Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Netzteil, Minus mit PE verbinden?


von Nico -. (electronico)


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Hi.
Ich habe ein 28 V Netzteil gebaut.
Nun stellt sich die Frage, ob man den Minus mit PE verbinden sollte.

Bei kommerziellen Netzteilen ist das teilweise der Fall, teilweise 
nicht.

Was sind die Vorteile / Nachteile, wenn man die Ausgangsseite mit PE 
verbindet?

mfg

von Peter R. (pnu)


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Wenn das Netzteil vom Innenaufbau her ausreichend isoliert 
ist,(Isolierung Sekundärseite und Gehäuse zum Netz)  ist die Forderung 
für Kleinspannung erfüllt und die Sekundärseite  muss nicht mit PE 
verbunden sein.

Für die Arbeit ist die Trennung der Kleinspannung von PE am Netzgerät 
vorteilhaft, denn man kann dann den Aufbau an einem selbstgewählten 
Punkt erden. Damit verhindert man Masseschleifen und ungewollte 
Stromwege.

Allerdings muss man bei Netzgeräten, die nicht die Bedingungen für 
Kleinspannung erfüllen, die Sekundärseite erden. Dann muss das im Gerät 
gemacht sein.

Wenn die Last am Netzgerät an Spannungen kommt, die die 
Kleinspannungsanforderungen verletzen, muss eine Verbindung mit PE 
hergestellt werden, deshalb die wahlweise Ausführung bei 
Labornetzgeräten.

von MaWin (Gast)


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> Was sind die Vorteile

Eingefangene Hochfrequenz ohne Zusatzbauteile abgeleitet.

> Nachteile, wenn man die Ausgangsseite mit PE verbindet?

Ausgang nicht mehr potentialfrei, Zusammenschaltung mit
anderen Spannungsquellen und Abschirmungen schwierig.
Und selbst wenn es mal geht, provoziert es Brummschleifen.

Falls Schutzleiter auf Phase liegt (insbesondere bei
klassischer Nullung im Haushalt möglich wenn ein Kabel bricht),
dann liegt die ganze angebliche Kleinspannungsseite auf 230V.

Natürlich muß die Zuleitung den dicken Schukostecker statt
dem kleine Eurostecker haben.

Hochfrequenz kann man auch ohne Schutzleiter ableiten,
durch X2-Kondensatoren zwischen GND-Ausgang und beiden
230V Zuleitungen, allerdings ergibt sich dadurch ein
Ableitstrom den manche Leute als Kribbeln wahrnehmen
wenn sie GND anfassen, und der hochohmig gemessen zu 115V
am Abschirmblech führt. Gefährlich ist das allerdings nicht.


Also deutlich mehr Nachteile als Vorteile.

von Nico -. (electronico)


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Und wie ist das, wenn das Netzteil selbst mit Schutzleiter aufgebaut 
wird (Metallgehäuse, kommerzielles Kaltgeräte Entstörfilter), aber die 
Ausgangsspannung nicht mit PE verbunden wird?

Eventuell könnte man dann Plus und Minus über Kondensatoren / 1 Megaohm 
beide mit PE verbinden, um statische Aufladung / HF abzuleiten, ohne die 
Nachteile wie z.B. Brummschleife zu bekommen.

Das Netzteil ist für einen Werbemonitor aus einem Bus (Pentium 300 MHz 
CPU und STN Display) was ich aus dem Schrott gezogen habe.

Das braucht 28V um seinen internen Akku aufzuladen. Laufen tuts auch mit 
24V, aber dann meint das Display, dass der Bus steht, und es lädt nicht 
auf.

Grüße

von docean (Gast)


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es macht durchaus sinn - mit PE zu verbinden...macht man in der 
Industrie häufig

Grund:
Schaltschrank - Kabel - Bedienfeld

Wenn jetzt das Kabel beschädigt und dann Metall berührt, fliegt die 
Sicherung.

Das ist bei einem NT ohne PE Verbindung nicht der Fall.

von MaWin (Gast)


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> Wenn jetzt das Kabel beschädigt und dann Metall berührt,
> fliegt die Sicherung.
> Das ist bei einem NT ohne PE Verbindung nicht der Fall.

Nein, bei dem passiert das erst wenn DAS ZWEITE Kabel
durchscheuert und mit dem Metall einen Kurzschluss verursacht.


Wenn bei dem erst das erste Kabel durchscheuert, wird es
erst so, wie das Netzteil mit PE-Verbindung schon ab Werk ist.

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