Forum: Platinen Lötkolben Spitzenverschleiß


von Thilo (Gast)


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Hallo zusammen,

Ich hatte mir bereits vor einigen Wochen einen neuen
Lötkolben, Ersa Multitip 25, 25W, bei Reichelt bestellt.
Ich benutze Stannol Lötzinn mit 2% Cu Zusatz.
Jetzt habe ich folgendes Problem:
Nachdem ich so ca. 1 Stunde gelötet habe
bildet sich so eine kleine Kerbe.
Und irgendwann ist die Spitze vorne so
abgeflacht das sie unbrauchbar ist.
Habe mittlerweile 3 Spitzen verschliessen.
Anderes Lötzinn habe ich auch schon probiert.
Woran liegt das?
Wird der Lötkolben vielleicht zu heiß oder
liegts doch am Lötzinn!
Kann mir jemand einen anderen Handlötkolben
empfehlen. Welchen soll ich nehmen.

Viele Grüsse

Thilo

von Steffen (Gast)


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Die Erso Spitzen sind schon nicht schlecht, so lange man nicht die
billgigen sondern die Ersadur Longlive-Spitzen (schreiben die sich so?)
kauft. Die billigen sind totaler Schrott. Das habe ich auch schon
festgestellt.

Lötzinn mit 2% CU-Zusatz ist das schon bleifreies? Da ist der
Verschleiß wesentlich größer wie bei herkömmlichen Lot. Da habe ich
aber noch keine Erfahrungen gemacht.

von Peter Zimmer (Gast)


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Hallo,
ich habe mal gehört das man die Spitze vor dem ersten benutzen voll
aufheitzen soll und dann viel Lötzinn dran und dies allerhöchstens
abschüttel und dann einfach ausmachen und abkühlen lassen.

Wenn man ihn ausmacht sollte an der spitze immer Verzinnt sein. (das
gilt immer)

Gruß
Peter

von Wolfgang (Gast)


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Man muss die Lötspitzen nicht unbedingt wegwerfen.
Die Spitzen  lassen sich zumeist mehrmals wieder anfeilen.
MfG
wolfgang

von Stefan (Gast)


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Hi,
manchmal ist (kann) ein Grund für zu schnell verschlissene Spitzen auch
ein zu nasser Schwamm sein. Wenn man den Kolben mit 350° voll ins Wasser
taucht, "schockt" man sozusagen die Legierung auf der Spitze...
billige Lötspitzen halten das nicht lange durch.

Also den Schwamm gut ausdrücken; musst halt 3x öfters nass machen ;)

Mit Ersa machst du sicherlich nichts falsch. Ersa oder Weller sind
keine schlechten Hersteller.

Greez

von Rufus T. Firefly (Gast)


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Vernünftige Longlife-Lötspitzen sind so beschichtet, daß sie am vorderen
Ende mit Lötzinn benetzbar sind (und bleiben) und am Rest der Lötspitze
nicht.
Wird die Beschichtung zerstört, geht es mit der Lötspitze schnell
bergab; deren Kern besteht aus Kupfer und das wird vom Lötzinn
angegriffen.

Ein Abfeilen zerstört die Beschichtung und damit auch die Lötspitze
ziemlich effizient.

Ebenfalls tödlich für Longlife-Lötspitzen ist der beliebte (?)
Salmiakstein.

Die Lötspitze vor dem Abschalten des Lötkolbens frisch verzinnen und
das überflüssige Zinn an einem gut befeuchteten Schwamm abwischen. So
erkaltet die Lötspitze mit einer glänzende Lötzinnschicht und kann sehr
alt werden. Auch während des Lötens ist dieser befeuchtete Schwamm
häufig zu benutzen; praktisch ist's, wenn er in der Mitte ein Loch
hat, in dem sammeln sich dann die Lötzinnreste.
Die Longlife-Lötspitzen für die gute alte Weller Magnastat halten
mehrere Jahre Dauereinsatz durch.

Die Lötspitzen des genannten Ersa-Lötkolbens scheinen nicht der wahre
Bringer zu sein.
Ein anderes Problem könnte übrigens die mit 25W arg knapp bemessene
Leistung des Lötkolbens mit sich bringen; beim Abstreifen am feuchten
Schwamm kühlt die Lötspitze etwas ab und es dauert eine Weile, bis sie
wieder ihre Solltemperatur erreicht hat.
Hat der genannte Lötkolben irgendeine Art von Temperaturregelung?


Ein Cu-Anteil von 2% ist übrigens bei Elektroniklötzinn schon lange
Usus, ohne daß das bleifrei wäre.

von jpg (Gast)


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Anfeilen ist natürlich der Königsweg zur kaputten Lötspitze, weil die
Beschichtung ein wesentlicher Bestandteil einer guten Lötspitze ist.
Wenn die Lötspitze allerdings ohnehin schon bald hinüber ist,
verlängert das Spitzschleifen die Brauchbarkeit der Lötspitze meist
noch ein wenig.

von Jens (Gast)


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"" Anfeilen "" kann man die Lötspitzen???? von Dachrinnenloetkolben
meistens..

ich habe es bisher noch nciht geschafft eine lötspitze zu bersauen..
keine einzige hat den geist aufgegeben...
Weller Lötkolben

das einzige, was ich bisher einmal gesehen habe ist, dass die
entloetspitze von einem Wellter absauggerät die legierung verliert
(muss die mal wechseln) =)

aber sonnst noch nie probleme gehabt..

zum saeubern eignet sich uebrigens eine messingbuerste keine
stahlbuerste..

den shaft kann man meist auch damit sauber bekommen oder man nimt
einfach sehr feines schmirgelpapier

Gruss Jens

von Gast (Gast)


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Habe einige Weller Longlife Lötspitzen als Ersatz, aber es fehlt jeweils 
das Enstück was bei der original Lötspitze hinten dran ist. Kann man das 
hinten wegmachen und bei der Ersatzspitze wieder richtig anbringen? Gast

von Mitbastler (Gast)


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Die Lebensdauer von Lötspitzen hängt sehr stark davon ab, wie man sie 
behandelt.

1. Wenn man keine großen Masseflächen lötet sind 320 °C Löttemperatur 
optimal (bei verbleitem Lot)
2. Lötspitze VOR dem löten am Schwamm abstreifen, danach NICHT! (so ist 
immer etwas Lötzinn darauf, das die Beschichtung schützt)
3. Lötfett und -wasser sind nur was zum Dachrinnenlöten und killen 
zuverlässig jede Lötspitze.
4. Wie bereits beschrieben: Niemals mit Sandpapier oder Feile reinigen.

Bei der oben beschriebenen Behandlung halten die feinen Ersa oder Weller 
Spitzen auch bei Dauereinsatz mindestens ein Jahr, gröbere Spitzen sogar 
deutlich länger.

von sepp (Gast)


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ich verwende zum abstreifen einen messing(glaub ich)-schwamm..also ohne 
wasser. geht ganz gut u erspart der spitze die kälteschocks :)

mfg

von Michael G. (linuxgeek) Benutzerseite


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Also ich habe mit meiner LS 60 immernoch die erste Spitze (0.8) im 
Eisatz (ich schaetze mal seit mind. 3 Jahren) und das ist jetzt 
sicherlich keine besonders hochwertige. Ich hab ihr halt ab und zu mal 
die Behandlung mit einem Spitzenverzinner zukommen lassen, aber sie 
sogar mal etwas abgeschmiergelt -- auch wenn ich weiss dass das nicht 
besonders gut ist. Dass manche (billige?) Ersa-Spitzen nich so toll sind 
hab ich hier schon oefter gelesen.

Mal sehen wie es mit meiner Weller WD1000M wird... da halten die Spitzen 
wahrscheinlich zig Jahre, da sie beim Ablegen des Kolbens nicht beheizt 
werden und das Heizelement direkt in der Spitze sitzt ;)

lg,
Michael

von Platinenbauer .. (platinenbauer)


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Tja Leute,

Der echte Ossi wie ich es bin, hat es eben gelernt aus allen was zu 
machen und sich selbst zu helfen.

Also Lötspitzen verschwinden zu schnell? Wo liegt das Problem?
Kaufen diese frech überteuerten Dinger muss nicht sein.

6 mm Cu-Draht oder eben passende Stärke( gibts als 
Potentialausgleichskabel in jedem baumarkt, einen Hammer habt ihr doch 
oder? und ein glatte Stahlfläche sowas wie Schraubstock oder 
ähnliches.ein Stück Kuperdraht etwas länger abschneiden und schön mit 
dem Hammer auf den Schraubstock KALT die Spitze auskloppen. Kalt, weil 
sich das Material dadurch noch verdichtet.

Die Feinheiten wie Grat weg und die exakte Spitzenform macht dann ne 
schlichtfeile.

Abschliessend noch auf Soll-Länge abschneiden (Hinten, nicht die Spitze) 
und entgraten. Dann in den Lötkolben rein und währen des Anheizens 
gleich ordentlich verzinnen.

Ich habe mir noch nie ne Lötspitze gekauft!!!!! Ich mache diesen 
Longlife_zirkus nicht mit. Wenn eine Spitze im Eimer ist, greif ich kurz 
in meinen selbstfefertigten vorrat und weiter gehts...

Also macht Eure Spitzen selbst, denn gewusst wie spart (Energie)

Platinenbauer

von Michael G. (linuxgeek) Benutzerseite


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Also ne aber man kann's ja mit dem "Sparen" auch ein bisschen 
uebertreiben. Auf Arbeitskomfort verzichten um 3EUR zu sparen. Nei 
nei... nich mit mir.

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