Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Dichtigkeit von geschlossenen Blei-Akkus


von Maximilian (Gast)


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Guten Morgen,

ich möchte gerne unter Wasser Bleiakkumulatoren benutzen. Dazu habe ich 
zwei nette Blei-Vlies-Akku im Internet gefunden:

http://www.reichelt.de/?ARTICLE=49346;PROVID=1024
http://www.reichelt.de/?ARTICLE=26780;PROVID=1024

Generell sind diese in einem geschlossenen Gehäuse untergebracht - bis 
auf die Überdruckventile, die die Zellen beim Laden mit der Außenwelt 
verbinden.

Kann ich die Akkus direkt unter Wasser ohne zusätzlichem Gehäuse mit 
abgedichteten Kontakten betreiben? Oder besteht die Gefahr, dass 1. 
Wasser in den Akku eindringt oder 2. umweltschädliche Substanzen aus dem 
Akku austreten?

Dabei würde ich die Akkus gerne im Wasser bis 40 m Tiefe (=4Bar höherer 
Druck) betreiben, sowohl im Süßwasser als auch im Meerwasser. Hat das 
Gehäuse Probleme mit dem Druck?

Was meinen die Experten dazu?

Vielen Dank!
Max

von min (Gast)


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Was spricht dagegen diese in Folie einzuschweissen und eventuell 
Silikagel
gegen Ausgasung und Wasserbildung einzubauen.

von Klaus D. (kolisson)


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Ich wäre da auch sehr skeptisch, da ja 40m schon ein Happen sind.
Zudem bekommst du ja die Anschlüsse sowieso nicht wassergeschützt.
Da gibt es dann etwas Elektrolyse und gerade im Salzwasser werden dir
in Kürze die Anschlussfahnen abrosten.

Pack die Dinger also lieber ein.


Klaus

von Joe (Gast)


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Davon würde ich die Finger lassen - zu gefährlich.
Durch den Druck wird definitiv Wasser eindringen, denn die Akkus wurden 
unter Normaldruck zusammengebaut.

Selbst einschweißen  dürfte nicht ausreichen, denn auch dann ist im Akku 
Unterdruck, was nicht vorgesehen ist und zu Undichtheit führen wird.

Am Besten mal ein paar Taucherlampen angucken wie die das da so lösen.

Grüße
Joe

von Maximilian (Gast)


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Die Anschlüsse hätte ich schön mit Heißkleber, Zweikomponentenkleber, 
Neoprenkleber und/oder Ähnlichem vor dem Wasser geschützt...

Ich bin nicht der größte Handwerker, deshalb wird es mit Gehäuse schon 
wesentlich komplizierter. Das Problem dabei ist, dass ich nur 
quaderförmige Bleiakkus kenne, druckfeste Gehäuse aber wesentlich 
einfacher rohrförmig herstellbar sind. Das heißt, dass viel Luft im 
Gehäuse sein muss.
Zum Laden müsste man zusätzlich das Gehäuse entweder wieder öffnen 
können (Gefahr von wassereinbruch!, handwerkliche Erfahrung von Nöten), 
oder irgendwie ein Überdruckventil einbauen, das garantiert wasserfest 
ist.

Tauchlampen verwenden, wie ich das sehe, häufig garkeine Bleiakkus. 
Andere Batterien und Akkus sind wenigstens nicht so unpraktisch eckig 
aufgebaut...

von Maximilian (Gast)


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PS: http://www.seveke.de/tauchen/reisen/aegypten/akassia/akku.jpg
So in etwa hatte ich mir das ursprünglich vorgestellt...

von Klaus D. (kolisson)


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.. und das könnte dich dann erfreuen:

schau mal z.B beim grossen C unter der Teilenummer
AKKU BLEI 2V/8AH - RUND - Best.-Nr.: 255475 - 62

Gruss Klaus

von Anon Y. (avion23)


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Hi Max,
Bleigelakkus gasen bei Überladung und bei starker Entladung. Dabei 
entsteht Knallgas. Das Knallgas kann langsam wieder zu Wasser 
rekombinieren. Der Prozess ist aber so langsam, dass ein Überdruck 
ensteht.

Damit das Gehäuse nicht platzt gibt es Überdruckventile. Das sind 
normalerweise Plastikstutzen über die ein Gummistück gestülpt ist. Durch 
den Druck kann das Gas das Gummistück teilweise zur Seite drücken und 
entweichen. Wenn der Druck außen größer ist als innen kann ich mir 
vorstellen, dass dieses Gummistück nach innen gedrückt wird. Salzwasser 
im Bleiakku ist nicht so toll. Und ohne das Ventil entweicht dann beim 
Laden permanent Wasser.


Wenn das nicht möglich ist, z.B. weil die Ventile vergossen sind, kann 
es tatsächlich die Hüller bersten. Dabei wird eine relativ große Menge 
Knallgas frei, die sich dann an Relais, Schaltern, Lampen und durch die 
mechanische Zerstörung ausgelösten Funken entzünden kann. Das klingt 
jetzt ziemlich weit hergeholt. Die Erfahrung hat aber gezeigt, das immer 
alles auf einmal kommt, Murphy findet einen Weg.

Wenn Bleiakkus, dann würde ich sie in einen stabilen Druckkörper 
einbauen. Vermeide das Überladen, d.h. laden mit Temperaturprofil und an 
deine Bleiakkus angepasst.

ICH würde Bleiakkus vermeiden. Vor allem wegen dem Depth-of-discharge 
Problem: Bei "vollen" Entladungen halten Bleiakkus nur wenige Zyklen. 
Ich würde lipos verwenden, auch wegen der einfacheren Ladung.

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