Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Berechnung des Rauschens eines nicht invertierenden Verstärkers


von Felix F. (schlonz)


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Guten Morgen,

ich würde gerne ein paar Handrechnungen zum Rauschen machen. Wie das 
geht ist hier: http://www.elektronikinfo.de/strom/op_rauschen.htm sehr 
gut beschrieben, allerdings verstehe ich noch nicht ganz, warum der 
Autor der Seite den Rückkoppelwiderstand R2 auf Masse geklappt hat. 
(Bild: http://www.elektronikinfo.de/techpic/strom/op_rauschen3.gif )
Kann mir das jemand erklären?

Für mich würde sowas: Seite 19/ Folie 37 
http://www.emg.tu-bs.de/pdf/QUO/02_Rauschen.pdf mehr Sinn machen.

Vielen Dank und auch viele Grüße,
Felix

von M. B. (reisender)


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Das ist das Wechselstrom Ersatzschaltbild der Schaltung.

Der invertierende Eingang sieht die Parallelschaltung von R2 und R3, 
weil der niederohmige Ausgang des Opamps vereinfacht gesagt einer 
Spannungsquelle entspricht. Wechselstrommässsig betrachtet wird diese 
Spannungsquelle zu einem Kurzschluss, ergo wird R2 nach unten (auf 
Masse) geklappt.

von Felix (Gast)


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Wenn der Ausgang des OPV eine feste Spannungsquelle wäre, würde ich dir 
sofort zustimmen. Aber er ist doch durch den Eingang gesteuert, auch das 
Rauschen wird verstärkt und hat somit Einfluss auf den Eingang. Da kann 
ich doch nicht einfach die Rückkopplung auftrennen... Hmm muss ich 
glaube noch ein bisschen drüber nachdenken ;)

von Wolfgang H. (Gast)


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Hi, Felix,

> Wenn der Ausgang des OPV eine feste Spannungsquelle wäre, würde ich dir
> sofort zustimmen. Aber er ist doch durch den Eingang gesteuert, auch das
> Rauschen wird verstärkt und hat somit Einfluss auf den Eingang.

Die Lösung liegt in der Natur der Ersatzschaltbilder.
Wenn ich die Rauschquellen eines Eingangs berechnen will, deren 
Rauschsignale sich dem Eingangssignal überlagern, dann lasse ich die 
Schleifenverstärkung erst mal draußen vor, Gegenkopplung, Mitkopplung, 
Frequenz- und Phasengang ebenso.

Im Ausgangssignal der realen Schaltung erscheinen die Rauschbeiträge 
dann neben dem Beitrag des Eingangssignals, dabei genauso verstärkt und 
gefiltert.


Ciao
Wolfgang Horn

von Ina (Gast)


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>...allerdings verstehe ich noch nicht ganz, warum der Autor der Seite
>den Rückkoppelwiderstand R2 auf Masse geklappt hat.

Weil er alle Rauschquellen auf Eingangsgrößen zurückrechnet, die dann 
als Summe mit der Verstärkung der Schaltung multipliziert wird.

>Für mich würde sowas: Seite 19/ Folie 37 ... mehr Sinn machen.

Hier wird der Einfluß jeder Rauschquelle auf den Ausgang der Schaltung 
betrachtet und nicht auf Eingangsgrößen zurückgerechnet.

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