Forum: Platinen Bungard Material - Über-Unterbelichtet?


von Malte Jahn (Gast)


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Hallo erstmal,

folgende Austtattung habe ich:

Selbstbaubelichter mit 4x8W Lampen(Reichelt) in altem HP
Scannergehäuse. Abstand Leuchte/Glas rund 50mm, Alufolie für Reflexion.

Bungard Basismaterial
NaOH Entwickler(10g/l)
Diese Platine möchte ich nachbauen(nicht die SMD):
http://home.t-online.de/home/tb_electronic/vdr/ir_controller_download.html

Weil ich viel von www.sprut.de nachbaue habe ich auch die
Belichtungszeit übernommen:
http://www.sprut.de/electronic/platinen/belichter.htm
Also 2 Minuten.
Zwischen den Leiterbahnen blieben allerdings Lila Reste hängen. Also
die Belichtungszeit verlängert. Testweise auf 3,5 Minuten.
Doch nun lösen sich die feinen Leiterbahnen mit auf. Ich benutze einen
Kyocera FS600 Laserdrucker auf normaler Overheadfolie. Habe darauf
geachtet, das der Toner an der Leiterplatte anliegt. Die Deckung müsste
eigentlich gut sein, da die Leiterbahnen und Flächen gut aussehen(keine
Löcher).
Laut Bungard Datenblatt sollte man sogar auf 4 Minuten gehen.

- Stimmen die Belichtungszeiten in etwa?
- Conrad bietet "Tonerverdichter" an. Hilft das? Gibt es sonstige
chemische Helferlein?

von PeterG (Gast)


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_____"Zwischen den Leiterbahnen blieben allerdings Lila Reste
hängen."_____

Die blieben nicht hängen, Du hast sie hängen lassen! ;-)
Womöglich nicht lange genug entwickelt oder mit verbrauchter
NaOH-Lösung? Die Entwicklerschale stets in Bewegung halten! Fotoresist
(zumal welches von Bungard) verkraftet auch längere
Entwicklungszeiten.

Gruß
Peter

von Spok (Gast)


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Die Layout-Vorlage ist nicht dicht. Etikettenlöser "Solvent 50" kann
man als Tonerverdichter benutzen. Eventuell mehrere Folien
übereinanderlegen. Einfach mal im Forum lesen und von der Erfahrung
anderer lernen. Es gibt nicht nur einen Weg.
MfG

von Malte Jahn (Gast)


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Der Entwickler war frisch.
Solvent 50. Das Zeugs hab ich hier, allerdings zum Etiketten entfernen.
Aber mit rund 3,5 Minuten müsste es gut sein, oder.

von PeterG (Gast)


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Anders als Spok sehe ich nicht den Zusammenhang zwischen auf der Platine
verbleibendem Photoresist und einer zu lichtdurchlässigen
Belichtungsvorlage. Wahrscheinlich zielte Spok auf die (im Verhältnis
zur Lichtdichte der Vorlage) zu lange Belichtungszeit ab.

Wenn feine Leiterbahnen verschwinden, ist in der Tat die
Belichtungszeit zu lang. Die optimale Belichtungsdauer für die
jeweilige Kombination aus Belichter, Folie bzw. Papier, Toner- bzw.
Tintendichte und Platinenmaterial ermittelt man anhand einer
Belichtungsreihe, wie man sie ähnlich auch aus der Fotografie kennt:
man deckt eine Platine während des Belichtens Stück für Stück auf,
entwickelt und belichtet sie und schließt vom am besten gelungenen
Platinenabschnitt auf die optimale Belichtungsdauer. Pauschalwerte ("4
min") machen gar keinen Sinn.

Wenn an den Rändern der Positivflächen ein (i. d. R. lilafarbener)
Schleier von Fotoresist verbleibt und sich auch durch eine verlängerte
Entwicklungsdauer nicht restlos auflöst, sollte zunächst festgestellt
werden, ob der geringe Rest an Fotoresist überhaupt einen nachteiligen
Effekt auf den Ätzvorgang hat (was nicht zwingend der Fall ist).
Näheres zum Endergebnis nach dem Ätzen hast Du ja nicht ausgeführt.
Falls die lilafarbenen Ränder das Ätzen nicht behindern, musst Du Dich
bis auf weiteres nicht am Phänomen des lilafarbenen Ränder stören.
Falls ja, musst Du prüfen, wie Du den Prozess des Entwickelns
verbessern kannst. Ich wiederhole mich: brauchbarer Fotoresist
verkraftet auch längere Entwicklungszeiten (zu lange Entwicklungszeiten
äußern sich, zu langen Belichtungszeiten nicht ganz unähnlich, durch
eine Abnahme von Detailschärfe). Wie lange Du entwickelt hast, wissen
wir ja nicht. Falls das Entwicklerbad sehr kühl gelagert wurde
(unwahrscheinlich), hilft eventuell ein leichtes Erwärmen des Bades.
Und, wie gesagt: das Bad während des Entwickelns stetig schwenken!

Systematisches Ausprobieren ist angesagt.

Gruß
P.

von PeterG (Gast)


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PS:

_____"Die Deckung müsste eigentlich gut sein, da die Leiterbahnen und
Flächen gut aussehen (keine Löcher)."_____

"Keine Löcher" reicht nicht. "Gut aussehen" werden die Leiterbahnen
immer, wenn der Drucker keine Macken hat und man den Ausdruck nicht
gegen das Licht hält. Entscheidend (neben der grundsätzlichen
Fehlerfreiheit des Ausdrucks, also eben dem Fehlen von Löchern oder
deutlichen Streifen in den Schwarzflächen) ist die Lichtdichtheit des
Toners (bzw. beim Inkjet der Tinte), die man beruteilen kann, indem man
den Ausdruck gegen eine helle Lichtquelle betrachtet. Je schwarz, desto
gut. Berauschend lichtdicht sind Laserdrucke nie; bei Inkjetdrucken
hängt viel ab von der Art der Tinte (pigmentiert oder nicht etc.) und
der Menge an Tinte pro Flächeneinheit des Druckmediums. Stimmen die
anderen Parameter (d. h. taugen Transparentfolie/-papier,
Belichtungsdauer und -art etc.), lässt sich aber prinzipiell ohne
weiteres mit einem Laserdrucker praxisgerechte Ergebnisqualität
erreichen.

von Malte Jahn (Gast)


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Den Entwickler setzte ich immer neu an. Dann so etwa 25-30°C. Die
Platinen schwenke ich 1-1,5min im Entwickler.
Beim ätzen blieben dann Kupferreste zwischen den Leiterbahnen.
Werde es nochmal mit Solvent 50 und 3min probieren. Ansonsten 2 Layouts
übereinander.
Werde wohl experimentieren müssen.

von PeterG (Gast)


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Hallo Malte,

stören die Resist-Reste denn beim Ätzen? Wie sehen Deine geätzen
Platinen aus?

Gruß
P.

von Malte Jahn (Gast)


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Wie oben gesagt bleiben zwischen engen Leiterbahnen Resist - Reste. An
diesen Stellen bleibt dann auch Kupfer stehen. Habe es dann versucht
einfach länger zu ätzen, aber dann verschwinden kleine
Leiterbahnen(diese Leiterbahnen zeichneten sich auch nur schwach ab).

von Spok (Gast)


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Hier findest Du die Bungard - Arbeitsanleitung:
http://www.bungard.com/downloads/fot_and3.pdf
Wichtig ist, daß die Vorlage möglichst kein UV-Licht an den
geschwärzten Stellen (Leiterbahnen) durchläßt. Dies engt den
Belichtungsspielraum der Fotoschicht deutlich ein. Meine Erfahrung mit
Overhead-Folien und Laserdrucker ist nicht sehr gut. Beste Ergebnisse
gibt es mit der Avery/Zweckform Laserfolie zur Druckformerstellung
Art.Nr. 3491. Habe vor etlicher Zeit 70DM für 100Blatt Din A4 bezahlt.
Man kann versuchen von Fa. Zweckform / Deutschland kostenloses Muster
zu erbitten. (Ist mir schon bei anderen Firmen gelungen.) Für ein gutes
Gelingen ist eine gute Belichtungsvorlage, eine gute
UV-Belichtungsquelle, Qualitätsplatinen und frischangesetzter
Entwickler, sowie ein noch nicht gesättigtes Ätzbad erforderlich. Wenn
man einmal die richtige Belichtungszeit ermittelt hat, sollten auch die
Ergebnisse reproduzierbar sein.
MfG

von Malte Jahn (Gast)


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Danke für den Link. Ab und zu wäre es ein Vorteil beim Hersteller direkt
vorbeizuschauen. Naja.

Bei schlecht deckenden Vorlagen spricht Bungard von "knapper
Belichtungszeit" und "starkem Entwickler". Auch das werde ich noch
probieren.
Das mit den spezial Folien werde ich auch noch ausprobieren. Vielleicht
bekomme ich von jemandem ein einzelblatt.

Die Temperatur von 25-30°C müsste für den Entwickler doch ausreichend
sein, oder?

von Spok (Gast)


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Zimmertemperatur um 20°C. Bitte den Hersteller um Musterfolie. Das
funktioniert. Habe letzte Nacht gelesen, daß andere Ätzer das auch
schon gemacht habe und drei oder vier Folien zugesandt bekamen. Es gibt
auch eine Tel.Nr.. Zweckform hat eine Seite im Web. Also Email schicken
und höflich bitten.
Falls keine andere Möglichkeit melde Dich.
Du mußt auf jeden Fall sicher stellen, daß Deine Vorlage dicht ist.
Sonst produzierst Du sehr viel Ausschuß. Man kann sicherlich auch
Transparentpapier für technische Zeichnungen nehmen.
MfG

von Malte Jahn (Gast)


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Habe gestern Muster von Zweckform bekommen. Gleich zwei Stück auf
einmal.
Werde es vielleicht heute testen. Dann sehe ich auch, ob mein Laser
überhaupt dafür geeignet ist.

von PeterG (Gast)


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Üblich sind drei Bögen Papier/Folie (so steht's auch auf der
Muster-Bestell-Website von Zweckform, wo übrigens die 3491 nicht
aufgeführt ist - zu exotisch?); ich habe im Frühjahr vier bekommen.

von PeterG (Gast)


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PS: Ob's daran lag, wie ich meinen Sample-Request begründet hatte? Auf
ein "Ey, Meister, lass Gratisfolie rüberwachsen" gibt's vielleicht
nur einen einzigen Bogen? :D

von Spok (Gast)


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Das ging ja wirklich recht schnell.
Folie nur außerhalb des Druckbereiches anfassen (Fingerschweiß und
Fett). UV-Belichtungsgerät warmlaufen lassen und anschließend ein Stück
Platinenmaterial streifenweise belichten zur Feststellung der optimalen
Belichtungszeit.

von Malte Jahn (Gast)


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Lag wohl daran, das ich nur eine Mail geschrieben habe.
Wie hast Du begründet? "Ich möchte für ein Schulprojekt jeden
indischen Schüler mit 10 Blatt Druckformerstellungsfolie ausstatten und
bräuchte hierfür ein paar Muster"
Vielleicht war es einfach nur die falsche Zeit für eine
Musterbestellung. Vielleicht hat irgend ein unmotivierte Ferienkraft
das erledigt. :-)
Zum testen bin ich immer noch nicht gekommen. Aber das Wochenende steht
ja vor der Tür.

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