Hallo zusammen, es ist ja allgemein so, dass eine Spule eine hohe Selbstinduktionsspannung erzeugt, wenn man die Spule durch einen Strom durchfließen lässt und dann den Stromkreis öffnet. Die Spule versucht dann die Selbstinduktionsspannung so hoch zu stellen, dass der Spulenstrom trotz geöffnetem Kontakt einen Moment lang weiter fließt, bis die Spulenenergie irgendwann verbraucht ist. Nehmen wir an, die Spule hätte einen ohmschen Innenwiderstand von 10 Ohm. Man gebe auf die Spule eine Gleichspannung von 12V. Nun müsste sich ein Spulenstrom von 1,2 Ampere einstellen. Wenn man den Spulenstromkreis jetzt an einer Stelle öffnen würde und gleichzeitig an diese Stelle einen Widerstand von 90Ohm einfügen würde, so dass nur noch die Reihenschaltung aus Spule und dem Widerstand übrig bleiben würde, dann müsste sich (kurzzeitig) am Widerstand von 90 Ohm eine Spannung von 1,2Ampere * 90Ohm = 108Volt einstellen. Stimmt das so? Danke und VG Karli
Hallo Karli, ja, im ersten Moment fließt der Strom einfach weiter; schließlich ist die Energie des Magnetfeldes noch nicht abgebaut. Der Strom flösse übrigens auch dann weiter (zumindest im ersten Moment), wenn Du den Widerstand unendlich einfügtest. Allerdings würdest Du den Strom in diesem Fall ausschließlich als Verschiebungsstrom (dD/dt), d. h. letztlich als Aufladen einer parasitären Kapazität beobachten können, d. h. in einer Erhöhung der Spannung. Gruß, Michael
@ Karli (Gast) >bleiben würde, dann müsste sich (kurzzeitig) am Widerstand von 90 Ohm >eine Spannung von 1,2Ampere * 90Ohm = 108Volt einstellen. Stimmt das so? Ja. Du kannst auch 90KILOOhm einfügen, dann hast du 108 KiloVolt. Naja, nicht wirklich, denn erstens ist die Energie der Spule dann auch 1000 mal schneller abgebaut (tau = L / R), zweitens gibt es dann in der Spule Überschläge, wenn sie nicht dafür gebaut ist und drittens muss du ja mit der Energie auch parasitäre Kapazitäten aufladen, was gerade bei 108kV nicht ganz wenig ist, auch wenn es nur ein paar Pikofarad sind. MFG Falk
Danke Falk, dann habe ich das ja richtig verstanden. Auch das mit den Überschlägen in der Spule ist mir einleuchtend. Nur mit der Wirkung der parasitären Kapazitäten tue ich mich noch etwas schwer, weil ich mir nicht richtig vorstellen kann, wo die sind. VG Karli
@ Karli (Gast) >in der Spule ist mir einleuchtend. Nur mit der Wirkung der parasitären >Kapazitäten tue ich mich noch etwas schwer, weil ich mir nicht richtig >vorstellen kann, wo die sind. Zwischen den Windungen der Spule und am Widerstand zwischen den Endkontakten. MfG Falk
genau dieses Verfahrene nutzen übrigens konventionelle Vorschaltgeräte in Leuchtstofflampen um selbige zu zünden
Du kannst auch an der geöffneten Stelle eine Diode und einen Kondensator in Reihe schalten. Dann lädst Du bei jedem Schaltvorgang den Kondensator ein wenig mehr auf. Jetzt noch eine Regelung einbauen, und Du hast einen Aufwärtsschaltregler. Wenn Du basteln willst: http://en.wikipedia.org/wiki/Joule_thief
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