Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Wechsel von der Entwicklung in Vertrieb / Produktion


von Martin (Gast)


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Hallo zusammen,
wo wuerdet ihr als Ingenieur lieber arbeiten „Entwicklung oder 
Produktion“?
Was spricht euerer Meinung/Erfahrung nach pro und contra?

von Martin H. (martin_h85)


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Guten Tag,

Naja Produktion heißt oft auch das man einiges im QM Bereich machen 
muss, Prüfanweisungen schreiben, technische Prüfungen. Deswegen denke 
ich reine Entwicklung ist angenehmer.
Vom Streß her denke ich das sich beides nicht viel tut.

Das ist keine Meinung dazu.


Gruß Martin

von Purzel H. (hacky)


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Die Transition ist eine Einbahnstrasse. Von der Entwicklung her kommt 
man immer in den Vertrieb, zurueck aber nicht.

von Tommy S. (tommys)


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Hi,

ich schliesse mich Delta Oschi an, es ist - normalerweise - eine 
Einbahnstrasse. Von der Entwicklung kommst Du "leicht" in andere 
Bereiche, z.B. Vertrieb, Produktion, Qualitaet. Der Weg zurueck ist 
oftmals nicht moeglich - nicht mal bei einem Wechsel des Arbeitgebers.

Pro Entwicklung: Buerojob (fuer den, dem's gefaellt), (haeufig) 
flexiblere Arbeitszeiten, oft arbeitet man als "one man team" (wem's 
gefaellt)

Contra Entwicklung: Buerojob (nicht jedermanns Sache), (bei manchen 
Firmen) Entwickeln um des Entwickelns willen, Rationalisierungsgefahr 
bei Krisen (Entwicklung verursacht Kosten, Produktion verursacht 
Produkte), oftmals "one man team"

Pro Produktion: Arbeit "am Produkt", haeufig intensive Zusammenarbeit 
mit Kollegen - also Teamarbeit (auch mit direkten Arbeitern), deutlich 
breiteres Aufgabenspektrum

Contra Produktion: man ist der Ar*** wenn es Qualitaetsprobleme gibt, 
Termindruck

Das war nur mal ein grober Abriss von meinen persoenlichen Erfahrungen. 
Bevor ich mein eigenes Ding durchgezogen habe, war ich erst in der 
Entwicklung, dann in der Produktion. Hat beides Spass gemacht, aber mit 
den oben genannten Einschraenkungen. Ein Wechsel zurueck in die 
Entwicklung war nicht moeglich, auch nicht bei anderen Firmen, daher 
dann der Start einer eigenen Firma (was ich bis heute nicht bereut 
habe)...

Gruesse,
TommyS

von Wolfgang Horn (Gast)


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Hi, Martin,

"Es fehlt Ihrem Sohn noch etwas das heilige Feuer, ... welches dahin 
treibt, in erster Linie das Richtige und Vernünftige zu tun, mögen die 
Folgen auch persönlich unangenehm sein! Nur aus solchem Holze lassen 
sich leitende Stützen des Geschäfts machen. Einfach militärisch zu tun, 
was befohlen ist, und den Erfolg dem zu überlassen, welcher befohlen 
hat, gibt nur gute Unteroffiziere." (Werner von Siemens)

Dies "heilige Feuer" wird besser bezahlt als alle anderen 
Qualifikationen. Wer es in sich spürt, der will auch nirgendwo anders 
arbeiten als dort, wo es Nahrung findet.
Leider können die Personalfachleute bei allen verzweifelten Versuchen es 
nicht erkennen. Sondern eher erkennt der Fachmann, wer sich mit der 
Materie wirklich auseinandergesetzt hat.
Leider, wäre bekannt, an welchen Merkmalen Personaler meinten, es 
erkennen zu können, würde die jeder vernünftige Bewerber vortäuschen bis 
zum Umfallen.

Wäre Dein "heiliges Feuer" schon entzündet, hättest Du Deine Frage hier 
nicht gestellt.
Also bleibt nur der Weg: Wähle den Weg mit der besten Chance aus 
Selbstentzündung dieser Profession (auch "Berufung") und wachse an 
Deinen Erfolgen, bis die das Feuer entzünden.
Denn nichts machen wir Menschen lieber als das, was uns erfolgreich 
schien.


> wo wuerdet ihr als Ingenieur lieber arbeiten „Entwicklung oder
> Produktion“?
Erstens - diese Geschmacksfrage kann keiner besser beantworten als Du 
selbst. Weil der Geschmack höchstpersönlich ist.

> Was spricht euerer Meinung/Erfahrung nach pro und contra?
Zweitens - in allen Bereichen habe ich engagierte Ingenieure gesehen, 
die vielleicht sogar während des Ganges über den Flur "glücklich" 
gepfiffen hätten. Aber wer darf sich das heute noch leisten, ohne eine 
Aussage u hören "Oh, sie sind noch nicht ausgelastet? Fein, ich habe 
noch ein Projekt für sie. Sie wissen doch, eines geht immer noch!"

In diesem Dummbrutaldruck wirst Du eher dort überleben, wo Du Dich "in 
Deinen Wassern heimisch" fühlst, wo Du "Heimrecht" hast, gar, wo Dein 
"heiliges Feuer" brennt.
Dort, wo der Personaler eher sagen würde, "Seine Anlagen passen zur 
Aufgabe".

Ohne "Deine Anlagen" zu kennen, wäre eine Empfehlung deshalb grob 
fahrlässig, denn ich würde Dir dabei meine Anlagen unterstellen.

Aber einigermaßen sachliche, objektive Hinweise:
1. Plane strategisch langfristig und mit dem höchsten Ziel. Tue das 
taktisch dafür notwendige auch dann, wenn es vorübergehend schmerzt.
2. "Gehe dorthin, wo die Kanonen donnern" hieß es früher. Nicht in den 
Krieg, aber dorthin, wo es "brummt", wo der Aufschwung ist, wo übrigens 
auch die Aktionäre ihr Geld investieren.
3. Suche den vertraulichen Kontakt mit den "Hallenbodenbewohnern" oder 
eben Deinen potenziellen zukünftigen Kollegen. Damit Du deren Meinung 
hörst, wo in Anwesenheit eines Personalers nur die "politisch korrekte" 
Version zu hören sein würde, die Du auch auf Hochglanz liest.

Meine persönliche Bitte: Suche die Führungsaufgaben, so bald das 
realistisch ist. Denn wir brauchen gute Ingenieure in den Vorständen, 
andernfalls verkommt die Industrie zum Handel mit chinesischen 
Produkten.

Ciao
Wolfgang Horn

von Martin (Gast)


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Ich denke auch dass ein Wechsel in Vertrieb/Produktion eine Rueckkehr in 
die Entwicklung erschwert bzw. verhindert. Anderseits ist es in der 
Entwicklung auch nicht das Gelbe vom Ei. Wenns nicht tut ist man auch 
hier der A...., die Produktion steht gleich auf der Matte und die 
Melkkuh des Vertriebs ist man auch. Dass man sich die Zeiten einteilen 
kann wie es einem gefaellt und mal nen Tag freinehmen kann ist mir auch 
bekannt.
Im Vertrieb und Produktion hingegen stehen die Finanzen dagegen besser 
aus.... SUV statt Yaris, und die Verantwortung kann auf die Entwicklung 
geschoben werden.

von Backflow (Gast)


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>Ich denke auch dass ein Wechsel in Vertrieb/Produktion eine Rueckkehr in
>die Entwicklung erschwert bzw. verhindert.

Bei uns gibt es Entwickler in die Poduktion gegangen sind, und als 
Gruppenleiter wieder zurückgekehrt sind.

Als Gruppenleiter mit Erfahrung "im richtigen Leben" hat man den 
Vorteil, daß man sich nicht anhören muß, man hätte keine Ahnung von den 
Problemen eines Betriebes.

von Wolfgang Horn (Gast)


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Hi, abcd,

> Schon wieder du Arschloch.

Was genau bringt Dich denn zu diesem Urteil?
Woher sollen denn all die anderen, die mich wie Du ablehnen, denn 
wissen, ob sie dir auch im Inhalt der Ablehnung überein stimmen?

Ciao
Wolfgang Horn

von Martin (Gast)


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Ich denke, dass aus der Arbeitsplatzsicherheit man sich weder in dem 
einem noch in dem anderen Bereich sicher sein kann. Da alle Bereiche ins 
Ausland verlegt werden koennen.

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