Hallo, ich habe gerade ein Problem, bei dem Ihr mir hoffentlich weiter helfen koennt. Aus Platzgruenden musste ich Elektronikequipment eine Zeit lang in einem Keller auslagern. Leider war die Luftfeuchtigkeit in diesem offensichtlich nicht gering. Ich sehe gerade die Leiterplatten der Geraete durch und sehe an vielen Steckern eine schwarze Korrosionsschicht. Diese beunruhigt mich aber weniger als die weissen Ausfaellungen auf dem Board und die vielen angegangenen Loetverbindungen. Offensichtlich haben sich hier ordentlich Oxide gebildet. Habt Ihr eine Idee, wie ich diese Rueckstaende gut von Leiterplatte und Loetstellen/Vias weg bekomme? Die Loetstellen sind durch die Oxide vollkommen passiv und nehmen auch kein Lot mehr an. Hausmittel wie Propanol oder Aceton schaffen die Oxide nicht von der Platine. Harte Mittel wie Loetwasser u.ae. will ich nicht versuchen, da ich die Platinen nicht spuelen kann. Habe Ihr vielleicht eine Idee? Mit Gruss Mike
Hallo, gegen Oxide hilft meistens geignete verdünnte Säure. Gegen Rost nimmt man gewöhnlich Phosphorsäure,natürlich stark verdünnt. Nach der Reaktion der Säure mit mit dem Rost lagert sich weißes wasserlösliches Eisenphosphat ab, das einfach abgewaschen bzw. abgebürstet werden kann. Versuche mal herauszufinden welche Säure am geeignetsten ist gegen Bleioxide und was dabei als Reaktionsprodukt zu Stande kommt. Gruß Alex
> Mittel wie Loetwasser u.ae. will ich nicht versuchen,
oooops...
zuerst lesen, dann schreiben;) sorry mein Fehler.
Du brauchst Oxide nicht von Lötstellen entfernen. Du solltest Schimmel von den Platinen waschen, dazu eignet sich 70%iger Alkohol (Isopropanol), weil der schimmeltötend ist, nichtleitend und schnell verdunstet. Mit dem Pinsel runterschrubben. Und du solltest elektrische Kontakte in Steckern reinigen damit sie wieder Kontakt bekommen, dazu eignet sich Kontaktspray, und wer es gut machen will, wäscht das hinterher wieder ab. Das sollte eigentlich für alle Dinge reichen, die Papiermembran eines lautsprechers ist vielleicht kaputt aber die hättest du auch mit putzen nicht gerettet. Eventuell dann noch Rostlöser (Caramba) um verrostete Schrauben wieder lösen zu können. Wenn du auf den Platinen mal löten musst und die Oxide wirklich runter sollen, und normales Flussmittel (Kolophonium) nicht mehr hilft, kannst du es mit stärkeren Flussmittel bzw Säuren (Salzsäure, wie beim Dachdecker :-( ) probieren, aber die musst du dann wieder gut neutralisieren und runterwaschen.
Mike (Gast) schrieb: > Habt Ihr eine Idee, wie ich diese Rueckstaende gut von Leiterplatte und > Loetstellen/Vias weg bekomme? Die Loetstellen sind durch die Oxide > vollkommen passiv und nehmen auch kein Lot mehr an. Hausmittel wie > Propanol oder Aceton schaffen die Oxide nicht von der Platine. Harte > Mittel wie Loetwasser u.ae. will ich nicht versuchen, da ich die > Platinen nicht spuelen kann. > Habe Ihr vielleicht eine Idee? Die universelle Wunderwaffe gegen alle Art von Metallkorrosion ist ein Schwämmchen mit Glasfaserpartikeln Conrad 529419.
Hallo, vielen Dank fuer eure bisherigen Antworten. Ja, das phosphatieren von Metallen ist mir gut bekannt. Aber ich denke, bei Leiterplatten sollte ich sowas lieber lassen :) Ich wusste auch gar nicht, dass Leiterplatten schimmeln koennen. Soweit ist es bei mir zum Glueck noch nicht. Aber Propanol gehoert auf jeden Fall ins Restaurationsarsenal. Den Polierschwamm habe ich hier, aber ich wuesse nicht, wie ich damit verrodderte Loetstellen reinigen sollte. Ein Glasfaserpinsel waere hier vielleicht besser? Muss ich gleich mal testen. Es gibt doch fuer korrodierte Loetspitzen das gute Tippy. Gibt es nicht vielleicht auch sowas fuer oxidierte Loetstellen? Mit Gruss Mike
"Es gibt doch fuer korrodierte Loetspitzen das gute Tippy. Gibt es nicht vielleicht auch sowas fuer oxidierte Loetstellen?" Wenn Du die Lötstelle erwärmen musst zum reinigen, kannst Du auch gleich nachlöten.
Mike (Gast) schrieb: > Ich wusste auch gar nicht, dass Leiterplatten schimmeln koennen. Soweit > ist es bei mir zum Glueck noch nicht. Aber Propanol gehoert auf jeden > Fall ins Restaurationsarsenal. > Den Polierschwamm habe ich hier, aber ich wuesse nicht, wie ich damit > verrodderte Loetstellen reinigen sollte. Also ich weiß ja nicht wieviel Millimeter hoch der Dreck sich auf deinen Platinen angelagert hat, aber ich meinerseits habe mit dem Seno Blöckchen noch immer jede Metallstelle wieder glänzend bekommen. Gerade bei Cu geht das wunderbar. Wenn nicht musst du halt vorher mal mit etwas Schleifpapier ran um den Grobschmutz zu entfernen und anschließend mit dem Block drüber.
Cilit Gang Bang (flüssig! aus der Pumpflasche) oder diese Metallschwämmchen "Acupad" ausm Kaufland aus der Haushaltschemieecke geht ganz prima. in diesem Stahwollschwamm ist noch eine rosa Seife drinn, die sich bei Wasserkontakt entfaltet. ich verwende den Schwamm meist in trockenem Zustand. Macht sich meist besser, als rumzumanschen. Wenns nicht so drauf ankommt, kann manns auch ein wenig anfeuchten.
wie wäre es mit dem Glasfaser-Reinigungsstift (sofern man die betreffenden Stellen damit erreicht)
Hallo, ... an Sandstrahlen hatte ich noch nicht gedacht :). Wie schon geschrieben geht es mir in erster Linie um korrodierte Leiterplatten, da ich gerade ein paar Kandidaten vor mir liegen habe und in naher Vergangenheit einige unschöne Fälle hatte. Sandstrahlen, Phosphatierung und Stahlwolle mit Seifenlauge scheiden da nach meiner Meinung aus. Bei massiven Metallteilen super, aber bei Leiterplatten? Durch meine Frage wollte ich Möglichkeiten zur Behandlung zweier Zustände erfragen: 1. Lötstellen der Platine durch Korrosion stark beschädigt, Funktion nicht mehr gegeben. In diesem Fall ist es z.T. nich einmal mehr möglich defekte Lötverbindungen einfach zu rekonstruieren, da die korrodierte Lötstelle kein neues Zinn mehr annimmt, also passiv ist. Spätestens bei Vias ist dann ein echtes Problem auf dem Tisch. Bei einem Via war es gar so, dass offenbar selektiv Metalle der Legierung korrodiert waren (Schwammkorrosion). Eine Wiederaufarbeitung dieser Verbindung war recht umständlich. 2. Loetstellen sind korrodiert, Funktion ist aber noch gegeben. Eine Nacharbeitung der elektrischen Verbindung ist nicht notwendig, aber die Verbindungen sollten gesäubert und vor voranschreitender Korrosion geschützt werden. Bei 1 würde mich interessieren, ob es Möglichkeiten gibt eine derart zerstörte Verbindung durch mechanische/chemische Mittel wieder in ihrem Ursprungszustand herzustellen, ohne die Platine zu beschädigen. Das Tippy sollte nur als Beispiel für eine chemische Behandlung dienen, um Passivschichten zu enternen. Bei 2 würde mich interessieren, wie die bislang noch unbedenkliche Korrosion ohne weitere Beschädigung vollständig entfernt werden kann (auch unter Sockeln oder geschlossenen Bauteilen). Also z.B. durch Spülung der Platine in geeigneten Mitteln. Anschließend sollte die Platine wieder an den betreffenden Stellen versiegelt werden, um voranschreitende Korrosion zu verhindern. Mit Gruss Mike
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