Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Die gute, alte Analogtechnik


von Martin (Gast)


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Hallo Leute!

In wie weit ist denn die Analogtechnik noch aktuell.
Natürlich weiß ich, dass sie für Verstärkerstufen usw.
anwendung findet.

Aber ich meine wenn man ein bestimmtes Signal am Ausgang
haben möchte, z.B. dreieck usw. verwendet man hier
noch Analogtechnik oder ist es besser mit einem DAC und
einem µC zu arbeiten?

Sicher der µC bietet einige Vorteile: Kommunikation zum
PC, austauschen der Ausgangskurve usw.

Ich bin mehr auf der digitalen Seite zu Hause, aber ich möchte
mich auch mit der analogen beschäftigen.
Ich habe auch schon etwas reingeschnuppert, doch das
Problem ist, dass hier anscheinend die Theorie und die
Praxis ganz weit auseinanderliegen. Wenn ich mir jetzt
einen OPV kaufe, der mir eine Spannung verstärken soll, dann
heißt das noch lange nicht, das dieser das auch tut.
Z.B. könnte das ganze System zum Schwingen anfangen.
Gibt es hier einige Bücher oder Kurse, wo man Praxisbezogen
an das Thema herangeführt wird?

Es wäre auch das Thema Messverstärker usw. interessant.

Danke für eure Antwort.

Tschüss

Martin

von MSE (Gast)


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>> In wie weit ist denn die Analogtechnik noch aktuell.

Die physikalische Welt ist anlalog. Es wird immer analoge Messsignale
geben, die irgendwie aufgenommen und ausgewertet werden müssen.
Auch sind an zahlreichen Stellen analoge Ausgangssignale nötig.

Ob man für die Signalverarbeitung bzw. -erzeugung auf rein analoge oder
teilweise digitale Systeme zurückgreift, hängt von der Aufgabe und den
Randbedingungen ab:

- muss es schnell gehen?
- Genauigkeit?
- Flexibilität?
- Kosten?
- Aufwand?

etc.

Da Du die Erzeugung eines Dreiecksignals ansprachst: Wenn Du weiter
nichts brauchst, als eine Schaltung, die ein einfaches Dreieck erzeugt
(ohne besondere Anforderungen an Stabilität), dann ist das mit zwei OPs
(in einem Gehäuse), ein paar Rs und einem C gemacht.

Wenn Du Dich mit Elektronik allgemein auskennenlernen möchtest, lohnt
es sich auf jeden Fall, sich auch damit zu beschäftigen. (Spass macht
es auch, aber das ist natürlich Geschmackssache...!)

Gruß, Michael

von Marillion (Gast)


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Selbst wenn Du Dich für die reine Digitaltechnik entscheidest,
grundlegendes Wissen über analoge Vorgänge ist für professionelles
arbeiten unbedingt notwendig.

In allen Datenblättern digitaler Bausteine wird immer auf die analogen
Werte: Spannung, Strom, Widerstand, Kapazität und Induktivität
bezuggenommen.

Marillion

von Chris (Gast)


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Hallo,

in Bibliotheken findet man mit etwas Glück eine Menge Bücher aus den
70er und 80er Jahren, in denen die Analogtechnik für Bastler
verständlich und mit Beispielschaltungen erklärt ist. Da würde ich
zuerst ansetzen, dann aufbauen und ausprobieren. Dabei kommt dann die
Erfahrung. Später kann man sich zu höheren Freqenzen wagen. Dü könntest
per Internet die online-Kataloge der Uni-Bibliotheken durchsuchen.

oder auf

www.elektronik-kompendium.de

die Artikel von Thomas Schaerer als Einstieg lesen

Gruß

von Andreas (Gast)


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Und immer daran Denken: Digitaltechnik ist nur ein infinitesimaler Teil
der Analogtechnik...

Denn wie Michael schon sagt: "Die physikalische Welt ist anlalog."

Andreas

von Michael (Gast)


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Also fuer jeden der sich ernsthaft mit Elektronik beschaeftigt koennte
ich an dieser Stelle das Buch "The Art of Electronics" empfehlen.
Nicht mehr ganz frisch, aber was das analoge angeht ungeschlagen
(naja...)

Micha

von Jürgen Schuhmacher (Gast)


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In fast jedem digitalen Gerät ist auch Analogtechnik drin, insofern ist
die Fragestellung digital / analog, die oft aufgeworfen wird, nicht so
sonderlich sinnig.

Ich gebe mal einige Beispiele und hier zunächst aus dem Bereich Audio:

Man denke mal an hochwertige Mischpulte: Gerade der Analogteil macht
hier die Musik. AD-Wandlung von ausreichender Qualität hat man
inzwischen auf jeder Soundkarte. Viele Pulte sind auch heute noch rein
analog- haben also nichtmal einen Digitaltel, weil di gesamte
Aufnahme-Mischkette analog bleibt und gfs auch so aufs Band geht, oder
erst in der Summe gewandelt wird.

Viele bearbeiten auch Audiosignale erst einmal voll analog (Kompressor,
EQ, etc.) , da die digitale BEarbeitung so ihre Schwächen hat.

Ferner gibt es im industriellen Bereich großen Bedarf an schneller
analoger Mess-und Regeltechnik, z.B. in der Nanotechnologie. Dies ist
immer dann der Fall, wenn die Anforderungen an die Genauigkeit so hoch
sind, daß die dafür verfügbare digitale Berechnungsintensität zu viel
Aufwand/Zeit bedeutet und damit zu langsam wird.

von Matthias (Gast)


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Hi

also gerade im Audiobereich geht der Trend eindeutig zu digitaler
Signalverarbeitung in einem DSP. Das hat diverse Vorteile. Ein Programm
im DSP ändert z.B. keinerlei Werte wenn sich die Temperatur ändert.
Toleranzen von RLC sind nach dem ADC und vor dem DAC überhaupt (bzw.
kaum solange der DSP läuft) kein Thema. Hier liegt allerdings das
Problem: Hochwertige und sauber funktionierende ADC/DAC-Schaltungen
kann man ohne gute Kenntniss der Analogtechnik kaum realisieren. Die
Verarbeitung läuft aber dann idealerweise in einem DSP.

Matthias

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