Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Problem mit Motortreiber L6202


von Sven (Gast)


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Ich habe eine Schaltung mit dem Motortreiber L6202 aufgebaut, den oder
dessen großen Bruder hier auch einige verwenden. Standard-Schaltung wie
im App-Note angegeben, die Eingänge vom AVR angesteuert, Versorgung 24V,
Motorstrom bis 800mA.

7 Platinen laufen problemlos und auf Anhieb, die 8te spinnt jetzt. Beim
Einschalten ist alles normal, die Spannung über den Boost-Kondensatoren
wird aufgebaut. Sobald ich einen High-Pegel auf Enable gebe, steigt die
Stromaufnahme auf 200mA, die Spannung am Vref-Pin und über den
Boost-Kondensatoren bricht von etwa 12V auf 8V ein und das Ding wird
mässig warm. Nach Abschalten der Spannung zeigt das Multimeter über der
oberen linken ;-) (OUT1) Schutzdiode (also von OUT1 nach Vs gemessen)
statt der üblichen 0,48V Diodenflussspannung einen geringeren
Widerstand (100-200ohm), der scheinbar temperaturabhängig ist. Nach
einiger Zeit erholt sich das wieder. Alle anderen Zweige sind davon
unbeeindruckt. Den ersten L6202 hab ich gehimmelt, weil ich es nicht
rechtzeitig gemerkt habe, da war dieser Zweig dann dauerhaft
niederohmig. Kurzzeitige Messungen am zweiten L6202 zeigen: Schwingen
tut nix. Austausch der Boost-Kondensatoren (15n) und des
Stützkondensators an Vref (220n) haben nix gebracht. Ich weiss nicht
mehr weiter, bei einem Chip hätt ich es ja auf Fehlproduktion
geschoben, aber das ist nun der zweite und zwei andere der selben
Charge laufen problemlos. Achso, alle Messungen noch ohne
angeschlossenen Motor, auch beiden Referenz-Platinen.

Hat da jemand eine Idee? Ich weiss nicht weiter...

Sven

von Michael (Gast)


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Da die Schaltung wohl sonst funktioniert, solltest Du alle 'unnötigen'
Bauteile zunächst entfernen und dann Deine Leiterplatte von A-Z auf
(Fein-)Schlüsse untersuchen. Nur so geht's.

von Sven (Gast)


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@ Michael

Aber dass es am L6202 selbst liegt, würdest Du ausschließen? Wäre zwar
ungewöhnlich, zwei defekte hintereinander, während der Rest geht...

Die Leiterplatte ist profess. gefertigt, zweiseitig und
durchkontaktiert. Und ich hab den zweiten L6202 gleich eingelötet, den
krieg ich jetzt kaum wieder im Ganzen raus. :-( Dachte halt erst, der
Chip wars und mit dem nächsten wird alles besser...

Sven

von Ratber (Gast)


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@Sven

>Und ich hab den zweiten L6202 gleich eingelötet, den
>krieg ich jetzt kaum wieder im Ganzen raus.


DIL ?

Wenn ja dann folgender alter Trick.

Geh inne Apotheke und lass dir ne Eionwegspritzennadel mit 0.8mm geben
(Müßte immernoch nen Gelber Kennstutzen sein.Weiß nicht ob geändert da
ich reichlich vorrat habe).

Die Spitze Flach abfeilen (Sandpapier)

Aussen passt sie in ein Standardloch und in die Spitze passt ein IC
Beinchen rein.

Da die Nadel aus V2A besteht nimmt sie kein Zinn an.

Beinchen erhitzen und Nadel mit leichten drehungen einstecken.
Weiter bewegen (Drehen) und lötkolben weg.
Danach rausdrehen.

Beinchen ist von Platine getrennt.
IC ist nicht überhitzt.
Platine ist intakt.

Das ganze bei allen Beinchen machen und am ende fällt der chip in
tadelosem Zustand wieder raus.


Ich mach das seit fast 30 Jahren so wenn ich nen IC
"Funktionstüchtig" ausbauen will.

Eine Nadel kostet in der Apotheke eine zehn Cent und hält viele
auslötungen aus.

Alternativ gibt es natürlich das ganze als fertiges Werkzeug mit
wechselspitzen für verschiedene Größen aber das halte ich schlichtweg
für überteuert und aufgrund des oft recht massigen Griffes hat man
wenig Fingerspitzengefühl so das man mehr Hebelt als alles Andere


Ratber

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