Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik NE567 - Wie lange braucht die Erkennung


von Mike M. (mikeii)


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Anscheinend hat das Forum meinen Beitrag geschluckt :(

Nochmal ;)

Also ich würe gerne wissen (da ich das Datenblatt nicht recht zu deuten 
weiß)
Wie lange der Ne567 braucht, um ein 14khz Signal zu erkennen.

Auf Seite 6 im Datenblatt, Figure 8, steht ein Diagram dazu.
Leider weiß ich es nicht zu deuten.

Wäre nett, wenn mir jemand helfen könnte.

Dankeschön

von Sebastian G. (jaseg)


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Ich kann dazu im Datenblatt auch nichts entdecken, Fig. 8 zeigt meines 
Erachtens lediglich den Zusammenhang zwischen Bandbreite und Zyklenzahl 
auf (was noch nicht die Antwortzeit ist): Bei einer kleineren Zyklenzahl 
(entsprechend kürzerer Antwortzeit) ist die Bandbreite (Toleranz) des 
Detektors größer.
Ich würde sagen: Probier es mal aus ;)

von Mike M. (mikeii)


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Hm...
Es geht mir darum ein Datenmodem zu bauen. Nur würde ich gerne vorher 
die Baudrate berechnen wollen.

Aber danke dir.

von Sebastian G. (jaseg)


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Im Datenblatt auf S. 10 steht was (unter "Speed of operation"):
1
The following expressions give the values of C2 and C3 which allow
2
highest operating speeds for various band center frequencies. The
3
minimum rate at which digital information may be detected without
4
information loss due to the turn-on transient or output chatter is
5
about 10 cycles per bit, corresponding to an information transfer rate
6
of fO/10 baud.

Weiterhin könnte dieser Thread helfen:
Beitrag "FSK - Modulator"

von mike (Gast)


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merci :)

von Wolfgang Horn (Gast)


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Hi, Mike,

eine uralte Applikationsschrift von Signetics geht darauf ein.

Mit Diagrammen über S/N, Größe des C's am AM-Demodulator und dem C im 
Tiefpass der PLL.
Dies Diagramm zeigte statistische Werte, weil die Dauer zum Einrasten 
immer vom Phasenverhältnis zu Beginn des Einrastvorgangs abhängt.

Eine unglückliche Phasenlage zum Beginn des Einrastvorgangs treibt die 
PLL erst mal in die falsche Richtung.

Wenn Du einigermassen garantierte Einrastzeiten willst, dann nimm besser 
eine Costas-Loop.
NE567 hat zwei Multiplikatoren/Phasenvergleicher, die Costas-Loop einen 
dritten, der die Signale dieser beiden noch mal multipliziert.

Eine weitere Alternative ist die Quadrierung des Eingangssignals und die 
PLL dann auf die doppelte Frequenz rasten lassen.

Ciao
Wolfgang Horn

von Mike M. (mikeii)


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Hi,
aber mit dem Costas Loop habe ich dann wieder eine längere Laufzeit oder 
sehe ich das falsch?

Und kannst du mir das nochmal mit der Quadrierung näher erklären?

Danke

von Wolfgang Horn (Gast)


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Hi, Mike,

> aber mit dem Costas Loop habe ich dann wieder eine längere Laufzeit oder
> sehe ich das falsch?
Keine zusätzliche Laufzeit.
Der NE567 enthält im Prinzip zwei Mischer, ich nenne ich "Q" und "I". 
(Siehe auch die DRM-Empfänger mit Direktmischung.)
Beide bekommen das Eingangssignal. Der Q-Mischer bekommt das VCO-Signal 
direkt und regelt den VCO auf eine Phasenverschiebung von Pi/2 gegenüber 
dem Eingangssignal.
Der I-Mischer bekommt das VCO-Signal, aber differenziert und deshalb um 
Pi/2 verschoben. Der I-Mischer liefert die Amplitudeninformation.

Das Problem ist ähnlich wie das der Münze auf der Tischplatte - wenn man 
sie auf die Tischplatte wirft, wie lange braucht sie, bis sie flach 
liegt?
Meist sofort. Aber gelegentlich landet sie auf der Kante, und dann kann 
es lange dauern, bis die Göttin Fortuna vom Olymp angerufen hat, welche 
Seite oben liegen solle.
Hier in der PLL: Wenn das Eingangssignal aus dem Rauschen herauskommt, 
dann auf irgendeiner Differenzphase zum VCO. Daraufhin erzeugt der 
Q-Mischer ein Korrektursignal, das in 50% der Fälle erst mal in die 
falsche Richtung korrigiert.

Der dritte Mischer in der COSTAS-Loop erkennt diese Fehlsituation und 
korrigiert sie sofort. Deswegen rastet die COSTAS-PLL sehr viel 
schneller ein.

Der Erfolg des NE567 ist wohl ein Beweis, es gab genügend Anwendungen, 
wo der kleine Nachteil verschmerzbar war.


> Und kannst du mir das nochmal mit der Quadrierung näher erklären?
Wenn Du ein Sinus-Signal gleichzeitig an beide Eingänge eines Mischers 
anlegst, dann verdoppelt der die Frequenz (neben einem 
Gleichspannungsanteil). Das Produkt auf dopppelter Frequenz brauchst Du 
nur zu filtern und mit einem Zähler wieder durch 2 zu teilen. Bei 
passender Phasenschieberei hast Du dann gleich das passende Signal für 
den I-Mischer.

Weiterführende Literatur: COSTAS-Loop, (Spread Spectrum AND Direct 
Sequence)

Ciao
Wolfgang Horn

von Mike M. (mikeii)


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Ah, jetzt macht das ganze Sinn!

Danke dir, das bringt mich schonmal um einiges weiter :)

Gruß Mike

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