Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik PAL (via Cinch)


von Daniel Augustin (Gast)


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Hallo,

vielleicht kann mir jemand von Euch mit Informationsmaterial oder
ähnlichem weiterhelfen. Ich möchte mich mit dem Thema PAL-Signal
beschäftigen und bräuchte einen Einstieg. Ganz genau wüsste ich gern
mehr über den Aufbau des Videosignals (Cinch-Gelb). Es gibt dort eine
Analogleitung und eine Signalleitung. Aber wie genau sieht das Signal
aus? Am liebsten wär mir ein einfaches (unrealistisches z.B. 320x240
Pixel oder kleiner) Beispiel, das mir einleitend die Synchronisierungen
und die Farbinformationen (analog zum wirklichen Aufbau des Signals)
vorstellt. Am Ende sollte ein entsprechender Bildschirm die Signale
fehlerfrei in ein Bild umwandeln.

Kennt jemand einen bewährten µC, der solche Ausgaberoutinen packt?

Ich bedanke mich und wünsch Euch auf diesem Weg ein schönes
Osterfest!!

/Daniel

von Daniel Augustin (Gast)


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Sorry! Ich habe ihn versehendlich zweimal versendet. Vielleicht könntet
Ihr den anderen Beitrag löschen?

tut mir leid!

von A.K. (Gast)


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von Benedikt (Gast)


Angehängte Dateien:

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http://www.2cool4u.ch/tv_signal_measurement/tv_signale_grundlagen/tv_signale_grundlagen.htm

In den Anhang habe ich PAL Signal gepackt. Wenn du dieses mit 16MS/s
abspielst, bekommt du ein (mehr oder weniger) farbiges Bild mit 768x576
Pixel zu sehen.

Ein (sinnvolles) PAL Signal kann man mit einem normalen uC nicht
erzeugen. Das einzige was geht ist ein nicht so hochauflösendes SW
Signal. Meistens wird dafür ein AVR verwendet, wie z.B. hier:
http://www.serasidis.gr/circuits/colour_bar_gen/colour_bar_gen.htm

von Rufus T. Firefly (Gast)


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Sinnvoller ist es vielleicht, zunächst auf Farbe (PAL) zu verzichten und
ein einfaches FBAS-Videosignal zu untersuchen. Das ist dann halt
schwarzweiß.
Bei der Google-Suche hilft dann vielleicht auch der Begriff "composite
video"; das hier verwendete Videosignal ist nämlich aus der
eigentlichen Bildinformationen und den Synchronisationssignalen (hsync,
vsync) zusammengesetzt.
Betrachtet man diese drei Teile getrennt, so erhält man etwas, was dem
Videosignal an der VGA-Buchse von Computern gar nicht so unähnlich ist,
mit den wesentlichen Unterschieden des Timings (viel höhere
Zeilenfrequenz) und der Tatsache, daß das Halbbildverfahren (interlace)
bei Computerbildschirmen glücklicherweise nicht mehr verwendet wird.

Benedikt hat es -davon abgesehen- schon sehr gut auf den Punkt
gebracht.

von Hagen (Gast)


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Es gibt VGA zu PAL/NTSC Chips. Als Eingänge das HSync/VSync und die
analogen RGB Signale. Die Chips arbeiten mit 14.XXX MHz und erzeugen
aus diesen Inputs ein PAL oder NTSC Signal. Wichtig ist aber das zum
Unterschied zum echten VGA Signal dort mit Interlaced Video Frames
gearbeitet werden muß die dann exakt mit 50/60 Hz arbeiten.

Man kann sicherlich auch diese Arbeit durch eigene Chips erledigen
lassen. Bei OpenCores gibts dazu glaube ich eine Umsetzung für FPGA's.
Das Problem dabei ist die Codierung der sogenannten Color Burst am
Anfang jeder Bildzeile. Dabei ist nicht so sehr die Erzeugung der
analogen Burst das Problem sondern vielmehr deren Codierungen. Bei
dieser Codierung müssen relativ komplexe Matrixberechnungen
durchgeführt werden. Die wirst du auf einem "langsammen" AVR
garantiert nicht umgesetzt bekommen.

Gruß Hagen

von Ingo Henze (Gast)


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"...zunächst auf Farbe (PAL) zu verzichten und ein einfaches
FBAS-Videosignal..."

Und ich dachte immer, das F in FBAS steht für Farbe?
Wenn ich mich recht entsinne, bedeutet FBAS Farb-Bild-Austast-und
Synchron(-signal).
Dann wäre ein BAS-Videosignal schwarz/weiß, also nur
Helligkeitsinformation (Bild) zusammen mit Austast-und Synchronsignal.

Gruß
Ingo

von Rufus T. Firefly (Gast)


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@Ingo: Das mag gut und gerne so sein, vor allem: Es klingt plausibel.
Wer hat schon alle Akronyme parat?

von Freak5 (Gast)


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g
Warum liest du nicht die Links!
Oben hat doch jemand das von der Wiki gepostet und in dem Link ist ein
Link auf BAS:
http://de.wikipedia.org/wiki/FBAS

Was Ingo bestätigt.

von Ingo Henze (Gast)


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Naja, es sollte auf keinen Fall besserwisserisch von mir klingen, ich
hatte das halt noch so in Erinnerung.
Leider kann ich zur eigentlichen Problemlösung nicht viel beitragen,
muß aber Rufus recht geben, wenn er meint, erstmal mit einem einfachen
s/w-Signal anzufangen.
Es war zu Zeiten, als es noch keine Mikrocontroller gab zumindest mit
ein paar TTL-ICs und minimaler analoger Technik möglich, ein einfaches,
fernsehtaugliches Ping-Pong zusammen zu löten.

Gruß
Ingo

von Freak5 (Gast)


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Das mit dem Ping-Pong hört sich sehr interessant an. Gibt es dazu
eigentlich Beschreibungen im Internet?

von Ingo Henze (Gast)


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Auch da kann ich nicht wirklich weiterhelfen. Meine Aussage zu diesem
Ping-Pong-Spiel beruht nur auf einer dunklen Erinnerung :-)
Es könnte eine entsprechende Bauanleitung mal Anfang der 80er Jahre im
"Funkamateur" (DDR-Zeitschrift) gewesen sein, aber sicher bin ich mir
da nicht.
Ich kann mich zumindest erinnern, das mir das vom technischen Aufwand
durchaus nicht zu umfangreich erschien. Preislich aber schon, zumal
selbst einfache TTL-ICs wie 4-Bit-Dezimal/Binärzähler (D192/D193) 20
Mark oder mehr kosteten.
Insofern war ein Nachbau für mich eh nicht im Bereich des möglichen.

Gruß
Ingo

von Rahul (Gast)


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such einfach mal nach PONG...

von Simon Fröhlich (Gast)


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Da gabs mal ein bausatz vom conrad (siehe conrad katalog 2003 seite
918)
aber irgendwie gibts den nichmehr, jedenfalls was das der letzte
überrest den ich finden konnte:
http://kaufen.conrad.de/telespiel_bausatz-36.asp.

Kannst ja mal beim C anfragen ob die dir die Anleitung als PDF schicken
können. Ich hätte auch interesse.


MfG Simon

von Benedikt (Gast)


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Die heutigen Telespiele sind alle gleich:
uC + Beschaltung, 2 Widerstände (um Spannungspegel für Sync, Schwarz
und Weiß zu erzeugen) und das Benutzerinterface

von Daniel (Gast)


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Hallo!

Erstmal danke für die vielen Antworten!

Inzwischen bin ich bei der Suche nach passenden Controllern angelangt,
also PAL/NTSC-Encoder, die interessant für mein Vorhaben wären.
Vielleicht hat der eine oder andere schon mit diesen Komponenten
gearbeitet...
Was mich interessiert sind weniger die Chips, die in Echtzeit
umrechnen. Besser wär ein Encoder mit integriertem RAM o.ä., der
zunächst mit den Bildinformationen bespielt wird und sie dann
dargestellt (wie z.B. bei OSD).

Ich such noch weiter, aber vielleicht kann mir der eine oder andere
seine Erfahrungen mitteilen.

Vielen Dank!!
/Daniel

von Willi (Gast)


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Guck mal hier rein:

http://www.roboternetz.de/phpBB2/dload.php?action=file&file_id=217

Da wird ein PAL BAS-Videosignal mit einem AVR Mega-8 erzeugt.

MfG Willi

von Björn (Gast)


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von Daniel (Gast)


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Danke!

Hab über meine Uni ne Menge Bastelmöglichkeiten, mag mich daher nicht
mit S&W zufrieden geben. Ideal wär halt die Darstellung eines
Speicherinhalts als Farbsignal im PAL- oder NTSC-Format.

Sind aber trotzdem hilfreich die Links - zumindest um die Signale
besser kennenzulernen.

/Daniel

von Björn (Gast)


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Hast du dir das Video im ersten Link angeschaut? Wenn das nichts zum
basten ist....
Hammer g... finde ich

von Daniel (Gast)


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:))

Ja - nicht schlecht, aber das gibt es doch schon in Briefmarkengröße
für's Handy. Ansonsten tendiere ich mehr dazu, mir einen
Tischtennisschläger zu nehmen und ein 3D-Spiel an der frischen Luft zu
genießen :)).

Aber mal im Ernst - mich stört, dass die Darstellung ziemlich pixlich
und in Schwarz-Weiß ist. Respekt vor denen, die Videosignale über ihren
AVR (sozusagen von Hand) erzeugen. Aber mit einem entsprechenden Chip
(Kosten schätze ich so auf 20€ - zumindest, was ich bisher so gefunden
habe) wird einem die Darstellung der Informationen im korrekten Format
abgenommen. Was ich allerdings zu teuer finde ist die Voraussetzung
eines zweiten Prozessors, der den Encoder auf gleicher Frequenz (also
in Echtzeit) mit Daten versorgt. Ein Speicher im Encoder der halt
kontinuierlich als Bild dargestellt wird, wär besser. Dann kann man
auch einen langsamen µC davor setzen und bei Bildwechselwunsch den
Speicher neu beschreiben.

Hat jemand eine Idee, welcher Encoder für meine Zwecke gut ist? Im
Prinzip möchte ich "günstig" ein Bitmap als OSD verwenden.


Daaaanke!!
/Daniel

von Markus (Gast)


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von Daniel (Gast)


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Cool, danke! Ich denke, ich werde nicht drumherum kommen, einen µC im
gleichen Takt mitlaufen zu lassen der das RGB-Signal liefert, oder?

Ich danke Euch!

von gast (Gast)


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hi,
nur so zum mal anschauen...

http://www.8052.com/users/phillipmgallo/

von Hagen (Gast)


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Mit einem AVR + PAL/NTSC Encoder wirst du da aber nicht großartige
Auflösungen erreichen. Wir hatten erst letztens hier einen Thread der
einen CPLD dazwischen setzt. Sprich ein CPLD + SRAM erzeugt
kontinuierlich ein VGA Bild. Dessen RGB+HSync+VSync Ausgänge können nun
direkt an einen Computer Monitor oder eben als Futter für einen PAL/NTSC
Encoder dienen. Solltest du einen Monitor direkt anschließen so hast du
enorme Freiheit mit dem Timing. In dem Thread habe ich auch einige
Links zur Berechnung der Timings gepostet. Mit einem PAL/NTSC Encoder
bist du eingeschränkter da du dort das Timing genauer einhalten musst.

Mein derzeitiges VHDL für einen VGA Karte im CPLD benötigt ca. 144
Makrozellen. Am CPLD werden ein 256Kb SRAM und der AVR über das XMEM
Interface angeschlossen. Es kommen also AVR's wie der ATMega162/128
etc in Frage. Der CPLD steuert den SRAM so an das der AVR und der CPLD
selber quasi gleichzeitig auf den SRAM zugreifen können, sprich der AVR
kann mit 0 Waitstate auf das SRAM zugreifen und der CPLD denoch im
Hintergrund das VGA Bild erzeugen. Das Timing für den VGA-Part im CPLD
kann durch den AVR programmiert werden, ebenso die Farbauflösung.
Möglich sind 64 oder 16 Farben, 4 Graustufen oder Monochrome
Farbauflösung.

Soweit so gut, praktisch getestet habe ich das Ding allerdings noch
nicht :-)

Aber Ulrich Radig hat seine VGA Karte schon fertig und lauffähig,
einfach mal in der CodeLib danach suchen.

Das es schon fertige PAL/NTSC Encoder mit integriertem Display RAM gibt
glaube ich nicht. Das wäre ja dann eine komplette VGA Grafikkarte in
einem Chip.

Gruß Hagen

von Daniel (Gast)


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Wow, das ist wirklich eine Antwort, wie man sie sich wünscht, danke.
Muss jetzt erstmal die Informationsflut mit Hilfe von viel Kaffee
verarbeiten :).
Werd Euch entsprechende Fortschritte (sofern sie eintreten) hier
veröffentlichen.

/Daniel

von Daniel (Gast)


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Argh - hab in das Video vorhin nur hineingeschaut. Ist ja eine witzige
Idee. Toll!

von Markus (Gast)


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@Hagen:
Wozu brauchst Du soviele Makrozellen? Ulrich kommt mit der Hälfte aus.
Das soll jetzt keine Kritik sein; so eine Grafikkarte steht auch auf
meiner TODO-Liste und da würde es mich halt schon interessieren.
Insbesondere, da es den XC95144XL nicht im 44-poligen Gehäuse gibt.

Markus

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