Hallo alle zusammen, ich bin zwar mit meinen bisherigen Platinen-Ergebnissen recht zufrieden, aber nun kam mir ein Verfahren wieder vor die Nase, dass ich bisher ignoriert habe und nun neugierig geworden bin. Es handelt sich um das sog. "Planfilm"-Verfahren, dass ein umkopieren eines gedruckten Layouts auf einen Film vorsieht. Dies findet wohl vorallem dann Anwendung, wenn absolute lichtundurchlässigkeit gefragt ist, wie das z.B. Laminate erfordern. Leider waren die Informationen aus dem Internet recht dürftig. Die Beschreibung unter dem Link http://www.goblack.de/desy/sc12chip/tips/layout.html ist irgendwie merkwürdig, weil der Film wohl garnicht entwickelt wird. Hat damit jemand Erfahrung? Ich weiss, dass "Tippfix" einmal kurz erwähnte, dass er dieses Verfahren anwendet, mehr hat er aber nicht gesagt. Soweit ich das verstanden habe, muß zuerst ein Layout normal gedruckt werden und anschließend damit der Planfilm kurz belichtet und entwickelt werden. Soweit die Theorie. Könnte da mal jemand aus der Praxis berichten? Gruß Henrik
Die benutzen den Planfilm nur als Layoutfolie ohne Entwicklung. Also nichts mit Belichtung und anschließend Entwicklung. Planfilme besitzen eine sehr steile Gradation und geben keine Grautöne wieder. Es gibt also nur schwarz oder weiß. Normalerweise wird dieser Film in Reprokameras verwendet und im Entwicklungsgerät entwickelt. Unter Benetzung werden je eine Positiv- und Negativfolie zusammengewalzt. Nachdem die Übertragung erfolgt ist, werden beide Folien getrennt und das Endprodukt gewässert. Als Dunkelkammerbeleuchtung eignet sich Rotlicht. Bei AGFA heißt das Material COPYPROOF und ist nicht billig. MfG
Welchen Sinn macht das? Wenn man den Film ohne Entwicklung einsetzt wird er doch komplett durchsichtig (bei Positiv-Matrial)!(?) Da kann man ja direkt normale Folie verwenden. Sinn sehe ich darin erst, wenn man hingeht und zuerst den Film kurz mit dem Layout belichtet und anschließend entwickelt, so dass er dauerhaft UV beständig (und vorallem an den schwarzen Stellen undurchlässig) ist. Oder habe ich das falsch verstanden? Was meinst du übrigens mit "gewässert"; mit welcher Lösung muss man das Material den entwickeln? Gruß Henrik
@Henrik: Steht doch alles auf der Seite, zu der Du den Link gepostet hast. Die verwenden den Planfilm einfach als bessere Folie zum Bedrucken.
Ich denke das der Planfilm so gut funktioniert, weil er eine extrem gut und sauber beschichtete Oberfläche hat. Ich hab mal gelesen das der Film aus einer Folie besteht der mit einer Art Gelatineschicht versehen ist, wo die Lichtempfindlichen Körnchen drin sind. Vielleicht nimmt diese Schicht die Tinte besonders gut auf. Wenn man sich normale Inkjetfolie betrachtet, siht man das die Schicht nicht besonders sauber und gleichmäßig aufgetragen ist.
hi, das copyproof system von agfa hatte ich einige jahre, es ist nicht so, dass es ohne entwickler auskommt, nur nennt sich die brühe aktivator und wird in einer kleinen walzenmaschine gehandlet. der aktivator hält sich 3 monate, 'richtige' filmentwickler machen nach max. 6 wochen (total ausgereizt) schlapp. als teuer kann man's nicht gerade bezeichnen, ich hab damal für'n a4 ca. 1,50 mark gelöhnt, das preis / leistungsverhältnis war ok, die abbildungsschärfe war enorm. etwas ähnliches gab's von kodak, film auf papiervorlage, von oben(!) belichten und ab in den aktivator, war ebenso gut aber teurer. mittlerweile lass ich in einer druckerei meine filme 'mitlaufen', da entfällt halt der chemiekram komplett. gruss, harry
@Michael (ein anderer) Ich konnte mir nur nicht vorstellen, das jemand dieses Material so verwendet, wenn man mit ein wenig mehr Aufwand ein Ergebniss erzielen könnte, das besser als alles andere ist. @Harry: Genau auf so eine Antwort habe ich gehofft! Könntest du das bitte noch etwas genauer beschreiben? War das problematisch mit der Belichtung? Wie hat man das entwickelt (reichte ins Bad eintauchen und abspülen)? Braucht man unbedingt diese Walzenmaschine? Woraus ist der Entwickler und kann man ihn selbst ansetzen? Wie giftig ist das Zeug? Wie lagert man das? Wo kriegt man das für wieviel? Entschuldige bitte, dass ich dich damit so überfalle, aber ich kenne niemand, der davon Ahnung hat und für diesen Zweck passende Seiten habe ich auch nicht gefunden. Gruß Henrik
hi, findest du auch nicht mehr, ich hab damit vor 15 jahren an der reprokamera gearbeitet, schon da wurde es als 'sparfilm' verachtet. die belichtung war total unproblematisch, zu kurz - film blieb durchsichtig, im (zeitlich) korrekten bereich - perfektes ergebnis, zu lang, der film wurde komplett rabenschwarz. die zeitspanne für 'ne gute belichtung lag schon so im 20sekunden bereich, das zeug ist nicht als sehr empfindlich zu bezeichnen. in der dunkelkammer hatten wir ulano-folie (oranges farbfilter), darauf reagiert der film nicht, dank neonröhren (2x60watt) in ulano hatten wir's bei der arbeit (fast) taghell. der film besteht aus 2 bogen beschichteter polyesterfolie, die eine wird belichtet, dann müssen beide an den schichtseiten mit dem aktivator benetzt sein (kann sicher auch ohne die walzenkiste passieren, die macht das leben halt leicht), dann bleiben die beiden folien für ca. 30 sekunden im kontakt, die belichtete folie reagiert mit der 'empfängerfolie' und die wird an den nicht belichteten stellen rabenschwarz. danach abwaschen und ab auf die wäscheleine, der film hat 'ne dichte von 3.3, man sieht also nicht mal 'nen 1000w bauscheinwerfer durch, selbst wenn man sich schon die nase anbrutzelt. den entwickler kann man sicher selbst ansetzen, es ist natriumhydroxid drinne und noch irgendwas. aber die fertigbrühe ist so billig gewesen (5l kanne für 20 mack) das hat ewig gehalten, bei mir 1 jahr. das zeug ist reichlich ungiftig, 'ne wildgewordene hausfrau die mit rohrfrei agiert arbeitet mit der 1000fachen konzentration. ich hab's damals - mit dem segen der gewerbeaufsicht - in den abguss gespült, im wesentlichen ist der 'entwickler' 'ne lauge, das tut niemandem weh. blöd wird's ja erst wenn alkaloide oder cyanide mit in der brühe schwimmen, da krepiert einiges dran, aber seife hat noch niemanden umgebracht. ich hab auch mal mit rohrfrei entwickelt, aber nur in notfällen, da is noch was drinne was die geschichte schlierig und fleckig macht. so jetzt, wie lagert man was? den film inner schublade, lichtdicht natürlich, die werden in einem schwarzen beutel im karton geliefert, das reicht. die brühe hab ich immer offen stehenlassen, ist nicht so doll weil's irgendwann oxydiert, aber ich war halt faul (und bin's noch). wo man den kram herkriegt und ob überhaupt weiss ich nicht, ich kann mal gelegentlich bei 'nem ex-kollegen nachfragen, der war ganz vernarrt in das copyproof, wenn's das noch gibt arbeitet er auch 100% noch damit. die kodakschiene hab ich 'geerbt' wo man die herkriegt weiss ich nicht. aber du kannst mal im bereich 'grafischer fachhandel' oder 'druckereibedarf' nachforschen, verarbeitet wurde das alles im reprostudio, aber die gibt's alle nicht mehr. grüssens, harry
Wunderbar, jetzt weiß ich alles, was ich wissen wollte. Hört sich doch sehr gut an die Sache. Danke dir Harry! Entwickeln also wie normale Platinen, nur in wahrscheinlich andererem Verhältniss. Belichten scheint also auch unproblematisch zu sein. Das klingt alles sehr gut in meinen Ohren. Ein besseres Layout kriegt man wohl nicht. Ok, vielleicht etwas kantenschärfer mit nem Laserplotter, aber das liegt ja nur am Drucker, der die Vorlage liefert. Nochmals danke Harry! Gruß Henrik
Was ich noch fragen wollte: Enthalten diese Filme Silber oder sonstige Metalle? Danke, Gruß Henrik
ooops, bissl spät. wenn ja verbleibt die angelegenheit auf einer der beiden folien. es handelt sich ja um so eine art transfer-prozess, eine folie reagiert mit der anderen unter zusatz vom aktivator, der prozess selbst läuft zwischen den folien ab. in der aktivatorbrühe findet sich meines wissens auch nach monaten kein quentchen silber. gruss, harry
@ harry : Ich habe da noch was gefunden: http://www.kodak.com/eknec/PageQuerier.jhtml?pq-path=3902&pq-locale=en_US Da es den Copyproof nicht mehr gibt, habe ich mal nach Alternativen gesucht. Ist das zufällig so ein Film(er scheint für Duplikate zu sein ist UV-empfindlich)? Wenn man so etwas noch kriegt, sollte es schon einer sein, der sich mit NaOH entwickeln lässt. Ich brauche auch kein Positiv und Negativ. Eines von beiden würde mir reichen. Gruß Henrik P.S.: Habe auch mal etwas von einem Zeug names Rapidoprint gelesen, leider gibts das wohl auch nicht mehr.
hi, der film wäre ganz ok, aber wenn der in konvetionellen entwickleranlagen entwickelt werden kann sieht's mies aus mit naoh. in den 'normalen' entwicklern ist hydrochinon (zum entwickeln) und kaliumhydroxid (als ph-puffer) enthalten. den puffer könnte man durch naoh ersetzen. es gibt auch noch entwickler, die angeblich kein hydrochinon enthalten, z.b. adefo rt50c, da steht auf der packung, dass kaliumcarbonat drinne is, wahrscheinlich noch mehr, was die aber lieber nicht draufschreiben. gruss, harry
@ Henrik schau mal im Thread "Lebensdauer prof. Folien " rein , hatte es zu spät gesehen, dann würde es hier stehen. ich würde dir bei bedarf UV-Planfilm (A3) und Entwickler in kleinen Mengen abgeben können, das Material ist aber leider nicht ganz billig. Das Knoffhoff dazu kaspern wir dann per Mail aus. Gruß Tippfix
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