Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Schaltregler an Netzteil mit Strombegrenzung


von Klaus (Gast)


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Hallo!

Was passiert eigentlich, wenn man einen Schaltregler an ein Netzteil mit 
Strombegrenzung anschließt? Wenn dann die Stromaufnahme des 
Schaltwandlers die Grenze des Netzteils erreicht, sinkt ja die 
Ausgangsspannung des Netzteils und damit die Eingangsspannung des 
Regler. Dann müsste doch der Regler als Ausgleich für die geringere 
Eingangsspannung einen höheren Strom am Eingang ziehen, um seine Last 
versorgen zu können. Aus Sicht des Netzteils also quasi ein negativer 
Widerstand. Das ganze ist dann doch ein instabiler Regelkreis, oder?

von Johannes O. (jojo_2)


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Ein Beispiel mit Zahlen:
 Netzteil soll 24V mit maximal 1A ausgeben
Schaltregler gibt 12V aus und wird mit z.B. 1A belastet. Wirkungsgrad 
sei 100% (also etwa 0.5A aus dem Netzteil)

Jetzt erhöhen wir die Last. Bis 2A geht es noch gut. Dann springt die 
Strombegrenzung rein.
Bei über 2A wird folgendes passieren: die Spannung bricht ein, daraufhin 
zieht der Schaltregler noch mehr Strom (bzw. will es, aber er kann es 
nicht), die Spannung bricht weiter ein.
Bei irgendwo um die 13V ist dann erstmal Schluss mit Schalten ;-) Der 
Regler schaltet sich ab. Es gibt einen gewissen Spannungsabfall über den 
Regler, die Last selbst bekommt aber noch ein bisschen Strom. Die 
Spannung wird dann irgendwo vermutlich knapp unter 12V liegen. Damit 
sollte das System auch wieder stabil sein. Zu Schwingen fängt es bei mir 
zumindest nicht an.

Ich merk das oft wenn ich mit LED-Streifen experimentiere die an einem 
24V -> 12V Schaltregler hängen. Wenn ich die Spannung zuweit runterdrehe 
(z.B. eben auf diese 12.5V), dann schaltet er ab, die Streifen leuchten 
aber dennoch weiter, aber nicht mehr so stark.
Ob das bei allen Schaltreglern so ist? Ich denke eher nicht.

Ach ja: Es ist übrigens kein negativer Widerstand, sondern ein negativer 
DIFFERENTIELLER Widerstand. Der Widerstand wird nicht negativ sondern 
nur die "Steigung" der Kurve ist negativ.

von MaWin (Gast)


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> Dann müsste doch der Regler als Ausgleich für die geringere
> Eingangsspannung einen höheren Strom am Eingang ziehen, um seine Last
> versorgen zu können. Aus Sicht des Netzteils also quasi ein negativer
> Widerstand. Das ganze ist dann doch ein instabiler Regelkreis.

Ja.

Eine schwierige Aufgabe für ein Labornetzteildesign.

Im Normalbetrieb klappt das aber noch.

Erst falls der Schaltregler ein mal den eingestellten Maximalstrom 
überschreitet, regelt daas Netzteil runter, der Strom steigt, das System 
würgt sich damit selbst ab.

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