Forum: Projekte & Code Entprellen gleich aller Tasten mit nur 7 Zeilen


von Richard Spatschinski (Gast)


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Ich möchte eine (in den meisten Fällen bessere) Alternative zum
traditionellen Entprellen vorstellen (s. Anhang).

Wozu aufwändig und für jede Taste extra prüfen, ob speziell diese
betreffende Taste nun endlich sitzt, wenn es mit nur einem Schlag
möglich ist, alle Mücken totzuschlagen?

Wie das geht?

So: Die Taste kommen und all ihre Geschäfte erledigen lassen, ohne auf
das Prellen zu achten. Dann, wenn die Routine abgearbeitet ist, einfach
prüfen, ob ALLE Tasten frei sind.

Vorteile:
- Die entfallende Differenzierung zwischen den Tasten spart Zeilen.
- Die Routine wird SOFORT abgearbeitet, ohne Entprellzeit-Verluste.
- Manche Tasten sollen auch beim loslassen prellen (was selber nicht
wie), was mit einer herkömmlichen Entprellroutine nicht in den Griff zu
bekommen wäre. Mit meiner - schon!

Natürlich gibt es Fälle, wo auch ich mich zurück zur Tradition besinnen
würde - wenn z.B. gleichzeitig viele Tasten gedrückt sein müssten - aber
auch das Problem löste ich bisher immer (bis zu 6 Tasten gleichzeitig),
und zwar in dem ich in der vorgestellten Warteroutine einfach nach
diesen anderen Tasten pollte.
Seit Jahren keine Probleme, auch nicht in Kommerziellen Programmen.

mfg Richard.

von Peter D. (peda)


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"Manche Tasten sollen auch beim loslassen prellen (was selber nicht
wie), was mit einer herkömmlichen Entprellroutine nicht in den Griff
zu
bekommen wäre."


Wie kommst Du denn bloß darauf ?

Klar entprellen herkömmliche Routinen auch beim Loslassen, z.B.:

http://www.mikrocontroller.net/forum/read-4-20549.html#new

Und wesentlich aufwendiger ist es auch nicht.
Allerdings wesentlich vorteilhafter, da der Programmablauf nicht
gehemmt wird (Deine Routine bleibt stehen, solange eine Taste gedrückt
ist).

Auch werden die Tastendrücke gemerkt, wenn die CPU gerade noch was
anderes macht. Ich ärgere mich jedesmal, wenn ich bei einer
kommerziellen Fernbedienung immer erst warten muß, bis eine Taste
abgearbeitet ist, ehe man die nächste drücken darf.


Das Prellen beim Loslassen kommt daher, weil die Kontaktzungen
wunderschön federn.


Peter

von Richard Spatschinski (Gast)


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>...Das Prellen beim Loslassen kommt daher, weil die Kontaktzungen
wunderschön federn""
Vielen Dank, dass wird wohl so sein!

Danke für das Riesen-Programm mit vielen benötigten Registern, aber
mein Anliegen war ein anderer - siehe "Vorteile" (Ok, Punkt 3
schenk' ich dir - obwohl deine Routine wohl KEINE herkömmliche ist).

Und wenn das Programm stehen bleibt, so liegt es nur am Programmierer,
denn auch aus der Warteroutine heraus kann man in die grosse weite Welt
hinausschauen (s. meine Standardversion im Anhang)!

Auch die Interrupt-Flags werden Hardwaremässig gesetzt und gehen in die
Warteschlange (bei zeitunkritischen Interrupts auch kein Problem).
Und auch die Fernbed.-Programmierer haben sich was gedacht.
Mein Cordless (ERICSSON) scheint übrigens auch ein blutechter
"Waitfreekey'er" zu sein!

Aber natürlich gibt es Grenzen, die ich (und Du) auch überaus deutlich
angedeutet haben.

Fazit: Wenn Du "wesentlich vorteilhafter" schreibst, so darfst Du's
nicht verallgemeinern und musst dich im selben Atemzug auf die Angabe
beschränken, WANN es der Fall ist!

mfg Richard

von Hagen (Gast)


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Hat Peter doch gemacht, meiner Meinung nach.

Davon mal abgesehen hat deine Routine nichts mit "Entprellen" zu tun,
sondern nur mit Abwarten ob keine Taste mehr gedrückt ist. Ich frage
mich was dies nunmit "Ent-Prellen" zu tuen haben soll. Ein Prellen
ist wie ein Störsignal das nun durch die Softare ge-filtert werden muß.
Einfach abwarten und Tee trinken ist für mich keine aktive Filterung.

Mir fällt da auch noch ein anderer wichtiger Vorteil von peters code
ein. Er De-Bounced = filtert nämlich wirklich, d.h. es ist mit seinem
Code sehr einfach möglich auf ein Flanken-Wechsel der Tasten zu
reagieren. Warum das gut ist ? Weil gerade ausgelutschte Gummitasten
auf Fernbedienungen zb. die Eigenart entwickeln zu verkleben. Dein Code
würde nun in einer Endlosschleife darauf warten das diese Tasten wieder
"losgelassen" werden und dabei den Rest der kompletten Software
blockiern. Bei peters Code läuft der Timer im Hintergrund und in der
Hauptschleife reagiert man nur auf "Taste X wurde gedrückt". D.h. der
Code kann nicht hängen in der Timer ISR und auch nicht in der
Hauptschleife. Denn erst nachdem die klebende Taste wieder
"losgelassen" wurde kann in Peters Code wieder ein "Taste X wurde
gedrückt" Signal auftreten. Ergo: die klebende Taste blockiert
ausschließlich nur ihre eigene Funktion in der Software, der Rest kann
komplett weiterlaufen und auch weiter bedient werden.

Ehrlich gesagt: ich halte dies für einen sehr guten präventiven und
ausfallsicheren Ptrogrammierstil und würde immer den Code von Peter
vorziehen. Im grunde ist es eh Quatsch sich darüber zu streiten welcher
Code besser ist, sie sind von der Qualität garnicht vergleichbar.

Gruß Hagen

PS: nur mein 10 Cent Meinung als professioneller Programmmierer :-)

von peter dannegger (Gast)


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"Danke für das Riesen-Programm mit vielen benötigten Registern,"

Nun das ist ja auch nicht ein kleines Codefragment, wie Deines, sondern
es liefert ja schon die fix und fertig entprellten Bits und obendrein
die Flankenerkennung von losgelasen nach gedrückt.

Wenn Du mal Deine Routine für alle 8 Tasten komplettierst dürfte sie
wesentlich größer sein.


"...musst dich im selben Atemzug auf die Angabe
beschränken, WANN es der Fall ist!"

Das ist eigentlich immer der Fall, alle die meine Routine kennen
gelernt haben, benutzen nichts anderes mehr.

Der Meilenstein ist nämlich, man fügt sie nur in den
Haupt-Timerinterrupt ein und vergißt sie dann einfach.

Man ist also wesentlich flexibler im Programmablauf und kann die
entprellten oder flankenerkannten Bits genau an den Stellen testen, wo
es benötigt wird.

Wie Du ja richtig sagst, muß man bei Dir quasi alle Funktionen um Deine
Routine drumherum bauen, was den Programmfluß verkompliziert, sowie
Änderungen oder Erweiterungen schwerer macht.


"Und auch die Fernbed.-Programmierer haben sich was gedacht."

Nein, sie haben bloß keine Ahnung von Ergonomie oder Programmierung.
Wenn man für eine bestimmte Funktion immer die gleichen 5 Tasten
drücken muß, dann will man das auch hintereinander tun können.


Peter

von peter dannegger (Gast)


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"Die Routine wird SOFORT abgearbeitet, ohne Entprellzeit-Verluste."


Es hat sich in meiner Praxis als äußerst sinnvoll erwiesen, beim
Drücken erstmal zu warten, ob es nur ein Störimpuls war oder wirklich
längere Zeit gedrückt.

Kein Mensch kann nämlich feststellen, ob etwas in der gleichen µs
angeschaltet wird oder erst 40ms später.

Dagegen kenne ich einige Geräte, die bei Annäherung mit einem
elektrostatisch geladenen Pullover verrückt spielen, nur weil der
Programmierer unbedingt "sofort" reagieren mußte.


Peter

von Hagen (Gast)


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>>"Und auch die Fernbed.-Programmierer haben sich was gedacht."

>Nein, sie haben bloß keine Ahnung von Ergonomie oder Programmierung.
>Wenn man für eine bestimmte Funktion immer die gleichen 5 Tasten
>drücken muß, dann will man das auch hintereinander tun können.

Mal losgelösst vom eigentlichen Thema, aber obige Bemerkung stimme ich
zu 100% zu. Ich ärgere mich JEDEN Tag über meine Philips Fernbedienung.
Jeder Laie und auch meine Freundin finden sie schnuckelig und hübsch,
aber bedienbar ist sie nicht. Überladen, kompiliziert, japanisch. Und
es ist nicht die einzigste Fernbedienung die regelrecht
anti-ergonomisch konstruiert ist. Ne amerikanische lernfähige von
All-In-One habe ich auch, die saugt die teuren Batterien in 3 Wochen
leer, hat zwar ein Display aber dieses zeigt nur die englische
Zeitangaben an, sprich 12 Stunden und AM/PM mehr nicht. Und last but
not least kann ich damit jeden Einbrecher erschlagen, sprich im Grunde
ist sie nur mit beiden Händen bedienbar.
Mit der Philips Fernbedienung vom Fernseher stoße ich wenn ich nicht
aufpasse an meine Wohnzimmerdecke an, wahnsinn ist noch das man si
aufklappen kann um nochmal 50 Tasten mehr zu bekommen. Das Ding wird
dann so lang das ich mich ducken muß und die 50 zusätzlichen Tasten
sind auf einem 5*5 cm großem Feld angebracht. Ich weis ja nicht ob die
Japaner so kleine Finger haben oder mit Eßstäbchen die Tasten bedienen,
ich auf alle Fälle komme damit nicht zurecht. Besonders weil gleich
neben dem 5*5cm für 50 Tastenfeld mindesten dreimal soviel Platz
vorhanden ist.

Naja, wollte damit nur mal sagen das die heutige Ergonomie bei den
Fernbedienung wirklich schlecht ist.

Gruß Hagen

von ...HanneS... (Gast)


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Hallo Richard...

Ich kann nur bestätigen, was Peter schrieb:
> Das ist eigentlich immer der Fall, alle die meine Routine kennen
> gelernt haben, benutzen nichts anderes mehr.

Ich hatte anfangs meine Schwierigkeit, Peters Routine zu verstehen,
aber seit ich sie verstanden habe, benutze ich nix anderes mehr.

Die Routine bietet mir den (entprellten) Tastenzustand von 8
Tastern/Schaltern und die 8 "Tastenflags", die einen neuen
Tastendruck signalisieren. Dabei können sich Tastendrücke zeitlich
überlappen oder gleichzeitig erfolgen, sie funktioniert immer
zuverlässig.

Vergleiche doch mal nicht nur die Anzahl der Zeilen (7 sind es bei dir
auch nicht), sondern die benötigte Rechenzeit (in Takten), dann wirst
du einen Unterschied feststellen.

Peters Routine setzt allerdings voraus, dass man Warteschleifen den
Rücken kehrt und die gesamte Zeitsteuerung einem Timer überlässt. Dies
wiederum setzt voraus, dass man es beherrscht, Interrupts sinnvoll
einzusetzen.

...

von Richard Spatschinski (Gast)


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Vielen Dank für eure Beiträge.

Ich habe gegen die Peters Routine eigentlich nicht viel einzuwenden.
Vielleicht hätte ich meinen Beitrag "Eine OFT ausreichende Alternative
zum Entprellen" nennen sollen - denn mir hat sie schon oft gute Dienste
geleistet. OHNE die Timer (die sind bei mir oft sowieso mit Aufgaben
überhäuft) und ganz OHNE Hängenbleiben, wenn die Taste ständig gedrückt
wird (s. meinen zweiten Dateianhang weiter oben).

In meinem jetzigen Projekt (geht nach Osten) musste ich auch zwischen
den zeitlichen Längen der Tastenbetätigungen differenzieren, wobei auch
verschiedene Tastenkombinationen berücksichtigt werden mussten.
Das alles war mit meiner Routine ziemlich komfortafel zu lösen.

Mein Programm "begleitet" die Taste, solange sie noch gedrückt bleibt
und kann auf diese Weise wunderschön die Verweildauer beobachten und
nach den anderen Tasten Ausschau halten.

Klar ginge es auch anders (wieder mit Timern und temporären
Statusregistern etc.), aber wäre das auch elegant?

mfg Richard

von Hagen (Gast)


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>Klar ginge es auch anders (wieder mit Timern und temporären
>Statusregistern etc.), aber wäre das auch elegant?

Ja klar doch, oder ist es eleganter wenn du deinen BMW ohne Räder
fährst nur weil du sparsam sein willst ?

Ich frage mich wozu der Timer und die Register denn gut sein sollen
wenn man sie nicht auch auslastet.

Im Grunde aber egal, denn jeder soll so programmieren wie er möchte.
Aus meiner Sicht hat Peter passend zum Thema seine berechtigten
Kritiken samt konstruktiver Lösung gepostet. Und jeder kann und soll
für sich selber entscheiden was für ihn die passende Lösung ist.

Ein wesentlicher Vorteil deiner Lösung besteht darin das man sie zb. in
einer Quick&Dirty Lösung schnell einbauen kann und sie vom
Fachverständnis längst nicht so kompliziert wie Peter seine ist.

Gruß Hagen

von Richard Spatschinski (Gast)


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>"...Ich frage mich wozu der Timer und die Register denn gut sein
sollen wenn man sie nicht auch auslastet."

Stell dir vor, dass all deine Timer schon allesamt am Laufen sind,
immer wieder neue Werte bekommen etc., und nun kommst du daher und
meinst: "Hey, Timer0! Sag mir mal Bescheid, wenn die Taste nicht mehr
prellt!"

Natürlich ist auch diese Nuß zu knacken (bei jeder TCNT-Zuweisung erst
nachschauen, ob da irgendwo noch eine Taste am Drücken ist, falls ja -
alten Zählerstand speichern, neuen Wert für's Ende der Beobachtung
berechnen, das neue Ende einstellen (falls die betreffenden
Controllbits noch überhaupt zur Verfügung stehen) und darauf hoffen,
dass dein Programm noch versteht, was du von ihm willst :)

Es sind schon viele Weltraumsonden verlorengegangen, nur weil die
Programmierer versucht hatten, ein unnachahmlich ausgeklügeltes
Kunstwerk zu erschaffen!
Da haue ich lieber Klotze mit'm Beil, die dann aber auch nicht
umfallen!

von Hagen (Gast)


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Na dann viel Spaß und baue dein Handy aus "Klotze mit'n Beil".

Aber auch diesen Punkt hat Peter in seinem Thread schon angesprochen.
Denn meistens benutzt man MCU's die mehr als nur 1 Timer besitzen und
die meiste Software die ich dafür gesehen habe verteilt die Resourcen
so das einer der Timer ein langsammer (Millisekunden) multipurpose
Timer darstellt. Dieser Timer erledigt dann viele verschiedene Aufgaben
gleichzeitig, eben zb. Tasten entprellen + RC5 Decoder + RC5 Encoder +
Task Sheduller + Motor Treiber + blinkdene LED Ansteuerung + Lauftext
auf dem LCD. All das lässt sich in einen Timer reinpacken. Wichtig ist
doch nur das alle diese Funktionen auch modularisiert und rel.
unabhängig voneinander wiederverwendet werden können. Und genau diese
Wiederverwendbarkeit ist auch mit Peters Code gegeben.

Und falls diese 2-3 Timer dir immer noch nicht ausreichen dann nimm
eine größere MCU, denn meistens reichen die anderen Resourcen dann auch
nicht mehr aus.

Ich jedenfalls verteile die vielen Unteraufgaben lieber auf separate
Resourcen so das am Ende die Hauptschleife der Anwendung nur ein reines
Steuerwerk/FSM darstellt. In deinem Falle vermute ich das das Program
komplett aus einer einzigsten Main Loop besteht und diese aus
Spaghetticode. Denn exakt dies ist der Unterschied wenn man die
Software Ereigbnis gesteuert programmiert.

Statt also auf einen Satus X an Port Z zu reagieren sollte man auf
einen Statuswechsel von X nach Y reagieren.

Ich will hier aber keinen Krieg anzetteln und auch nicht deinen Source
ansich. Man kann ihn benutzen, er funktioniert seiner Aufgabe
entsprechend, ist kurz und leicht verständlich. Denoch darfst du nicht
davon ausgehen das man eine Technologie entwickeln kann ohne die dafür
nötigen und ausgefeilten Methoden. Ich meine damit das man eben mit
einem Klotz und einem Beil nicht erwarten kann das daraus eine
komplizierte, laufsichere, schnelle und miniturisierte Anwendung wird.

>>"...Ich frage mich wozu der Timer und die Register denn gut sein
>sollen wenn man sie nicht auch auslastet."

>Stell dir vor, dass all deine Timer schon allesamt am Laufen sind,
>immer wieder neue Werte bekommen etc., und nun kommst du daher und
>meinst: "Hey, Timer0! Sag mir mal Bescheid, wenn die Taste nicht
mehr
>prellt!"

Und nun stell dir vor ich baue meine Software nach deiner Methode, ich
habe alle Timer alle IRQ's noch frei aber in meiner Main Loop einen 16
Kb großen Spaghetticode der alle Ereignisse die reinkommen und
verarbeitet werden müssen durch Schleifen pollen tut. Nun meine 16Kb
Flasj sind verbraucht also nehme ich eine größere MCU mit 256 Kb Flash
und 10 verfügbaren Timern und mache dort mit der gleichen Methode
weiter.

Wie du siehst deine Argumentationslogik kann insich auch mit sich
selber widerlegt werden. Fakt ist in der MCU stehen Timer und Register
zur Verfügung und es ist allemale elegant diese auch zu nutzen.

Gruß Hagen

von Hagen (Gast)


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Noch ein Argument,eher technischer Natur.

Also das Prellen ansich ist ein physikalischer Vorgang. Er zeichnet
sich dadurch aus das zeitlich nicht periodische Störsignale entstehen.
Technologisch entgegenwirken tut man indem man mit exakter zeitlich
periodischer Abtastung antwortet. Die meisten Systeme arbeiten exakt so
und aus diesem Ziel entwickelte sich als Maßname die Computertechnik.
Hört sich verrückt an ist aber so, denn der Takt bzw. die Logik der
getakteten Systeme liegt in deren Störsicherheit begründet.

Also das Prellen von Tasten wird am besten ausgeschaltet indem man mit
periodischen Abtasten reagiert und bestensfalls noch einen digitalen
Filter nachschaltet (wie in Peters Source :)

Nun bei deiner Methode benutzt du eine solche Abtastung die auf Grund
der Abarbeitungszeiten der Machinenbefehle entsteht. Die Periodik der
Abtastung ist also ganz entscheidend von der Ausführungsgeschwindigkeit
und den Taktzyklen der Befehle abhängig. Dies ist ein enormer Nachteil
gegenüber der Lösung von Peter.

Denn was macht man wenn immer mehr Funktionen in der Main Loop()
integriert werden müssen ? Neben diesen Aufgaben die auch zeitlich
aperiodisch erfolgen willst du mit deiner Methode die Tasten pollen.
Dies führt zwangsläufig zu einer aperiodischen Abtastung und ergo kann
dies die physikalische Zielsetzung nicht mehr erfüllen.

Gruß Hagen

von Benedikt17 (Gast)


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>"...Und falls diese 2-3 Timer dir immer noch nicht ausreichen dann
nimm eine größere MCU..."
-> Danke, aber es reicht mir alles und alles funktioniert bestens
(ausser bei diesem diesem doofen PowerDown, der nach 5-10 Stunden
Schlaf oft nicht mehr korrekt sich aufpäppelt und resettet werden
muss).
-------

@Orakel
>"...In deinem Falle vermute ich das das Program
komplett aus einer einzigsten Main Loop besteht und diese aus
Spaghetticode..."
-> Ob du glaubst oder nicht, aber meine "Loop" besteht aus nur 10
Zeilen!
(Nun bloß nicht meckern, dass es ZU WENIGE sind!)

loop:
  sbis PIND, 4
    rcall ...
  sbis PIND, 1
    rcall ...
  sbis PIND, 5
    rcall ...
  sbis PIND, 0
    rcall ...
rjmp loop
--------------


>"...Dies führt zwangsläufig zu einer aperiodischen Abtastung..."

-> HALLO, wir reden hier NICHT von der Abtastfrequenz in einer
Messschaltung (die selbstverständlich periodisch sein soll), sondern
nur von einem bloßen Tastenwächter!


>"... kann dies die physikalische Zielsetzung nicht mehr erfüllen."

->Jetzt muss ich die selben Behauptungen erdulden, gegen die sich schon
Peter einmal wehren musste.
Nun bin also ich dran: hast du irgendwelche BEWEISE, dass mein Code
nicht wunderbar funktioniert? Hast du wirklich schon damit
experimentiert, oder was war das für Äußerung?

>"...Und nun stell dir vor ich baue meine Software nach deiner
Methode, ich habe alle Timer alle IRQ's noch frei aber in meiner Main
Loop einen 16 Kb großen Spaghetticode"

@Orakel:
->Kein Kommentar

mfg Richard

von ---- (Gast)


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> Nun bin also ich dran: hast du irgendwelche BEWEISE, dass mein Code
nicht wunderbar funktioniert?

Rigardo ist hier nur uneinsichtig und besteht darauf, daß sein Code
seinen Zweck in seinen Augen sehr gut erfüllt. Das trifft meiner
Meinung nach zu, solange die Software nicht (viel) mehr erledigt, wie
auf Tastendrücke zu warten. (Die Mainloop aus dem letzten Postings
beweists. :) ALLE anderen Fälle/Argumente wurden von Peter und Hagen
schon ausführlich dargelegt.

----, (QuadDash).

von Richard Spatschinski (Gast)


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Danke, ----, meine Routine darf also als ethnische Minderheit
weiterleben!!!

>"...die Software nicht (viel) mehr erledigt, wie
auf Tastendrücke zu warten."
->Die Software ist mehrere Tausend Zeilen lang, benutzt alle mega8 -
Pins (inclusive Reset-Pin als I/O), alle Timer MEHRFACH, mehrere IRQ's
und ist absolut kein "Spaghetticode"!

mfg Richard

von peter dannegger (Gast)


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@Richard,

mach Dir nichts draus.

Ich hab auch lange nach der Devise programmiert: "Ein Genie beherrscht
das Chaos".

Aber irgendwann kommt mal der Zeitpunkt, wo man in den vielen Projekten
die Übersicht verliert und sich auch fragt, warum fange ich immer wieder
von vorne an.

Und dann beginnt man alles in kleine Module zu unterteilen, die leicht
zu überschauen und möglichst universell sind, möglichst wenig die
anderen Tasks behindern und möglichst unabhängig (z.B. von der
Taktfrequenz) sind.
D.h. die man quasi wie Bausteine einfügen und dann (fast) vergessen
kann.

Jetzt entwickele ich also nach der Devise: "Teile und herrsche".

Und wenn ich mal alte Programme von mir ansehe, kriege ich das kalte
Grausen.


Peter

von Robby (Gast)


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Guten Tag miteinander,

jeder hat das Recht der freien Meinungsäußerung, das ist auf jeden Fall
klar. Manche Menschen meinen jedoch, ihre Meinung anderen Menschen
aufzuoktruieren zu müssen. So etwas kann ich nicht verstehen.
Ich glaube, daß sich die meisten ernsthaften Programmierer (auch wenn
sie weniger Ahnung haben oder Anfänger sind) immer ein bißchen Mühe
geben und es so gut wie möglich probieren. Ich sage nicht, daß es so
oder so richtig ist. Jeder macht´s so wie er´s meint und am besten
kann.

Ich entprelle auch schon seid Jahren mit Timer-Interrupt. Durch
direkten Kontakt zu ATMEL werde ich meine Entprell-Routine (C-Code)
dort hinschicken. Mit etwas Glück gewinnt man nämlich dort einen Preis
in Höhe von 500 Euro, wenn die "Application Note" veröffentlicht
wird.

Falls vorher Interesse am Quellcode besteht, einfach bescheid geben.

Die Application Note wird "Efficient Port Debouncing" heißen.

Viele Grüße,

Robby

von mathias giacomuzzi (Gast)


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ja also ich hätte interresse daran!!


mfg mathias

von Robby (Gast)


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Hallo Mathias,

die Routine ist aber in C geschrieben! (Wenn das in Ordnung ist).

Robby

von Robby (Gast)


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Nachtrag für Mathias,

die Routine kann theoretisch beliebig viele Tasten entprellen. Sie ist
EMV-Fest und geprüft. Ich werde aus der bisherigen Version eine
programmieren, die eine Matrix entprellt.

Gruß

von mathias giacomuzzi (Gast)


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kling toll und C ja das ist sowie so neben java meine lieblings
sprache!!

mfg mathias

von mathais giacomuzzi (Gast)


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@Robby ja und bekommt man jetzt deinen Code oder nicht??

mfg mathias

von Peter D. (peda)


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@Mathias,

nimm doch einfach meine Routine.

Im Scheduler-Beispiel ist eine C-Anwendung dazu.

Für ne Matrix ist auch ein Beispiel von mir in der Codesammlung, ist
allerdings etwas schwerer zu verstehen, da sie mehrere Tasten
gleichzeitig kann.


Peter

von mathias giacomuzzi (Gast)


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okay, danke werde das mal anschauen!!

mathias

von Richard Spatschinski (Gast)


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@Peter
>"...Jetzt entwickele ich also nach der Devise: "Teile und
herrsche".

Peter, du bist weise. Darf ich auch deine Routine benutzen? (hiermit
erkläre ich die meine zum Aprilscherz :)

von ---- (Gast)


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schmunzel Wie ein Zitat (aus dem Zusammenhang gerissen), doch
plötzlich ein einem völlig neuen Licht erscheinen kann.
Soo habe ich Peters Devise noch garnicht gesehen. ;-)

----, (QuadDash).

von Marcel (Gast)


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Man kann auch noch etwas anders, aber ähnlich ran gehen.
Mit Polling - ohne Timer (wenn keine mehr frei sind):

3 static Variablen:
LastState
Counter
Stable (boolean - gibt an, ob der Zustand der Tasten stabil ist)

(N kann fest eingeproggt werden und ist je nach tasten typ (prellzeit)
ca. 10 - 40 sein muss man probieren oder ausrechnen)

* Zustand der Tasten einlesen
* Mit gespeichertem Wert (LastState) vergleichen
  -> Wenn gleich, dann (Counter) erhöhen
  -> Wenn ungleich, dann (Counter) zurücksetzen,
     neuen Wert (LastState) speichern
* Gespeicherten Zähler mit einer festen Anzahl (N) vergleichen
   (um zeilen/zeit zu sparen gleich den neuen wert nehmen)
  -> Wenn wert erreicht, dann Variable (Stable) setzen,
     Zähler auf N - 1 (um beim nächsten lauf auf N zu kommen)
  -> Wenn wert nicht erreicht (Stable) zurückstellen

Im Hauptprogramm wird dann die Funktion aufgerufen und wenn (Stable)
gesetzt ist, dann kann der Zustand der Tasten ausgewertet werden.

Natürlich frisst das Rechenzeit (blockiert aber nicht das Hauptprogramm
(wenn nicht hauptsächlich tasten ausgewertet werden und darauf reagiert
wird) und im schlimmsten Fall erwischt man (bei periodischen Abfragen)
immer die Zeit in der der Nutzer wie wild entnerft auf die Taste haut.
Für 90% (grobe Abschätzung noch oben) der Fälle geht das aber...

UND WAS DAS GANZE ENTPRELLEN BETRIFFT:
NOT-AUS SCHALTER SOLLTEN GAR NICHT (ODER WENN ÜBERHAUPT NUR WENIG)
ENTPRELLT WERDEN...

Wenn man so gar nicht mit seiner Fernbedienung fertig wird und zu viele
Tasten drauf sind (und dass sind es meistens) dann kann man sich doch
eine selber bauen: Tasten-Matrix + kleiner uC der die Matrix auswertet
und den RC5 (wird meistens verwendet) sendet

Die Tasten-Matrix kann dabei recht klein gewält werden:
1 An/Aus -Taste
4 Lautstärke/Programm Wahl

evtl. noch Stumm-Taste, Favorite-Sequenz (Favorite-Programm,
automatische Sleep-Timer einstellung, ...)

@Hagen:
Jep, Japaner haben sehr kleine Finger (ca. 70% so groß wie unsere)...
Schau dir doch mal z.B. die Handies an, die die entwerfen und bauen...
12 Tasten auf nicht mal 4 cm2. Da kann kaum ein Europäer mit seinen
riesen Griffel damit tippen...

von Hagen (Gast)


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@Marcel: ich bin mit dem Entprellen nicht deiner Meinung. Deine
vorgeschlagene Methode kann im schlechtesten Falle ein schlimmeres
"Software"-Prellen verursachen als das Hardwareprellen ist.

Also der beste Vergleich der mir einfällt ist: Man baute vor einiger
Zeit sehr stabile Brücken und trotzdem konnte man sie sehr einfach zum
Einsturtz bringen, einfach indem man eine Kompanie Soldaten im
Gleichschritt drübermarschieren lies.

Nun, in deiner Methode benutzt du KEINE feste und periodische Zeitbasis
die aus Sicht des Systemes "Prellen" ein äußeres und unabhäniges
System ist. Aber das ist im Grunde die einzigste Möglichkeit. So wie du
es machst hängt es sehr stark von der Art und Weise des Prellvorganges
ab wie effizient die Methode ist. Stell dir zwei Arten von Prellen vor:
einmal ein normales Prellen eines Tasters, ca. 1ms pro Periode und
maximal 10 mal nacheinander. Nun vergleiche dies mit einem Extremfall
wo der taster mit 1 MHz prellt und das 1000'ende male hintereinaner.
Oder bei einem Fall wo der Taster nicht mehr genügend mechanischer
Gegenspannung besitzt und die Kontakte lose aufeinander liegen, sprich
ein langsammes aber periodisches Prellen vorkommt weil das Gerät in
einem Auto liegt und die Straße eine Pflasterstraße ist. Durch deine
Methode entsteht kein definiertes Verhalten sondern nur ein Verhalten
das zeitlich das eigentliche Prellen nachsimuliert, so wie ein
Nachbeben ein zeitliches Dämpfungsglied im elekrtonische Sinne.

Schwierig zu erklären.

Alleine deine Aussage: "N je nach Taster 10 bis 40" das ist sowas wie
"man nehme 2-3 Eßlöffel Zucker, je nach Geschmack". Nun, Prellen ist
aber ein definierter leicht chaotischer physikalischer Vorgang, das hat
nichts mit unseriösen Kochrezepten zu tun.

Das ist KEIN persönlicher Angriff gegen dich oder deine Methode,
sondern eine in meiner langjährigen Programmiererpraxis immer
wiederkehrende Erkenntnis. Ich habe nämlich feststellen müssen das die
wenigsten Programmierer die Software/Programmierung ansich als exakte
Formel, als exakte Abbildung realer Vorgänge sehen bzw. eben die
Genauigkeit bei der Analyse einer gegebenen Aufgabe walten lassen.

Man analysiert die eigentliche Aufgabenstellung zur Erreichung eines
Ziels nicht gründlich und nicht wissenschaftlich genug. Stattdessen
baut man halbseidene Lösungen deren eigentliche Funktionsweise
keinesfalls nachweislich beweisbar ist. Hauptsache es hat den Anschein
das es funktioniert.

Einfachstes Beispiel: Programmiere einen Lottozahlen Generator ! Eine
beliebte Aufgabe für meine damaligen Lehrlinge. Keiner hat es auf
Anhieb richtig gelösst. Alle haben per Zufall 6 Zahlen aus 49 möglichen
gezogen und falls bei der Ziehung eine Zahl doppelt vorkam so wurde
einfach eine 7'te, 8'te oder 9'te Zahl gezogen. Es fehlte also an
der Fähigkeit der "Problemanalyse". Obwohl die Aufgabe trivial
erscheint: "bilde die Lottoziehungs-Machine aus dem ZDF nach", und
dort werden eben keine Kugeln in die Urne zurückgeschmissen weil es
eben unmöglich ist eine Zahl mehrfach zu ziehen.
Ja, klar am Ende kamm immer eine Reihe von 6 Zahlen raus bei denen
keine mehrfach vorkam, aber die Wahrscheinlichkeiten das eine bestimmte
Zahl gezogen wurde entsprachen eben NICHT der Problemstellung !

Ich weis das ich nerve, aber für meinen Teil empfinde ich diese Punkte
eben als wichtig.

Gruß Hagen

von Hagen (Gast)


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> Wenn man so gar nicht mit seiner Fernbedienung fertig wird und zu
> viele Tasten drauf sind (und dass sind es meistens) dann kann man
> sich doch eine selber bauen: Tasten-Matrix + kleiner uC der die
> Matrix auswertet und den RC5 (wird meistens verwendet) sendet

Tja ich weis und ich habe es versucht. Es scheiterte NICHT an der
Elektronik/Software die ist trivial. Es scheiterte am Gehäuse. Entweder
man findet eine alte Fernbedienung die dem eigenen Geschmack entspricht
(in meinem Falle war das aussichtslos) oder man muß sein eigenes
Gehäuse konstruieren und fertigen lassen. Dies ist aber zu teuer.

Mit halbem Auge schaue ich immer noch in den diversen Märkten rum,
selbst auf dem Trödler merke ich das ich unbewusst nach einem
praktischen Gehäuse suche.

Tasten sollten groß sein, Gehäuse so kompakt und klein wie
möglich,inetwa Zigarettenschachtel groß.

1 Taster On/Off, 4 taster Gerätewahl, 1 zentraler Ok Button, 4
Cursortaster, 4 Funktionstaster und maximal 6 Programkurzwahltaster.
Taster MÜSSEN farblich Hintergrundbeleuchtet sein und unterschiedliche
Formen besitzen, sprich der Tastsinn muß unterschiedlich sein. Taster
müssen weich mit definiertem Anschlag arbeiten. Bei Berührung oder
Bewegung der Fernbedienung muß die Hintergrundbeleuchtung einschalten.

In etwa so wäre meine Ideal-Fernbedienung aufgebaut.

Gruß Hagen

von Robby (Gast)


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Hallo Jungs,

wenn ich auch ein wenig Zeit von Euch bekomme, meine Routine so
vorzubereiten, daß keine Firmeninterna mehr drin ist?

von Robby (Gast)


Angehängte Dateien:

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Hallo Jungs,

im Anhang dieses Forumsbeitrags befindet sich nun alle Dateien. Bitte
erst durchlesen und dann Fragen stellen.

Servas.

von Hagen (Gast)


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Hi Robby,

sorry wenn ich das so sagen muß, aber hast du dir Peters code mal ganz
genau angeschaut ? Ich erkenne da nämlich keinen wesentlichen
Unterschied in der Funktionsweise, Peters Code ist halt technisch
gesehen ein bischen cleverer durch dessen boolsche Codierung der 4 bis
8 Filterebenen auf kompaktere Art und Weise.

Ansonsten ist alles berücksichtigt was berücksichtigt werden muß. Ein
strikt periodisches und vom Prozessortakt unabhängiges Sampling der
Eingangssignale das den zeitlichen Erfordernissen des Bedieners
angepasst werden kann, ein Filter der die einkommenden Daten
kontinuierlich filtert und eben ganz wichtig im Hauptprogram wird ein
Tasten-Flankenwechsel ausgewertet statt eines Port Status.

Funktionstechnisch erkenne ich also keine wesentlichen Unterschiede
oder geniale Neuerungen.

Gruß Hagen

von Robby (Gast)


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Herzlichen Glückwunsch. Ich habe nichts Gegenteiliges behauptet. Die
Version ist auch "Kugelsicher", wie man so schön sagt.

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