Hallo! Ich wollte mal fragen, ob es bei Mikrocontrollern sowas wie einen "Industriestandard" gibt. AVR´s sieht man z.B. meiner meinung nach eher selten. mfg Stefan
kommt ganz auf die anwendung drauf an! Wenns ein kleiner µC tut, dann werden oft PICs (siehe Microchip) eingesetzt. MfG
Wenn sie in grossen Stückzahlen verwendet werden sind es meist OTP und ohne für dich definierte Bezeichnung.
In der Industrie wird immer noch gerne die '51er-Familie eingesetzt. Da hat eigentlich jeder Hersteller von Rang und Namen etwas in seinem Sortiment. AVRs gibt es in der Industrie, aber eher selten. Man hat sich dann auf nur einen Hersteller festgelegt und einige Firmen wollen das nicht. 16-Bit-µCs werden mittlerweile selten verwendet. Da sollte die c166-Serie von Infineon der große Hit werden, aber ausser die Siemens Handys (35-,45-Serie) habe ich sie kaum gefunden. O.K. die C-ControlII hat sowas drin, aber das ist nicht Industrie ;-). Wenn was leistungsfähigeres verwendet werden soll, kommen ARMs in den Einsatz. Gibt es von verschiedenen Herstellern (Philips, Atmel). Die Msp430 habe ich auch schon in der Industrie gefunden, aber wie die AVRs eher in Nischenprodukte... Vielleicht kann noch ein anderer seine Beobachtungen posten, welche µCs sich da in der freien Wildbahn tummeln... ;-) Gruß Elektrikser
Hi, in der Automobilindustrie werden folgende µCs gerne genommen: - Freescale (ehem. Motorola): 68HC08 (8Bit), 68HC12, 68HCS12, 68HCS12X (alle 16 Bit) - NEC: 78k... (8Bit), V850... (32Bit) - STmicro: ST7, ST10 - u. weitere.... Ich denke, dass gerade die Produktverfügbarkeit (bei uns werden Verfügbarkeiten von bis zu 15 Jahre für einen speziellen Controller erwartet) bei Atmel ein Schwachpunkt ist. Desweiteren bekommt man nicht ohne weiteres µCs im erweiterten TempBereich (<= 125°C, <= 140°C) und das bei einer Auflage von bis zu 400KEinheiten p.a. .... Zu guter Letzt muss ich noch sagen, dass bei uns der Trend eindeutig vom 8-Bitter weggeht. cu z0ttel
Vom 68HC05 wurde 2001 der 5 milliardste Chip hergestellt. Er ist damit der meistverkaufte MC aller Zeiten. Atmel hat vor einiger Zeit Werbung gemacht, daß sie 500 Millionen AVRs verkauft haben. Vor ein oder zwei Jahren hieß es, daß im Jahr etwa 3 Milliarden 8-Bit-Controller verkauft werden. @Elektriker: Die C166 findet man z.B. in Steuergeräten von Autos. In den Siemens-Handys war er mindestens ab S25 drin, allerdings nicht als extra Chip, sondern als Teil des Gold-Chipssatzes.
Die 68HC... habe ich glatt vergessen. Stimmt, die sind öfters zu sehen. In vielen Steuergeräten der Kfz-Elektronik findet man die. O.k. kenn mich auch mehr mit Fertigungsanlagen aus. Sicher geht der Trend von den 8-bittern weg. Es wird ja immer mehr von den Controllern verlangt. Man muß sich alleine mal ansehen, was in den letzten 10 Jahren in den Autos an Elektronik verbaut wird. Da wird der CAN-Bus ausgebaut, damit er überhaupt noch die Datenmengen bewältigen kann. Jede Kleinigkeit muss mittlerweile durch Elektronik gesteuert werden. Elektrische Sitze, elektrische Fensterheber,... Alles was man in der Motortechnik verbessert hat, wie z. B. Gewicht, Leistung und Verbrauch geht durch die ganze Komfortelektronik drauf. Wieviele Steuergeräte hat den mittlerweile ein normales Auto, wie der Golf? Zwischen 18 und 25 Stück! Allerdings gab es doch den Versuch von Mercedes, bei dem in der Komfortelektronik der C-Serie 50 "Features" ausgebaut wurden. Dann wurde das Fahrzeug Testfahrer zum Erproben gegeben. Diesen ist überhaupt nicht aufgefallen, dass diese Funktionen fehlten.
ja, die C166 sind aber nicht so hoch gekommen, wie es sich Infineon erwünscht hätte. In den Steuergeräten sind doch die 68HC.. die Haupt-µCs. Das mit den Handys habe ich gewusst, aber nur sicher von der Siemens S35- und der S45-Serie. (In Kfz-Steuergeräten habe ich sie eigentlich noch nicht entdeckt, aber ich arbeite ja nicht hauptsächlich damit...) Früher war noch der C196 im Einsatz, aber der scheint gestorben zu sein. Er war wenigsten stark in der Siemens SPS S5 vertreten. Verfli**, ich werde alt... Ich habe auch schon gewusst, was für Prozis in der S7 arbeiten...
Als Industriestandard wird oft die 8051-Familie bezeichnet, ist quasi die eierlegende Wollmilchsau (etwa 700 verschiedene Typen, 50 Hersteller). Er dürfte mit Abstand der am meisten verkaufte 8-Bitter sein. Da man dazu aber erst die Zahlen aller 50 Hersteller ermitteln müßte, haben Single-Source-MCs eine (nur) scheinbar höhere Stückzahl. Heutzutage geht es aber auch zunehmend in Richtung ARM (32Bit), den auch sehr viele Hersteller (z.B. Atmel, Philips, ST) in vielen Varianten anbieten und auch sehr Preisaggressiv (<10,-). Die 16Bitter konnten sich nicht so richtig durchsetzen (sitzen quasi zwischen Baum und Borke). Peter
"16-Bit-µCs werden mittlerweile selten verwendet. Da sollte die c166-Serie von Infineon der große Hit werden, aber ausser die Siemens Handys (35-,45-Serie) habe ich sie kaum gefunden. O.K. die C-ControlII hat sowas drin, aber das ist nicht Industrie ;-)." Ohne Worte... "Die 16Bitter konnten sich nicht so richtig durchsetzen (sitzen quasi zwischen Baum und Borke)." Muss ja gemütlich sein, dazwischen: Woher habt Ihr denn Eure Zahlen? Ich habe hier die Umsatzanteile für 2003 (weltweit): 4bit: 5% 8bit: 30% 16bit: 50% 32bit: 15% Und das hat sich nicht radikal verändert. Soviel zum Thema 16bit und "durchsetzen". Über 50% Umsatzanteil sprechen doch für sich... Bedenkt, dass alleine der Marktführer Renesas ein sehr umfangreiches 16bit-Programm hat.
O.K. ich habe mal ein bißchen nachgeforscht: [quote]Das im kalifornischen El Segundo ansässige Marktforschungsunternehmen iSuppli (www.isuppli.com) bezifferte den weltweiten Gesamtmarkt für 16-bit-Controller in 2002 mit 3,126 Mrd. Dollar. Verglichen mit den Vorjahresumsätzen von 3,140 Mrd. Dollar ist dieses Marktsegment damit vernachlässigbar geschrumpft. Bei einem weltweiten Gesamt-Controllermarkt (4, 8, 16, 32, 64 bit) mit Umsätzen von 11,0 Mrd. Dollar, der gegenüber dem Vorjahr lediglich um 0,7 Prozent nachgegeben hat, hat sich das 16-bit-Segment behauptet, während das 8-bit-Segment massiv eingebüßt hat und die 32-bit-Architekturen um 40 % zulegen konnten. Setzt man auch bei 16-Bittern einen Preisverfall voraus, dann haben die Stückzahlen sicherlich noch zugelegt. Die Tabelle gibt einen Überblick über die Größen der 16-bit-Welt. Auf den ersten sieben Rängen, die immerhin 79,3 % des Marktes ausmachen, blieb die Reihenfolge in 2002 unverändert, auch wenn es leichte Veränderungen bei den Marktanteilen gab. Nur Motorola und Mitsubishi konnten Marktanteile gewinnen, während alle anderen der Siebenergruppe verloren. Einen rasanten Schritt von Platz 12 nach vorne auf Platz 8 machte Matsushita Electric, die damit ihren Marktan-teil mehr als verdoppeln konnten. NEC fiel von Rang 8 auf 10 zurück, während STMicroelectronics ihren neunten Platz verteidigen konnten. Intel (Platz 11) ist aus den Top 10 herausgefallen. Die ersten zehn Plätze repräsentieren immerhin 89,6 Prozent des 16-bit-Marktes, so dass auf alle anderen Unternehmen nur noch gute 10 Prozent entfallen.[/quote] Quelle: http://www.elektroniknet.de/topics/bauelemente/fachthemen/2003/0031/index.htm Die 68Hc... sind mir ja bei dem ersten Post nicht eingefallen und den C166 sah ich nicht oft im Einsatz. War ja auch mein persönlicher Eindruck. Aber das sich Infineon mehr von ihnen versprochen hat, ist nicht von mir...
Thema C16x bzw. ST10: Bis vor ein paar Jahren war wohl weltweit in fast jedem Auto ein paar C16X, ganz einfach, weil die in dem Motormanagement von Bosch verbaut worden sind (der C16x war ursprunglich ein Controller für Bosch). Heute werden da wohl 32-Bit Controller verwendet. Der C16x ist (war?) in Deutschland (Europa) im anspruchvollen Automotive Bereich industriestandard, d.h. was für 8Biter die 51-Core ist, ist (war?) für 16Biter die C16X-Core. Infineon und ST haben sich mit Sicherheit nicht mehr versprochen, da zeitweise fast die komplette Jahresproduktion von der Automobielindustrie aufgekauft wurde! Für "die Kleinen" war es schwierig kleine Stückzahlen (extem teuer) zu bekommen. Es gibt eine hervoragende Unterstützung für die C16x-Familie auf dem Markt (Emulatoren, Compiler, Debugger, RTS...). Doch die richten sich nur an den professionellen Einsatz. Eine gute Entwicklungsumgebung kostest ein paar Tausend Euro! Und somit ist der Einsatz für private Zwecke unmöglich. Eine kleine Aussnahme ist die C-Control 2. Doch es tut richtig weh zu sehen, wie die den Controller kastriert. Seit ca. 2 Jahre gibt es eine überarbeitete Core (V2 - XC16x). Doch ich in Zukunft werden die 16Biter von den "Profi 8Bitern" (nicht PIC und nicht ATMEL) und den "kleinen 32-Bitern" mehr und mehr ersetzt. In Amerika sind mehr die Motorolla Controller verbreitet.
@Jochen die 16-Bitter sind erheblich hochpreislicher als die 8-Bitter. Daher sagen Deine Umsatzzahlen (welche Quelle ?) überhaupt nichts über die tatsächliche Verbreitung aus. Als kürzlich bei uns einen höhere Rechenleistung benötigt wurde, mußten die High-Speed 8051-er und die 16-Bitter außen vor bleiben und der ARM war der klare Sieger. D.h. auch die ARM 32-Bit sind billiger als die meisten 16-Bitter und sogar einige 8-Bitter. Daher sind auch die 32-Bit Zahlen nicht aussagekräftig. Peter P.S.: Ich kann alles beweisen mit einer Statistik, die ich falsch interpretiere.
In den Motorsteuergeräten, die ich gesehen habe, waren und sind immer noch die 68HC12 und Konsorten verbaut. C166 war da nicht dabei... Na ja, was soll's. Danke für deinen Beitrag, Marks Murks. Gruß Elektrikser
In meiner Firma gibt es gleich mehrere Standards. 1. Div. ATmega-Typen für 08/15-Anwendungen, 2. Die ADuC-Serie(Analog Devices ´51er-Core), für die Sensorik, 3. Infineon XC164CJ(16bit), wegen seiner Unmenge an Peripherie on Board, für anspruchsvollere Aufgaben - natürlich in Verbindung mit Keil µVision3. Ach ja, der 8085 wird auch noch angebetet - manchmal :-)) Marillion
Hallo Elektrikser, das Herzstück von Motorsteuergeräte (es gibt wohl viele verschiedene) von Bosch sind (waren?) 2 C167CR. Bosch hat extra für die Controller einen eigenen (optimierten) Compiler und OS entwickelt. Ich weiß das, da Bosch mal einen Freund von mir mal abwerben wollte und dem haben sie das alles gezeigt. In den letzten Jahren war Bosch auch auf der Embedded Systems ( Neu Embedded World) vertreten. Auf dem Stand waren ein paar Steuergeräte zu sehen - alle mit mehreren C167CR bestückt.
Auf der Embedded Systems war ich schon lange nicht mehr. Bosch ist zwar der Marktführer für Motorsteuergeräte, aber es gibt deutsche Automobilfirmen, die das nicht einheitlich einsetzten. Ein Motor-Entwicklungsingenieur meinte mal zu mir: "Willste mal wirklich ein Auto sehen in dem hauptsächlich Bosch verbaut ist, solltest du zu Toyota wechseln." Ich bezweifle zwar, dass das heute noch so stimmt, weil sich einige Autohersteller in Sachen Elektronik umbesinnt haben. Aber wie gesagt, bin da momentan nicht direkt dabei. Mein Gebiet ist die Produktion von Motorteilen (besser gesagt die dazu gehörigen Maschinen und Steuerungen), solange das in D noch möglich ist. Anschließend werde ich schon sehen, in welcher Ecke ich wieder Arbeit finde...
Hochinteressant hier! (-: Von Jochen hätte ich jetzt gerne einmal seine Quelle, denn das paßt ja so gar nicht zu dem iSupply-Bericht, der nur ein Jahr früher war und unter 30 % für 16-Bitter und mehr für 8-Bitter sieht. In Stückzahlen umgerechnet, dürften die 16-Bitter noch erheblich verlieren. Auf der EmbeddedWorld hatte ich auch den Eindruck, daß die 16-Bitter "übersprungen" werden. Und zwar weniger wegen Rechenleistung: wenn es um größere Aufgaben geht, wollen die Leute ein Betriebssystem und da wird es unter 32 Bit sehr dünn mit dem Angebot. PowerPC und XScale bauen hier gewaltig aus mit EmbeddedLinux, QNX, WinCE, VxWorks und Symbian; Mips, SH-4 usw. stehen nach meinem Eindruck etwas im Abseits. x86er haben durch die Unverbesserlichen auch ihren Markt. Wenn ich http://www.cs.aau.dk/~mixxel/cisslab/os_info/os_info.php überfliege, scheint es mir fast mehr Betriebssysteme für 8-Bitter als für 16-Bitter zu geben! Wenn ein BS nicht gebraucht (oder nicht gewünscht) wird, geht es fast immer um Aufgaben, die sich auf dem 8-Bitter ebenso gut realisieren lassen. Und wer macht sich schon heute die Mühe, einen Scheduler für komplexe Aufgaben selbst zu optimieren?
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