Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Nf-Amp - Immer lauterwerdender Ton!?


von Freddy (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Hallo Leute,

ich hab da mal ne Frage zu dieser von mir errechneten Schaltung (ANHANG)

Wenn ich sie aufbau und dann mit meinem FunkGen ne 1kHz Frequenz 
ranlege, dann wird der Ton ganz Langsam immer lauter, bis ich den 
Stecker ziehen muss, da vom Netzteil über 400mA gezogen werden!

Was ist das für ne Erscheinung bzw. Was hab ich falsch gemacht!?

Bitte um Hilfe


Danke

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

Liegt an den Riesen-Kondenstaoren
die völlig falsch beschaltet sind.
R1 lädt C1 auf und immer mehr Strom fliesst
durch Q1 und dann Q2, der extrem niederohmig
beschaltet ist.

Es muß zumindest ein Widerstand von R1 nach Masse
um den Arbeitspunkt des Darlintons Q1 Q2 einzustellen.

Alle Bauteilwerte noch mal neu berechnen,
nach dem du in ein Buch geguckt hast wie mand as
macht, z.B. Strom passend zum besten rauscharmen
Arbeitspunkt des Transistors, Werte passend zu
den gewünschten Eingangs- und Ausgangswiderständen.

von Freddy (Gast)


Lesenswert?

Irgendeinen Tip, welches Buch ich da nehmen Könnte, hab nähmlich schon 
an die 10 Bücher zuhause... Nirgendwo ist es zu 100% erklärt...

Danke aber schon mal :)

von hans (Gast)


Lesenswert?

Kein Buch aber Grundlagen:

http://www.elektroniktutor.de/analog5.html

hans

von Ralph B. (rberres)


Lesenswert?

R1 mit 3,24Mohm und c1 mit 100uF hat eine Zeitkonstante von 324 Sekunden

C3 mit 100uF und Ri des Scopes mit 1Mohm hat eine Zeitkonstante von 100 
Sekunden.

Bis sich die Kondensatoren auf 63% aufgeladen haben. Da Kondensatoren 
erst nach 5 Tau nahezu vollständig geladen sind, ist die Zeit bis sich 
ein Gleichgewicht eingestellt hat noch 5mal länger also über 1500 
Sekunden.


Also zuerst mal die Kondensatoren um Faktor 1000 kleiner machen.

Was Arbeitspunkstabilität betrifft, ist dann noch eine ganz andere 
Baustelle.

Muss ich zu dieser Murksschaltung noch mehr sagen?

Ralph Berres

von Freddy (Gast)


Lesenswert?

Hallo,

erstmal danke für eure Hilfe =)

Hab mich heute mal über den Obigen Link gemacht, und unter anderem auch 
gelesen, dass man die Kondensatoren möglichst groß (im Beispiel ! 1000µF 
! ) wählen sollte.

Andererseits versteh ich aber auch den letzteren Beitrag. Komischerweise 
ist alles was in den Büchern stand, die ich habe irgendwie falsch: 
zumindest laut der Website (in Multisim nicht) :(


Naja mal angenommen ich würde die Kondensatoren verkleinern und würde 
die Komplette Darlington weglassen, würde ich dann mehr erfolg haben - 
oder wäre da dann noch weniger los? Die AP-Stabilisierung der zweiten 
(hinteren) Stufe ist doch eigentlich Korrekt oder?


Würde mich sehr freuen, wenn Ihr mir weiterhin helfen könntet - Bin 
gerade etwas durcheinander, weil alles irgendwie nicht mehr so ist wie 
ichs dachte...


Lg Freddy

von Brotfresser Heinz (Gast)


Lesenswert?

Freddy schrieb:

>...nehmen Könnte, hab nähmlich schon...


AU, das tut weh.

von Ralph B. (rberres)


Lesenswert?

Freddy

Wenn du mit den Büchern nicht weiter kommst und so unbedingt eine 
Schaltung ins blaue dimensionieren willst, würde ich dir den Tip geben 
ein
Schaltungssimulationsprogramm zu bemühen.

Ein geeignetes ( kostenloses ) Programm wäre z.B. LT-Spice von der Fa 
Linear-Technologie.

Das verwende ich auch wenn ich nicht mehr weiter weis.

Ansonsten würde ich eine fertig entwickelte und veröffentlichte 
Schaltung nachbauen. Google mal nach Radio Rim.


Ralph Berres

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

> Schaltungssimulationsprogramm

Das tut er offenbar.

Daher kommen ja gerade so abstruse Bauteilwerte wie 100uF
(er hat noch nicht gesehen wie gross und teuer die sind,
wenn er die eher audiountauglichen Elkos umgeht)
und 5.6 Ohm (leider zeigen Simulationsprogramme keine
explodierenden Bauteile in spektakulaärer Form an).

Sein Problem ist also gerade die Simulation.

Selbst die Maus-FAQ zeigt Transistorgrundrechenarten,
und Horowitz/Hill Art of Electronics wie man sie rechnet,
wenn auch nicht mit besonderer Betonung auf gute
Audioschaltungen.

von Oktoberfestbesucher (Gast)


Lesenswert?

@ Freddy (Gast)
Schauen wir uns deine Schaltung nochmal an,
da ist ganz viel Potential drin, man müsste nur ein paar Bauteilewerte 
verändern.

Ich werde ich die Stufe mit Q3, R3,R4,R7 und R6 besprechen.
Ich würde diese Stufe optimal dimensionieren und dann mehrere mal 
hintereinander schalten.

Um eine optimal Aussteuerbarkeit zu haben wählen wir den Arbeitspunkt 
so, das an R7 etwas weniger als die halbe Versorgungsspannung abfällt.
Sagen wir mal 4V.
Anscheinend möchtest du pro Stufe 10 fache Verstärkung haben.
Dann würde wenn das Verhältnis von R7 zu R6 gleich 10 ist, an R6 0,4V 
abfallen. Wir entscheiden uns einfach mal aus dem Bauch heraus und 
wählen 10mA Kollectorstrom.
Wir sind in der Wahl des Kollectorstromes einigermaßen frei.
Wir könnten auch 100µA wählen, die Schaltung würde dann um den Faktor 
100 hochohmiger sein.
R6=0,4V / 10mA = 40 Ohm.
R7=4V / 10mA = 400 Ohm.
Der Spannungsteiler an der Basis ist so zu dimensionieren:
Basisspannung soll sein Emitterspannung (0,4V) plus B-E Spannungsabfall 
(0,65V)
Das ergibt 1,05 V. Mit 1V weiterrechnen ist auch Ok.
R4 sollte höchstens 100 mal R6 sein also wählen wir R4 = 4k.
Wenn an R4 1V abfällt, fallen an R3 = Versorgungsspannung minus dieses 
eine Volt ab = 8V.
Also muss R3 8 mal so groß wie R4 sein = 32K.
Den Eingangswiderstand schätzen wir unter vernachlässigung anderer 
Bauteile grob auf denn Wert von R4 = 4k.
Die untere Grenfrequenz ist mit C2 = 100µF = 1/(2*PI*C2*R4)=0,39Hz.
Wenn eine untere Grenzfrequenz von 10Hz OK ist reicht für C2 auch 4µF.
Ich würde da eventuel einen Folienkondensator verwenden.

Du musst nicht sklavisch an genau diesen berechneten Werten festhalten, 
wähle einfach den nächtsen erhältlichen Normwert.

von Freddy (Gast)


Lesenswert?

Hey. Sorry für die späte Antwort, hatte kein Internet! (=


Also erstmal Danke! :)

Besonders an den Oktoberfestbesucher!! ;)



Wenn ich demnächst mal Zeit finde, dann werd ich mal was Basteln und ma 
gugn ob ich das mit diesem Rechenweg hinbekomm.

Ich schreib dann nochmal! =)


Danke.

Lg Freddy

:-)

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.