Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Regelung eines Step-Up-Wandlers


von C.Schueller (Gast)


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Guten Morgen zusammen,

ich bin dabei für meine Studienarbeit einen Hoch-Tief-Setzsteller zu 
entwickeln. Nun hänge ich an der Regelung dafür. Diese möchte ich analog 
aufbauen und verwende dafür einen uC1842. Ich habe den Hochsetzsteller 
schon simulierte und ich weiß, dass es mit einem PWM-Modell 
funktioniert. Allerdings scheitere ich im Moment an der Beschaltung des 
UC1842.
Meine Frage zum angehängten Schaltplan.

1. Die Beschaltung von Vcc ist so zu wählen, dass ich die 
Spannungsversorgung laut dem Datenblatt gewährleiste?
2. Vref gibt die Referenzspannung aus, welche ich für die Eingänge COMP, 
FB und ISENSE benötige?
3. Wie beschalte ich RT/CT und VREF richtig, damit ich eine 
Referenzspannung von 2,5V erreiche?
4. Verstehe ich nicht, wie ich den Eingang ISENSE beschalten muss, damit 
ich einen Spulenstrom von maximal 30A im Hochsetzsteller nicht 
überschreite.

Ich habe leider keinerlei Erfahrung und Ahnung von Schaltungsentwurf und 
habe mich auch im Internet und Büchern schon durchgesucht, ohne Erfolg 
allerdings. Drum hoffe ich auf Mithilfe.

Danke schonmal im Vorraus.
Schue

von Wastl (Gast)


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Hast du dir denn schonmal das Datenblatt genau angesehen? Dann würden 
sich schon einige Misverständnisse bei dir klären.

von C.Schueller (Gast)


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Ja das habe ich mir schon des öfteren durchgelesen, bin aber auch damit 
nicht wesentlich schlauer geworden.

von MaWin (Gast)


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> Hoch-Tief-Setzsteller an der Regelung dafür

Soll es nun ein Steller oder was geregeltes werden ?

> Die Beschaltung von Vcc ist so zu wählen, dass ich die
> Spannungsversorgung laut dem Datenblatt gewährleiste?

Ja, wäre gut.
Deine Variante kostet zumindest eher viel Leistung.

> 2. Vref gibt die Referenzspannung aus,
> welche ich für die Eingänge COMP, FB

Ja.

> und ISENSE benötige?

Nein.

> 3. Wie beschalte ich RT/CT und VREF richtig, damit ich eine
> Referenzspannung von 2,5V erreiche?

RT/CT hat damit nichts zu tun.
Die Referenzspannung liegt so wie ich das Datenblatt kenne immer
noch bei 5V. Du wirst sie nicht auf 2.5V runterzwingen können.

> 4. Verstehe ich nicht, wie ich den Eingang ISENSE beschalten muss,
> damit ich einen Spulenstrom von maximal 30A im Hochsetzsteller nicht
> überschreite.

Wie im Applikationsblatt gezeigt.
http://www.b-kainka.de/Daten/Uregl/UC3842.pdf
Der UC3842 ist nun dermassen vielseitig dokumentiert,
daß selbst Chinesen seit jahrzehnten problemlos Schaltungen
damit zusammenbauen können.


Mir macht vor allen Dingen Sorgen, daß du nur die Bauteile 
zusammenstöpselst, die du verstanden hast, und einfach alles weglässt, 
was du nicht verstanden hast.
Vor allem das Thema Kompensation der Regelschleife scheinst du auf diese 
Art umgehen zu wollen.

Dann scheint mir, daß du eine Spannung von 1200V (oder zumindest 600V) 
erzeugen willst, und mit 100 Ohm belasten willst, also 14.4kW oder 
zumindest 3600 Watt. Sei nicht überrascht, wenn das so einfach nicht 
klappt.

von C.Schueller (Gast)


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Danke schonmal für die Antwort. ICh möchte nichts umgehen, ich verstehe 
wirklich einige Funktionen / Bauteile nicht, das stimmt, deshalb habe 
ich sie auch nicht verbunden. Das ist ja aber auch der Grund, warum ich 
hier im Forum nachfrage.

Dass mein Spannungsteiler für Vcc zu viel Leistung kostet, kann ich 
nachvollziehen, allerdings ist mir keine andere Möglichkeit eingefallen, 
als ein Spannungsteiler. Hier wäre vll. noch ein Stichwort nett, wie ich 
es anders lösen könnte.

Bezüglich Vref und RTCT habe ich mich jetzt nochmal im Datenblatt 
belesen. Sehe ich es richtig, dass ich über die Gleichung f = 
1/(0.55*RT*CT) die Frequenz des UC3842 einstelle, unter Beachtung:
"For RT > 5 kΩ, td is small compared to tc"

von MaWin (Gast)


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> Dass mein Spannungsteiler für Vcc zu viel Leistung kostet, kann ich
> nachvollziehen, allerdings ist mir keine andere Möglichkeit eingefallen,
> s ein Spannungsteiler. Hier wäre vll. noch ein Stichwort nett, wie ich
> es anders lösen könnte.

Die üblichen Wandler laden über einen hochohmigen Widerstand einen Elko 
auf, wenn der voll genug ist beginnt der Wandler. Schafft es der Wanlder 
in absehbarer Zeit (Elko-Inhalt) die Ausgangsspannung zu erzeugen, 
erzeugt eine zweite Wicklung belastbare Hilfsspannung für den Regler. 
Wenn nicht, stoppt der Wandler wieder, das fiep fiep bei Kurzschluss 
eines Schaltnetzteiles entsteht so. Daher lohnt es sich, eine zweite 
Wicklung auf der Spule zu haben. Alle anderen effektiven Methoden, aus 
300V belastbare 15V zu machen, erfordern sonst eine zweite Spule, gar 
einen zweiten Step Down Wandler. Daher ist die Art mit der Hilfswicklung 
schlau.

> Bezüglich Vref und RTCT habe ich mich jetzt nochmal im Datenblatt
> belesen. Sehe ich es richtig, dass ich über die Gleichung f =
> 1/(0.55*RT*CT) die Frequenz des UC3842 einstelle, unter Beachtung:
> "For RT > 5 kΩ, td is small compared to tc"

bezüglich RTCT ist das richtig, aber mit VREF hat das nichts zu tun. Die 
ist wie die ist.

von C.Schueller (Gast)


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Mir sind noch einige Fragen gekommen, beim Durcharbeiten des 
Datenblatts:

1. Bezüglich Vcc, ist es da eine Möglichkeit, dies anstatt mit einem 
Spannungsteiler mit einem Spannungsregler (200V Eingangsseitig, 15V 
Ausgangsseitig) zu realisieren?

2. Bezüglich dem ISENSE, hier steht im Datenblatt die Gleichung 
imax=(N*1V)/RS - bezieht sich das imax nun auf den Maximalstrom meiner 
Leistungselektronik - Maximalstrom durch die Spule?

von C.Schueller (Gast)


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Hallo nochmal,

ich habe meine Schaltung nun soweit umgearbeitet, dass ich einen 
funktionierenden Hochsetzsteller habe. Auch funktioniert meine Regelung 
fast richtig, einziger kleines Manko ist der hohe Spulenstrom am Anfang 
(2. Graph von oben - Bereich 0ms - 1ms).
Das Problem mit Vcc habe ich vorerst mit einer 2. Spannungsversorgung 
umgangen, hier werde ich nachfragen ob es auch möglich ist, eine direkte 
Spannungsversorgung (Netzteil) anzuschließen.
Dennoch noch ein paar Fragen:

1. Wie kann ich meine Schaltung noch anpassen, dass der anfängliche hohe 
Strom umgangen wird? Muss ich hierzu eine Art Rampenfunktion verwenden, 
die die PWM über den UC3842 festdefiniert hochfährt?

2. Ich bin mir nicht sicher, ob die Spannungen der Eingänge COMP - 
V(err) - und Vfb - V(fb) - nicht gleich sein müssen. Oder muss hier nur 
der Vfb Eingang die entsprechenden 2,5V +- 2% aus dem Datenblatt 
erreichen und der COMP-Eingang muss der Referenzspannung entsprechen / 
entspricht ihr?

3. Die angesprochene Kompensation der Regelschleife sagt mir momentan 
nichts. Könnte dies bitte etwas genauer ausgeführt werden, da ich nicht 
glaube, dass ich eine Kompensation in meiner aktuellen Schaltung 
(unwissend) implementiert habe.

Wie immer rießigen Dank an die Mithelfenden

von Fralla (Gast)


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>1. Wie kann ich meine Schaltung noch anpassen, dass der anfängliche hohe
>Strom umgangen wird? Muss ich hierzu eine Art Rampenfunktion verwenden,
>die die PWM über den UC3842 festdefiniert hochfährt?

Kann keine Regelung verhindern und auch keine Rampe oder Softstart. Ist 
doch klar das der Strom so hoch ist, denn wie soll er begrenzt werden? 
DIe PWM hat null Einfluss auf den Strom am Anfang. Da hilft nur eine 
Inrush Schaltung.

>2. Ich bin mir nicht sicher, ob die Spannungen der Eingänge COMP -
>V(err) - und Vfb - V(fb) - nicht gleich sein müssen.

Der Regler hat keinen I-Anteil also wird das nicht gleich werden. Mach 
C5 in Serie zum R und einen extra Kondensaotr parallel.

R7 zum Isense filtern ist zu hochohmig.

Um mehr zu zum hingemurksten Regler sagen braucht man die Ein und 
Ausgangssspannungsbereiche und den ESR-Bereich (warm und kalt) des 
Ausgangskonensators.
Der Lastwiderstand von 100Ohm deutet auf so 1kW hin, wird schwer bei 
deinem Kenntnisstand.

MFG Fralla

von C.Schueller (Gast)


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Die Eingangsspannung liegt bei konstanten 200V und die Ausgangsspannung 
soll auf 600V geregelt werden.

von MaWin (Gast)


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> 1. Wie kann ich meine Schaltung noch anpassen, dass der anfängliche hohe
> Strom umgangen wird? Muss ich hierzu eine Art Rampenfunktion verwenden,
> die die PWM über den UC3842 festdefiniert hochfährt?

Eigtentlich reicht es, R6 grösser zu machen, damit der Wandler nicht 
mehr Leistung trasportieren kann, als nötig ist. Das schont auch Spule 
und Transistor.

Natürlich kann man auch slow turn on implementieren, das macht man 
normalerweise in dem VRef per Kondensator nur langsam steigen darf, aber 
Vref wird im UC3842 auch für den Oszillator verwendet. Ich glaube, man 
müsste für slow turn on bei UC3842 einen externen OpAmp verwenden.

> 2. Ich bin mir nicht sicher, ob die Spannungen der Eingänge COMP -
> V(err) - und Vfb - V(fb) - nicht gleich sein müssen. Oder muss hier nur
> der Vfb Eingang die entsprechenden 2,5V +- 2% aus dem Datenblatt
> erreichen und der COMP-Eingang muss der Referenzspannung entsprechen /
> entspricht ihr?

COMP wirkt rück auf VFB, wie jede Kompensation jedes OpAmps.

> 3. Die angesprochene Kompensation der Regelschleife sagt mir momentan
> nichts. Könnte dies bitte etwas genauer ausgeführt werden, da ich nicht
> glaube, dass ich eine Kompensation in meiner aktuellen Schaltung
> (unwissend) implementiert habe.

DU musst die Reaktion des Schaltreglers auf Lastsprünge prüfen und die 
Kompensation so einstellen, daß die Regelung möglich schnell aber ohne 
massive Überschwinger erf9lgt. Kompensation kann man nicht theoretisch 
berechnen, weil sie von Bauteil-Nebenwerten abhängt.

http://eelab.sjtu.edu.c 
n/dlsy/xp/%E5%BC%80%E5%85%B3%E7%94%B5%E6%BA%90%E6%89%8B%E5%86%8C[%E8%8B% 
B1%E6%96%87].pdf

von Fralla (Gast)


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>Natürlich kann man auch slow turn on implementieren, das macht man
>normalerweise in dem VRef per Kondensator nur langsam steigen darf, aber
>Vref wird im UC3842 auch für den Oszillator verwendet.

Nützt aber bei Boost überhaupt nichts solange die Spannung am Ausgang 
kleiner ist (was immer der Fall ist, wenn der Ausgangskondensator 
entladen ist).


>Kompensation kann man nicht theoretisch
>berechnen, weil sie von Bauteil-Nebenwerten abhängt.

Stimmt einfach nicht. Man kann natürlich denn Regler nicht auf das Hz 
genau auslegen, aber man sehr wohl im vorhinein abschätzen bei welcher 
Frequenz man die Nullstelle hinlegt. Bzw kann man beim Boost berechnen 
in welchem Bereich sich der Pol (einer) bewegen wird. Das hängt num mal 
von L und C, bzw dem Dutycycle ab(wleches durch Verluste eben etwas 
höher wird).
Genauso kann man vorausrechnen ob der ESR über die Temp hinweg in einem 
Bereich liegt, wo er hilft die Phase zu heben. (Bei Elkos in der regel 
ja, Kerko fast nie). Mit Berechnungen kann man den Regler garantiert so 
hinsetzten das er auf anhieb stabil ist und halbwegs gut ausregelt, dann 
erfolgt das "Feintunig" auf Lastsprünge bei verschiedenen 
Eingangsspannungen und Temperaturen.

Womöglich wird auch etwas Voltage-Mode in den Regler zu mischen sein was 
über die Oszilatorrampe in Kombination mit einem kleinen Bipolar leicht 
möglich ist.


>Die Eingangsspannung liegt bei konstanten 200V und die Ausgangsspannung
>soll auf 600V geregelt werden.
Also 3.6kW? Da würde ich nicht mit einer so noiseanfälligen peak-current 
Mode Regeln. Beim Schalten werden massive Spikes am Isense entstehen die 
du stark wegfiltern musst (was Prombeleme im Lightload Bereich macht und 
die Ansprechzeit auf Überstrom erhöht). Besser wäre ein exterens LEB 
(Leading Edge Blanking). Oder ein anderer Controller (zb ein PFC 
controller, dem kann mach auch sagen er soll DC ziehen) mit mehr 
Sicherheits und Regelfeatures (LEB, Rampenkompensation, Softstart, 
Powerlimit, Burstmode, etc). Aber mit dem standard UC3842 gehts auch, 
bzw kann man die Zusatzsachen extern machen.

MFG Fralla

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