Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Leistungsverstärker Verständnisfrage


von Björn (Gast)


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Hi,

also ich hab folgendes Problem mit der Schaltung:

Ich versuche mir gerade zu überlegen, was sich am 1000µ Kondensator als 
Ruhepegel einstellt. Es sollte sich die halbe Versorgungsspannung 
ergeben, aber ich kann einfach nicht nachvollziehen warum. Kann mir hier 
vielleicht jemand erklären wie ich auf das Potential an der Stelle 
komme?

PS: Der SM104 hat nen falsches Schaltsymbol und ist eigentlich 
selbstleitend und wird hier als Stromquelle benutzt.

von Peter R. (pnu)


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Das Eingangs- Transitorpaar liegt mit der lenken Seite an einem 1:1 
Spannungsteiler, also gerade auf UB/2 mit den 47-k Wideratnd vom Ausgang 
her stellt sich dann am Ausgang eben die UB/2 Gleichspannung ein.

SF131-Paar,BC177 und die Endstufe bilden sozusagen einen 
Operationsverstärker, der +Eingang ist die linke Basis des SF-Paars, der 
-Eingang die rechte Basis.
Bezüglich des DC-Verhaltens ist das dann die einfache Schaltung des 
Spannungsfolgers mit OpAmp.

von Björn (Gast)


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Vielen Dank erstmal,

ich glaube ich blicke schon besser durch. Die Basis des rechten SF131 
liegt auf dem gleichen Potential wie die des linken, welche natürlich 
auf UB/2 liegt. Dann lädt sich der 100µ Kondensator unten auf UB/2 auf 
und über den 47K stellt sich dieses Potential auch am Ausgang ein.

Für mich ist es schwer nachzuvollziehen warum die Basis des rechten 
SF131 immer auf dem gleichen Potential sein soll wie die des linken 
SF131.
Ich versuchs mal zu erklären und ihr könnt mir dann hoffentlich sagen ob 
ichs richtig kapiert hab.

Angenommen der rechte SF131 hätte mehr Basispotential, dann fließt fast 
der gesamte Strom des Differenzverstärkers durch den rechten Zweig, über 
den 2,4K fließt kein Strom mehr, und die Basis-Emitter-Spannung des 
BC177 verschwindet. Damit sinkt das Potential an der Endstufe und die 
Ausgangsspannung wird nach unten gezogen, das Basispotential des rechten 
SF131 also nach unten "korrigiert".
Wäre das Basispotential des rechten SF131 niedriger, so wäre die 
Spannung über dem 2,4K sehr hoch, der BC177 wird voll ausgesteuert, die 
Endstufe stellt den Ausgang auf hohen Pegel, das Basispotential des 
rechten SF131 wird nach oben "korrigiert".
Nur wenn die Basispotentiale der beiden SF131 gleich sind, teilt sich 
der Strom im Differenzverstärker auf und der BC177 erhält eine 
"sinnvolle" Basis-Emitter-Spannung, welche das Ausgangspotential und 
damit auch das des rechten SF131 konstant hält.

Richtig so?

von ArnoR (Gast)


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> Richtig so?

Ja, vollkommen. Aber bitte bau die Schaltung nicht nach, die ist nicht 
gut.

von Björn (Gast)


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Danke, und werd ich nicht ;)

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