Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Wie funktioniert eine Transildiode


von Mike (Gast)


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Hallo,

Wie funktioniert eine Transildiode, ich habe schon mal in den 
Elektronikforen gefragt, aber keine Antwort, weiss jemand wo sowas 
steht??

Danke Mike

von Schmittchen (Gast)


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Soweit ich weiß ist Transildiode nur ein anderer Begriff für 
Supressordiode. (Sicher bin ich mir nicht; zumindest aber ein Ansatz zum 
Weitersuchen).

folgende Seite sieht das ähnlich? (Seite 2):
http://homepages.fh-regensburg.de/~cuh39305/sc/schutzel.pdf

Schmittchen.

von Markus_8051 (Gast)


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Ich muß diesen Thread aus aktuellem Anlaß mal wieder zum Leben
erwecken.

Stimmt das nun, das Transil nur ein anderer Ausdruck für Supressordiode
ist?

und was mich vor allem interessiert: Wie sieht dazu das Schaltsymbol
nach DIN aus?

Markus_8051

von Rahul (Gast)


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Stimmt das nun, das Transil nur ein anderer Ausdruck für Supressordiode
ist?

ja, oder auch Transorb-Diode (?).

und was mich vor allem interessiert: Wie sieht dazu das Schaltsymbol
nach DIN aus?

Ist das nicht eine Diode mit einem "S" als Kathodenstrich?

von Christoph Kessler (db1uq) (Gast)


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Ich würde ein Zenerdiodensymbol benutzten, jedenfalls für die unipolaren
Typen, für bipolare entsprechend zwei gegeneinander in Serie. Der
Unterschied liegt in der kurzfristigen Aufnahmefähigkeit von Leistungen
bis in den Kilowattbereich. Diese Wärmespeicherfähigkeit ist allerdings
verbunden mit großer Kapazität, 1-2 nF. Für Signalleitungen muß man
spezielle Typen suchen, es gibt auch schwächere Suppressordioden ab 5
pF.

von Markus_8051 (Gast)


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Danke Euch beiden,

vor allem den Hinweis von Christoph mit den Kapazitäten fand ich sehr
wertvoll. Rahul, Du hast noch einen neuen Ausdruck in die Menge
geworfen, und einen hab´ ich auch noch gefunden.

Somit gäbe es jetzt folgende Diodentypen zu ordnen:

Supressor, Transil, Transorb, Trisil

Daß alle Typen irgendwo wegen ihrer Schutzfunktion eingesetzt werden
ist klar, aber wo liegen die genauen Unterschiede?

Markus_8051

von Christoph Kessler (db1uq) (Gast)


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Das sind vermutlich alles geschüzte Markennamen
Schutzdioden mit niedriger Kapazität gibts z.B. von Semtech:
http://www.semtech.com/products/parametric-search.jsp?navId=H0,C157,C160
In der Tabelle wird die Kapazität aufgeführt

von ??? (Gast)


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von Bernd (Gast)


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Hallo,

wie könnte eine typische Anwendung für eine solche Diode aussehen. Mir
sind 2 vom Typ BZW06 13B in die Hände gefallen, nagelneu.

Danke sehr.

von Thomas O. (Gast)


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Typische Anwendung:

Man hat in seiner Schaltung eine Sicherung udn dache eine dieser
Unipolaren (Schutzdioden)Dioden gegen Masse wenn jetzt die Spannung
über die Durchbrchspannung der Diode steigt wird Sie leitend und
verursacht einen Kurzschluß der die Sicherung durchbrennen läßt. Das
wäre dann ein Überspannungsschutz. Wenn man eine bipolare nimmt dann
hat man nen Überspannungschutz gegen positive und negative Spannungen.

Statt der Sicherung könnte man auch nen Widerstand nehmen, wenn die
Spannung dann wieder ansteigt und die Diode leitend wird steigt die
Belastung stark an wodurch am Widerstand ein Spannungsabfall eintritt.
Man hätte also wieder nen Überspannungsschtz der die Schaltung nicht
vom Netzt trennt wie es bei Beispiel 1 der Fall wäre,

Dann könnte man das ganze auch als Entladeschaltung benutzen wenn also
die Akkuspannung unter den Schaltpunkt der Diode fällt sperrt sie und
der Akku wird nicht weiter entladen....

von Bernd (Gast)


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Ich danke sehr für die ausführliche Antwort.

Ich möchte mal nachhaken. Wenn ich also eine BZW06 13B habe,
Ansprechspannungstoleranz laut Datenblatt 12,8 -14,3 Volt, und ich die
Sache mit der Sicherung und Transil nach Masse verwirkliche, so könnte
ich also einen elektronischen Durchgangsprüfer (Marke Eigenbau mit nem
555 und 9V-Blockbatterie) vor versehentlichem Anlegen von 220V~ vor der
Zerstörung wirksam schützen? Oder könnte die Ansprechgeschwindigkeit der
Sicherung einen Schutz vereiteln und der 555 brennt dennoch durch?

Vielen Dank

von Hagen R. (hagen)


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Schätze mal das die Ansprechgeschwindigkeit deiner Sicherung der eher
limitierende Faktor sein wird.

Gruß Hagen

von Thomas O. (Gast)


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230V ist schon etwas gewagt, habs noch nicht probiert. Wozu auch 230V an
einen NE555 lassen, meist ist da ja noch ein Trafo und ein
Spannungsregler dazwischen.

von Bernd (Gast)


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Wozu 220V~ an einen 555 lassen? Bitte lesen, das schrieb ich weiter
oben, Titel: "Danke sehr, nachgehakt". Ich habe noch keinen
Durchgangsprüfer mit Trafo gebaut. ;)

von Karl Z. (griffin27)


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@ Thomas: die suppressordiode verursacht keinen kurzschluss, sondern 
arbeitet eher wie eine zener diode.
http://de.wikipedia.org/wiki/Suppressordiode

von Thomas (kosmos)


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etwas lange her der Beitrag aber nun gut.

Klar verursacht Sie Kurzschluss da sie nach überschreiten der Spannung 
extrem niederohmig werden.

Nimm mal nen dünnen Draht und überbrücke damit die beiden Pole einer 
Autobatterie(Vorsicht heiß!), dann hast du einen Kurzschluss nun mach 
das mal mit einer 5,1V Surpressordiode und sag mir ob da was anderes 
passiert.

Und um genau das zu vermeiden setzt man einen Begrenzungswiderstand 
davor, was also einen Spannungsteiler ergibt welcher sein Verhältniss 
selber regelt. Nur die Surpressordioden haben eine sehr steile 
Kennlinie, Z-Dioden wären hier besser geeignet nur vertragen die halt 
kurzzeitig nicht soviel Strom wie Surpressordioden und benötigen nen 
Widerstand als Strombegrenzung. Deswegen werden Surpressordioden meisten 
für den Worst Case benutzt da diese kurzzeitig soviel Strom abkönnen das 
der Rest der Schaltung eher über den Jordan geht als die 
Surpressordiode, zumindestens längt es das die Sicherung zerstört wird.

von Gast (Gast)


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Transils werden i.d,R. als Schutzdioden eingesetzt. D.h. erst stirbt die
Transil (Kurzschluss), dann die PSU.

von Thomas (kosmos)


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PSU? Da die Transils ja kurzzeitig extrem viel aushalten brennt ja die 
Sicherung durch und somit bleibt die Transil heil.

von SNT-Opfer (Gast)


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Ergänzend :
Das Heilbleiben hängt maßgeblich von der max. (Stoss) Verlustleistung 
(zB. 600W oder 1,5kW) und der Zeit ab, bis die Sicherung auslöst.

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