich vergiesse seit Jahren frequenzbestimmden Bauteile(C, L, VariCap). Es ist mir noch nie gelungen, nach dem Aushärten vergleichbare Resultate zu messen. Ein Abgleich über eine ext. Steuerspannung ist immer notwendig. Marillion
jetzt mal für die anfänger unter uns: bedeutet das, daß durch das vergießen die ganzen Kondensatoren (Kerko 22p Elko 0,2µF Foline 1N etc) ihre Kapazitäten verlieren und deswegen ungenau sind=
@Manuel die Werteänderung durchs vergiessen liegt im Bereich von einigen zehntel pF, das kann aber bei abgeglichenen Systemen schon zuviel sein bei >1nF ist´s (meistens) wurscht Peter
@Sven: Alukerne haben aber insofern elektromagnetische Eigenschaften, als daß sie leitfähig sind und also Wirbelströme in ihnen induziert werden können. Das sieht bei Wachs etwas anders aus. Von einem Spulenabgleich mit einem Kunststoffkern habe ich zumindest noch nichts gehört.
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