Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Anschwingvorgang µC & Quarz


von fragezeichen (Gast)


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Hi,
hab mal eine prinzipielle Frage zum Anschwingvorgang µC->Quarz.

Sagen wir mal ein externer Quarz ist aktiviert und wird nun beim 
Einschalten vom µC angestoßen.

Wie lange dauert denn i.d.R dieser An/Einschwingvorgang?
Was macht solange der µC (Atmega 8, 16, 32...)?
Macht er solange nix (totzeit), läuft er mit internem Quarz?

Weiß da jemand bescheid?

von Ingo Ing. (Gast)


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>Wie lange dauert denn i.d.R dieser An/Einschwingvorgang?
kommt sehr auf die Beschaltung des Quarzes an.

Auf jeden Fall kannst Du doch über die Fuses sagen, dass er eine gewisse 
Zeit X ms erst mal im Reset bleiben soll, bis der Quarz richtig 
schwingt.

Ich meine, diese Wartezeit kann man beim Atmel im Bereich 4ms / 16ms 
einstellen. Das sind dann also Werte, bei denen man aus der Erfahrung 
weiß, dass ein Quarz dann eigentlich ordentlich schwingen soll.

von holger (Gast)


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>Wie lange dauert denn i.d.R dieser An/Einschwingvorgang?

Kommt auf die Beschaltung und den Quarz an.

>Was macht solange der µC (Atmega 8, 16, 32...)?
>Macht er solange nix (totzeit),

Nichts. Er hat sogar extra Zähler die das nichts machen
verlängern, bis der Quarz hoffentlich stabil läuft.

> läuft er mit internem Quarz?

Nein, es gibt keinen internen Quarz.

von Peter R. (pnu)


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Die Hochschwingzeit wird nicht nur durch den Quarz sondern auch durch 
den Oszillator bestimmt.
Bei Standardschaltungen reichen unter zehn ms zum Hochschwingen.
Bei Präzisionsquarzen mit entsprechend genau bemessenen 
Oszillatorschaltungen kanns einige Sekunden dauern.

Normalerweise nimmt man mit external crystal beim Einstellen der fuses 
die größte Verzögerung, meist 64ms, nur wenn es gezielt darauf ankommt, 
auf kürzere Wartezeit gehen.

von Wolfgang H. (Gast)


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Hi, fragezeichen,

> Sagen wir mal ein externer Quarz ist aktiviert und wird nun beim
> Einschalten vom µC angestoßen.
>
> Wie lange dauert denn i.d.R dieser An/Einschwingvorgang?

schau mal in das Datenblatt im Anhang auf Seite 25, Tabelle 5: "Start-up 
Times for the Crystal Oscillator Clock Selection".

Für weitergehende Informationen bitte den Hersteller bemühen.

Wir Entwickler haben die Wahl zwischen diesen Extremen:
a) ungenau, aber schneller Start (RC-Oszillator, Keramik-Oszillator)
b) genau, aber langsam im Start (Quarz, kann über Fuses mit verschieden 
Schleifenverstärkungen noch etwas variiert werden)

Soll ein Oszillator "klangrein" schwingen, muss die Schleifenverstärkung 
auf 1 eingestellt sein. Je höher sie ist, desto brutaler prügelt der 
Transistor den Quarz, desto schneller schwingt der an, desto verzerrter 
aber auch die Schwingung und desto ungenauer. Desto schneller altert 
auch der Quarz.

> Was macht solange der µC (Atmega 8, 16, 32...)?
> Macht er solange nix (totzeit), läuft er mit internem Quarz?
Die Logik läuft mit dem ersten Takt mit. Auch, wenn der noch herum 
eiert. Du musst beim USART beispielsweise mit Lesefehlern rechnen, bis 
der Oszillator angeschwungen ist.

Ciao
Wolfgang Horn

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