Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Nicht-differentielle Übertragung und Potentialverschiebung


von Daniel -. (root)


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Hallo,
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Ein weiterer Aspekt ist, dass die Signalübertragung nicht differentiell, 
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sondern asymmetrisch (single-ended bzw. unbalanced) erfolgt. Das zu 
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übertragende Signal beinhaltet einen Gleichspannungsanteil und ist deshalb 
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relativ empfindlich auf Gleichtaktstörungen. Solche Störungen können z. B.
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 durch induktive Einkopplung in die Schleife RxD-Gnd entstehen. Weil sich 
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alle Signale auf das gleiche Gnd-Signal beziehen, kann ein Strom auf der 
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TxD-Leitung einen Spannungsabfall auf der Gnd-Leitung erzeugen, welcher zu
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 einer Potentialverschiebung zwischen den beiden Kommunikationspartnern 
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führt und beispielsweise auf der RxD-Leitung gesehen wird und Störungen 
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verursacht.

Das war ein Auszug aus http://de.wikipedia.org/wiki/EIA-232

Ich verstehe das "Setup" nicht. Gehen sie hier speziell von
einem Fall indem UART in vollduplex betrieben wird?

Wenn die Eingang von Rx hochohmig genug ist, fliesst erstmal "kein"
Strom und braucht damit nicht über GND zurückzufliessen.

Eine Schleife wie TX1->RX2, GND2->GND1 (indizies sind die Teilnehmer)
wird von einem Magnetfeld durchsetzt, nach Faraday wird in der Schleife
Spannung induziert. Welche Spannungsgrössen an Enden 1 und 2 wie hoch
hinzuaddiert werden müssen, ist mir nicht ganz klar.

Oder ist im Beispiel hier schlicht folgendes gemeint:
TX1 sendet überwiegend 1 an RX2
TX2 sendet überwiegend 0 an RX1, damit muss höherer Rückstrom
von 2 nach 1 über GND fliessen und verursacht Spannungsdifferenzen
an GND1 und GND2?

Ich hoffe ihr versteht meine Problemschilderung :)

von Martina (Gast)


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>Wenn die Eingang von Rx hochohmig genug ist, fliesst erstmal "kein"
>Strom und braucht damit nicht über GND zurückzufliessen.

Doch, jede Signal-Flanke lädt die Kabelkapazität und führt zu einer 
Stromspitze auf GND und damit zu einem Spannungsabfall.

Außerdem ist GND oft auf beiden Seiten, zumindest für HF, geerdet. Also 
können auf GND hochfrequente Ausgleichströme zwischen verschiedenen 
Erdpotentialen fließen und Spannungsabfälle verursachen.

>Eine Schleife wie TX1->RX2, GND2->GND1 (indizies sind die Teilnehmer)
>wird von einem Magnetfeld durchsetzt, nach Faraday wird in der Schleife
>Spannung induziert. Welche Spannungsgrössen an Enden 1 und 2 wie hoch
>hinzuaddiert werden müssen, ist mir nicht ganz klar.

Spannungen werden in allen Leiterschleifen induziert. Deswegen wäre es 
von Vorteil jede Leitung mit GND zu verdrillen, was aber nicht geht, da 
es ja mehrere gibt. Bei symmetrischen Leitungen müssen dagegen nur die 
Adern verdrillt werden. Der dabei entstehende Gleichtaktanteil beider 
Adern bezüglich Masse eliminiert dann die Gleichtaktunterdrückung.

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