Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Anschlußbelegung LED Wasserhahn / Waschtischarmatur


von Lothar (Gast)


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Ja, richtig gelesen.

Mir ist eine von diesen Waschtischarmaturen zugeflogen:
http://www.fotocommunity.de/pc/pc/mypics/448789/display/25664987

Leider hat der Vorbesitzer das 4-polige Kabel recht kurz abgeschnitten.
Die Adernfarben sind schwarz, braun, weiß und blau.

Nach einiger Suche im Internet weiß ich jetzt, daß dieses Ding
mit 4 Mignonzellen betrieben wird.
Die Beleuchtung schaltet sich beim Öffnen des Wasserhahns ein.
Die Farbe ist abhängig von der Wassertemperatur.

Eine vorsichtige Messung mit einem Digitalmultimeter hat ergeben,
daß lediglich zwischen 2 Adern (blau und braun) ein Widerstand von
ca. 13 kOhm messbar ist. Die Polung ist dabei egal.
Der Widerstand ist unabhängig von der Hebelstellung des Mischers.
Alle anderen Kombinationen sind hochohmig.

Leider kann ich die Armatur nicht weit genug zerlegen, um mir die
verbaute Elektronik anzusehen.

Hat vielleicht jemand Informationen zu der Schaltung?
Ich würde die Beleuchtung gerne wieder in Betrieb nehmen.
Einen eindeutigen Hersteller, den man anschreiben könnte, konnte ich
bisher nicht identifizieren (sitzt scheinbar irgendwo in China).

Was könnte man noch versuchen?

Wäre für Tipps dankbar.

  Lothar

von Rigi Taler (Gast)


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..schau doch ob sich dieser Widerstand mit der Wassertemperatur 
aendert..

von slow (Gast)


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Schon mal beim Hersteller geschaut?

von Lothar (Gast)


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@Rigi
Ja, daran habe ich auch schon gedacht. Es scheitert aber daran,
daß ich zuerst die Beleuchtung in Ordnung bringen möchte, bevor
ich das Teil einbaue. Unter dem Waschtisch lötet es sich so unbequem.

Aber wenn 2 Anschlüsse auf einen NTC gehen würden, blieben noch 2, max. 
3
Leitungen um die LEDs anzusprechen. Diese Leitungen sind aber hochohmig.
Bei 6V Betriebsspannung werden da max. 2 LEDs in Reihe sein und die
müsste man mit dem Ohmmeter im 20 kOhm Bereich messen können.

Aber Du hast mich auf eine andere Idee gebracht: Was, wenn da eine
Art Druck- oder Durchflußschalter verbaut ist, der das ganze Geraffel
erst bei Durchfluß von Wasser anschaltet? Werde gleich mal in den
Keller gehen und das Ding an Druckluft anschließen. Vielleicht ergibt 
sich was.

@slow:
Den Hersteller konnte ich nicht identifizieren.
Das Ding taucht auf diversen asiatischen Großhandelsplattformen auf.
Dort kann man es in großen Stückzahlen bestellen, findet aber außer
einer Verkaufsbeschreibung keine Einbauanleitungen oder technische 
Details.
Immerhin steht da, daß man zum Betrieb 4xAA Zellen braucht und sich
das Licht beim Aufdrehen des Wassers anschaltet.
An der Armatur selbst finden sich keinerlei Angaben.
Auch einen deutschen Importeur knnte ich nicht finden. Aber selbst
wenn: Der hätte wahrscheinlich auch nur eine Anleitung, wie herum man
die Batterieen einlegen muß. Man kennt ja diese DIN A6 Blättchen, die
solchen Produkten i.A. beiliegen.

Bin jetzt mal im Keller.

  Lothar

von Uwe (Gast)


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Versuch doch mal mit ner Spannungsquelle 6V (4xBatterie) und nem 1kOhm 
Widerstand herauszufinden wanns leuchtet. Bei weniger als 6mA sollte 
eigentlich nichts rauchen (oder nimme erst mal 4K7).

von Lothar (Gast)


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So, Ergebnis der Druckluftaktion:

Das Heruntertragen in den ca. 5 Grad kühleren Keller ergab bereits eine
Widerstandsänderung von 13 kOhm auf ca. 14 kOhm. Die kalte Luft vom
Kompressor ließ den Widerstand dann nochmal auf ungefähr 15 kOhm 
steigen.
Scheint also tatsächlich ein NTC zwischen blau und braun zu sein.

Aber wie wollen die mit den restlichen 3 Adern 3 LEDs ansteuern?
Ja klar, antiparallel. Aber da müsste ich doch was messen können, oder?
Aber auch dann wird's knapp, wenn man noch die Info "Wasser fliesst" 
übertragen will.

Ich frage mich, wie ich selbst das realisieren würde. Klar: 2 Adern zur 
Batterie. Alles andere direkt in der Mischarmatur.
Man könnte ja auch meinen, die haben vielleicht 4 Adern verbaut und nur
2 genutzt. Aber dann wäre die Batterie im Ruhezustand mit den 12 kOhm 
recht
schnell leer - fällt also auch aus...

@Uwe:
Ja, das hatte ich auch schon versucht. Aber das Ergebnis unterscheidet
sich quasi nicht von den Messungen mit dem Multimeter.
Zwischen blau uns braun der zu erwartende kleine Strom aus 
Reihenschaltung
der beiden Widerstände und 6V und bei allen anderen Anschlüssen nichts.
Kein Leuchten kein Strom.

von Lothar (Gast)


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Achja: Ansonsten beim Test mit der Druckluft dieselben Ergebnisse.
Die anderen Leitungen bleiben hochohmig.
Bliebe jetzt noch, einen Wassertest zu machen.
Aber das bedeutet Aufwand :(

PS.: Habe mal zu Spaß auch gegen das metallische Gehäuse der Armatur 
gemessen. Nichts.

Lothar

von Joerg F. (felge1966)


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Auf die Möglichkeit Kontakt zu für die LED-Versorgung bei fließenden 
Wasser bist du noch nicht gekommen?

Die Elektronik für die Farbe kann auch im Kopf schon mit drinn sein. Bei 
Pearl verramschen sie einen Duschkopf, der nur mit Wasserdruck arbeitet 
und damit auch seine Spannung erzeugt.

von Lothar (Gast)


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Hmmm. Eine logische Erklärung hätte ich da noch:

Vielleicht hat der Vorbesitzer ja rumgebastelt und z.B. versucht, das
Ding mit einem Netzteil zu betreiben. Dabei hat er dann die LEDs
geschrottet und der NTC hat's überlebt.
Das würde dann auch das kurze Abschneiden des Kabels erklären.
Das Kabelende war übrigens in's Gehäuse geschoben und ich mußte es erst 
wieder raus angeln.

Vielleicht versuche ich doch noch mal, diese verd***** Messingmutter zu 
lösen.

Lothar

von Lothar (Gast)


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@Joerg:
Habe ich ja schon vermutet.
Wie gesagt, in der Beschreibung steht, daß sich das Licht beim Öffnen
des Wasserhahns einschaltet.
Erster Gedanke: Schalter am Hebel.
War aber nix. Beliebiges Verdrehen/Kippen des Hebels führt zu keiner 
Änderung der Messwerte.
Zweiter Gedanke: Durchfluss/Druck Schalter.
Mit Pressluft getestet (s.o.) - auch keine Änderung.

Wasser habe ich nicht proiert, weil das Aufwand bedeutet.
Ich muß alles sauber anschließen. Wenn bei Pressluft der Schlauch
abspringt, ist's egal. Bei Wasser...

Lothar

von Lothar (Gast)


Angehängte Dateien:

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DIE LÖSUNG!!
============

Wollte es jetzt wissen und habe mir flugs ein Spezialwerkzeug zum Lösen
dieser fest sitzenden Mutter angefertigt.
Damit und in Verbindung mit etwas Kriechöl ging sie dann auch endlich 
auf.

Das obere Teil abgeschraubt und was kam zum Vorschein?

Ein ZWEITES KABEL ebenfalls mit 4 Adern, das noch etwas kürzer
abgeschnitten und im hohlen Gehäse der Armatur nicht zu sehen war.

GRRRR!!!

Jetzt sind echt genug Adern für alles Mögliche vorhanden.
Schnell geschaut: Aha - klare Vergussmasse, 4x je 3 LEDs und jede
hat ihren eigenen Vorwiderstand.

5V an's 2. Kabel und alles leuchet wunderhübsch in Rot, Grün und Blau.
Gemeinsame Anode.

Yippieh!

Offensichtlich wird der Durchfluß von Wasser durch eine rasche
Temperaturänderung detektiert. Der kleine NTC ragt aus der Vergussmasse
und liegt am Metallkörper des Ventils an.

So, jetzt wird ein Controller programmiert, der dann komplett im Gehäuse
verschwindet und heraus kommen nur zwei Kabel. Ein rotes und ein 
schwarzes
mit einem netten Etikett dran "6V=".

Dank an alle!!

  Lothar

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