Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Stromsenke verschiedene OPV


von felixh (Gast)


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Hi!

Nach langem mitlesen hab ich jetzt auch mal ne Frage an euch:

Ich wollte mir heute eine Konstantstromquelle bauen, um damit einen 
Bleiakku zu laden. Dazu hab ich einen µA741 genommen, einen 0.1ohm Shunt 
und einen IRFP250, der Schaltplan ist oben zu sehen. Versorgungsspannung 
ist 15V.

Allerdings hat der Opamp das Gate immer auf 15V aufgeladen. selbst 
wenn ich als Referenzspannung 100mV eingestellt habe (--> 1A sollte 
fliessen) und das Multimeter schon bei 5A anzeigte. Ich hab dann mal 
einen anderen opamp ausprobiert: den TL072. dort gab es dasselbe 
Problem.

Da ich dieselbe Schaltung schonmal aufgebaut hatte, allerdings mit einem 
LM358 (und diese wunderbar funktionierte) hab ich den TL072 mal durch 
den pinkompatiblen LM358 ersetzt.
Und plötzlich tat das Ding. als ob nichts gewesen wäre.

Meine Frage wäre jetzt: wie kann das sein? wo liegt der unterschied 
zwischen dem 358 und dem 072?

von Klaus D. (kolisson)


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Weil der Common Mode bei den beiden OPV sehr unterschiedlich ist.
Der 358 kann Spannungen von GND bis UB - 1,5V verarbeiten,
der TL kann Spannungen von +UB bis 1,5V über GND verarbeiten.

Es sind halt ganz unterschiedliche OPV Konzepte.

Klaus de Lisson

von felixh (Gast)


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Aaaaah... und die 100mV des Shunts liegen natürlich unter den 1.5V die 
der OPV sehen will...

OK, vielen dank, mal wieder was dazugelernt ;)

von Klaus D. (kolisson)


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Na prima.

Ganz grob (die Rail to Rail Modelle mal ausgenommen) kann man sagen,
das OPV mit PNP Eingängen (PnP transistoren in der Eingangsstufe)
wie z.B Lm358 von GND bis etwa 1,5V unter UB arbeiten.

Das Gegenteil sind welche mit NPN Eingangsstufen. Die Funktoieren
dann eben umgekehrt vom +UB bis etwa 1,5V über Masse. (z.B. LM348)

Der TL072/082 gehört dann zur dritten Klasse da es Fet Eingänge sind.
Die verhalten sich dann so wie die NPN Typen.

Das ist aber hier nur eine Eselsbrückenklassifizierung da es viele
verschiedene OPV gibt. Jeder hat seine Vor- und Nachteile.

Klaus

von Klaus D. (kolisson)


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Als kleine Ergänzung:

Mit der Texas Tina kann man sowas auch schön simulieren ohne sich
die Finger zu verbrennen oder Zinn zu verschwenden.

Die kostenlose Demo unter
http://www.tina.com/English/tina/start.php?page=downlddemo&PrID=tina
tut schon etwas.

darüberhinaus sind die 78 Euro für die Design Suite Basic auch kein
herausgeworfenes Geld. Da kann man schön in den Werbepausen beim TV
mal etwas ausprobieren.

https://www.designsoft.biz/orders/order.php

Gruss Klaus

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