Hallo, viele Hersteller von PV-Wechselrichtern integrieren heutzutage eine aktive Oberwellenfilterung in ihre Geräte (bzw. sehen dies zukünftig vor). Ich frage mich gerade wie man hier vorgeht. Zwar stecken in diesen Geräten ja mittlweile ansehnliche Controller, nur mittels digitaler Filterung kann das ja nicht hinhauen (oder etwa doch) !?!?! Misst man eventuell den momentanen Strom auf dem Netz und speisst zur Kompensation möglicher Abweichungen vom Ideal-Sinus gegebenenfalls gegenphasig ein ? Danke für Ideen & Erläuterungen! Gruss, Jonas
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Verschoben durch Admin
Das nennt sich PFC, und bedeutet der Stromverlauf folgt dem Spannungsverlauf. Der Spannungsverlauf ist vom Netz vorgegeben und ist daher sinusaehnlich. Wenn man's nun besser machen will, approximiert man das Netz erst mit einem 50Hz Sinus, und dann wird der Strom auch sinusfoermig.
Das was Pico geschrieben hat kann ich in Bezug auf einen Netzgekoppelten-Wechselrichter nicht ganz nachvollziehen, aber eine digitale Filterung wie von dir erwähnt schliesse ich aus. Gibt es denne keine Infos bei SMA etc. ?
@Pico gibt es dazu eine Quelle in der die Sache genauer beschrieben ist. Gruss & Danke Jonas
Ich habe mal zu dem Thema eine Präsentation von SMA im Netz gefunden - google mal danach
Diese Frage beschäftigt mich auch seit längerem. Es geht ja um folgendes: Zuerst muss man unterscheiden zwischen der "normalen" http://de.wikipedia.org/wiki/Verschiebungsblindleistung und http://de.wikipedia.org/wiki/Verzerrungsblindleistung, welche durch nichtsinusförmigen Strom entsteht. Zumindest letztere ist leicht mit einem Solarwechselrichter zu kompensieren, da der gelieferte Strom dazu einfach genauso nichtsinusförmig ist wie der verbrauchte. Dazu reicht eine einfache Brücke. Verschiebungsblindleistung ist schwerer zu kompensieren, da beide Stromrichtungen fließen müssen, also ein 4-Quadrantensteller notwendig ist. Es könnte durchaus für einen kompensierenden Strom von den EVUs mehr Geld geben, da er die Verlustleistung in den Leitungen, Trafostationen und Generatoren erheblich reduziert. Ein Beispiel: ein unkompensiertes PC-Netzteil zieht 200W. Da am Eingang ein Gleichrichter mit dickem C sitzt, wird der C nur nachgeladen, wenn die mmomentane Netzspannung betragsmäßig höher ist als die C-Spannung. Das Verhältnis Stromflußdauer/Periodendauer nennt man http://de.wikipedia.org/wiki/Stromflusswinkel. Das bedeutet, dass z.B. in 10% der Zeit, nämlich genau am Sinus-Scheitel, die gesamte Leistung geliefert wird. Das ist nur möglich, wenn ein entsprechend hoher Strom fließt. Da die Verlustleistung P = R mal I zum_ Quadrat ist, entsteht eine sehr hohe Verlustleistung. Außerdem bewirken ebenso die hohen Frequenzanteile erhöhte Kupfer- und Eisenverluste im EVU-Netz. Deshalb ist ja inzwischen Vorschrift, dass alle Verbraucher > 70W eine PFC haben müssen, und das ist auch gut so. Die Idee ist, dass Dein Solarwechselrichter lokal z.B. den impulsförmigen Strom liefert, den gerade Nachbars PC braucht. So werden die Langstrecken-Übertragungsverluste niedrig gehalten. Bei uns in der Fa. (über 100 PCs) war das schon mal ein Problem: die Hauptsicherung (3x 125A-Automat) flog und die Leitungen wurden warm, trotzdem die zulässige Effektivleistung lange noch nicht ausgereizt war. Ich habe sogar schon überlegt, ob man nicht eine zentrale Gleichspannungsversorgung (mit einmaliger PFC) einführen sollte, aber die Absicherung von DC ist sehr aufwendig, da ein beim Abschalten entstehender Lichtbogen nicht mit 100 Hz unterbrochen wird, und deswegen schwer zu löschen ist (habe natürlich über elektronische Sicherung nachgedacht). Der Netz-Sinus hat inzwischen eine am Oszi deutlich sichtbare Delle!
>Verschiebungsblindleistung ist schwerer zu kompensieren, da beide
Stromrichtungen fließen müssen, also ein 4-Quadrantensteller notwendig
ist.
Ein Wechselrichter kann eh 4 Quadranten.
Nicht jeder kann induktive Blindleistung speisen, das ist keine Regelungstechnisches Problem sondern eine Frage der Topologie. Selbe Spässe können auch PFCs, also Blindleistung kompensieren ind induktiver und kapazitiver Richtung. Nur ist soeine "PFC" das gleiche volwertiger inverter. Wird oft in Antriebsverbunden mit DC-Netz gemacht. Verzerungen ausgleichen geht da einfacher, da dem Regler bei der "Delle" der Stromvorgabewert proportional zur Abweichung weggenommen wird. Da immer noch viele DC-Motoren mit Stromrichter im Einsatz, kann man einen Simoreg DC-Master (für die Motoren) mit den PFCs für das DC_Netz linken. Man erreicht optimaleren ausgleich der Verzerungen bei dynamischen Lastwechseln. MFG
> Ein Wechselrichter kann eh 4 Quadranten.
Nein. Einfache Solar-Wechselrichter können nur Strom liefern, aber
keinen (auch nicht temporär) aufnehmen. Das müssten sie aber, wenn sie
Verschiebungs-Blindleistung (egal ob kapazitiv oder induktiv)
kompensieren können sollen wollen. ;-)
Zurück zu meinem Beispiel mit den 200W bei 10%:
in der kurzen Zeit müssen 2kW geliefert werden, was (bei 325V) einen
Strom von 6,15A erfordert. Bei einem ohmschen Verbraucher fließen da nur
200/230=0,87A (bzw. 325/264=1,23A Scheitelstrom).
Der Effektivstrom ist zwar nur 0,615A, aber der arithmetische Strom ist
6,15*6,15*0,1=3,78A
Das mal 100 PCs sind 378A (plus etliche andere Verbraucher), die unseren
3x125A-Automaten zum Abschalten brachten.
>Einfache Solar-Wechselrichter können nur Strom liefern,
Aha, was würde sie daran hindern? Davon abgesehen, dass es die Regelung
nicht unterstüzt.
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