Hallo allerseits Ich habe gerade eine doppelseitige Platine geätzt und hinterher festgestellt, dass auf der einen Seite einzelne Leiterbahnen immer schmaler werden und dann unterbrochen sind. Außerdem sind einige Lücken in den Leitbahnen zu finden, die wie "Fusel" aussehen. Auf der anderen Seite ist alles in Ordnung!! Was mache ich falsch bzw. was kann ich besser machen? Ich glaube, diese Effekte nennt man "Unterätzung", oder? Ich ätze zwar mit Fe3Cl - aber damit sollte man doch trotzdem eine einfache Platine hinbekommen. Auf der anderen Seite der Platine klappt es ja auch. Was kann ich tun? Kürzer belichten? Schwächere Entwicklerlösung? Wäre super, wenn ihr mir ein paar Tipps geben könntet. Belichtung mit 4 UV-Lampen, Entwickler NaOH, Ätzmittel Fe3Cl und Basismaterial von Bungard. Viele Grüsse, Steffen
Zuerst mal sollte die Platine senkrecht in der Loesung 'stehen', also nicht so, dass eine Platinenseite auf dem Gefaessboden aufliegt, da dadurch die Loesung kaum irgendwie zirkulieren kann. Waren diese 'Loecher' denn schon nach dem Entwickeln zu sehen? Dann vielleicht versuchen die Vorlage noch lichtdichter zu machen. Unteraetzungen entstehen eigentlich meistens, wenn der Aetzvorgang an sich zu lange dauert / zu ungleichmaessig verlaeuft. Versuch mal fuer etwas mehr Bewegung im Bad zu sorgen. Die Platine kontinuierlich bewegen oder Luft ueber eine Pumpe einblasen. MfG
Hi André Ich habe mir am Wochenende eine Küvette gebaut - die Platine steht also senkrecht. Der Ätzvorgang hat in etwa 20-25min gedauert und war leider nicht besonders gleichmäßig, sondern von außen nach innen. Ich werd Deinen Tipp mit dem Bewegen gleich mal ausprobieren. Denn nach dem Entwickeln sah die Platine eigentlich recht ordentlich aus!
Also 20-25min ist wohl etwas zu langsam. Da muss der Wurm drin sein. Bad zu kalt? MfG
Bau Ihr eine Aquariumheizung rein und eine Pumpe die Luft in deine Küvette blässt. Pro Liter ca. 250g Ätzmittel rechnen dann kommst du ich auf ca. 10min. habe bei 3 Liter bei 250g bei 45°C auch 30-50min gebraucht :-(. Also Temperatur soll bei ca 40°C sein und die Bewegung machen die Luftblasen dann. Und auf die Menge des Ätzmittels kommt es auch drauf an. Mit dem Entwickeln spielt auch ne Rolle. ich mache die Platine per Toner-Folien Methode, daher keine Ahnung vom Entwickeln. Dirk
Also ich habe eben die Schaltung nochmal geätzt. Ich habe diesmal aber kürzer belichtet, nur 1,5min. Das stellte sich als arg wenig heraus, funktionierte aber noch. Diesmal traten keine Unterbrechungen der Leiterbahnen auf - aber die "Fusel" sind leider geblieben!! Der Ätzvorgang war wieder ähnlich lang. Pumpe und Heizung sollen diese Woche folgen, allerdings meine ich gehört zu haben, dass man damit nicht mit Fe3Cl ätzen kann (schäumt dann wohl über). Stimmt das? Kann es sein, dass meine Vorlage nicht richtig deckt? Es habe Spezialfolie verwendet und mit Laser bedruckt. Allerdings sieht nach dem Entwickeln mein Layout eigentlich gut aus - sofern man dann überhaupt schon Fehler erkennen könnte... Ich werd dann als nächstes an der Temperatur schrauben! @Dirk: Was ist "Toner-Folie"?
was er mit folie meint weiss ich auch nicht, aber die Toner transfer methode bedeutet, dass du auf möglichst glattes Papier mit nem laser druckst, und es dann auf eine unbeschichtete Platine (also nur kupferbeschichtet) bügelst oder laminierst, und dann ätzt
Genau - satt Papier benutze ich Folie zum Einbinden von Büchern, habe damit gute Erfahrung gemacht, allerdings bei Flächen gibt Probleme. Und die Gefahr das der laserdrucker beschädigt gibt es auch. Thread: http://www.mikrocontroller.net/forum/read-6-40012.html#175238
Das überschaumen hast du wahrscheinlich im Zusammenhang mit Schaumätzanlagen gehört, da sind die luftverteiler feiner und der Luftdruck höher. Wenn deine Suppe dennoch droht überzuschäumen, mach einen kleinen Tropfen Öl rein. Das schlägt den Schaumteppich nieder. Mit einen Schluck Bier (im Ätzbad) gibts dagegen viel und sehr feinporigen Schaum. Aber kann es sein, das die Konzentration des Fe3Cl zu gering ist? Ich habe damals mit ner gesättigten Lösung bei ca 50°C nie länger als 10 min gebraucht. In einer alten Kaffeekanne auf dem Ofen mit ständigem schwenken. Grundsätzlich gilt aber: je schneller der CU Abtrag, desto besser. Gruß Micha
@Steffen ich weiß nicht wie Du die doppelseitige Belichtung machst, aber wenn Du die Seiten nacheinander belichtest, und die zuerst belichtete Seite während des Belichtungsvorganges auf der zweiten Seite abklebst, kann es sein dass Du den Lack mit der Abdeckfolie abreißt oder zerkratzt. Immer die original- Folie wiederverwenden. Wenn Du schlechtes Material hast (z.B. von Conrad hatte ich mal sowas), könnte die Fusselbildung auch von daher stammen. Ich denke mal dass Du selber weißt, dass Du die Platine beim entwickeln nicht mit dem Boden Deines Entwicklungsgefäßes in Berührung bringen solltest.
Oha Tex, Du hast voll ins Schwarze getroffen! Ich habe heute nochmal einige Versuche gemacht und u.a. genau darauf geachtet, die Platine nicht irgendwo zu reiben. Ergebnis: die Fusel sind jetzt (fast) ganz weg! Ich hoffe, ihr verzeiht mir diesen Anfängerfehler? Dann hab ich heute die Ätzlösung mal ein bißchen erwärmt, jetzt gehts auch viel schneller. Heraus kam dann eine recht ordentliche Platine! Bei meinem nächsten Versuch war dann leider die Ätzlösung gesättigt und ich musste beinahe eine Stunde lang ätzen. Aber selbst da war das Ergebnis besser als gestern. Viel gelernt und viele Tipps von Euch bekommen! Danke :-) Nächste Woche bekomme ich eine Pumpe und eine Heizung geliefert und dann werd ich richtig loslegen! Nochmals danke an alle! Steffen P.s.: Interessanter Thread, den Du da verlinkt hast Dirk!
Jetzt mal ne Frage wie lange muss man belichten ? Wenn nix wird kann man ja das Transferverfahren nehmen :-)
Wie meinst Du das? Belichten dauert bei mir 2,5min. Ich hab mir am Pfingstwochenende gerade meinen alten Scanner umgebaut. Ich bleibe also beim herkömmlichen Verfahren ;-) Zumindest vorerst...
Weil ich im Moment keine Ahnung vom Entwickeln habe! Auch mit 3 UV Röhren? Ich frage aus Interresse :-)
Hi ! Das kommt immer drauf an : Was für eine Vorlage (Normalpapier/Folie etc.) ? Tinte oder Laser ? Ist die Tinte/Toner stark oder schwach UV durchlässig ? Hast Du ne GLasplatte, die UV schwach/stark absorbiert ? Um ne Belichtungsreihe kommst Du vielleicht nixht drum eun, aber mit Bungardt und einer ganz normalen Vorlage und UV durchlässigem Glas solltest Du bei 3 UV Röhren so um 3 Minuten brachen. Gruß Niels
Mit 4 UV-Röhren im Scannergehäuse: Von 1,5 bis 3,5min klappte mit Bungard-Basismaterial alles, mehr hab ich nicht ausprobiert. Scheint also ziemlich unkritisch - aber wie Du ja weißt, bin ich noch Anfänger ;-)
Auch wenn der Beitrag jetzt schon etwas älter ist, evtl hilft ja die Vorgehensweise .... ;-) Gehe beim Ändern irgendwelcher Komponenten immer so vor: -Testlayout drucken, halbe Europlatine, Leiterbahnen in Längsseite, sprich entlang der 10cm, 6-20mil, unterschiedliche Dicken nebeneinander -Platine beim Belichten teilweise abdecken und alle 30s die Abdeckung ein bisschen verschieben, angefangen bei 30s, aufhören bei ca 5min (man sollte sich merken/markieren, auf welcher Seite man anfängt) -Entwickeln -So lange ätzen, bis bei einem Testabschnitt alle Leiterbahnen klar sichtbar sind Eckdaten -Natriumhydroxid -Natriumpersulfat -Bungard Platinen (vorher hatte ich massive Probleme mit anderem Material, evtl Ätzresist eingetrocknet) -Höhensonne 5 Röhren, Abstand 10-15cm -Mit weichem Pinsel leicht während des Entwickelns über die Platine streichen, Platine bewegen, auch mal wenden -Beim Ätzen, Küvette auf ca. 50°C, Platine senkrecht rein, 10cm Kante parallel zum Kürvettenboden. Mit Aquariumspumpe Luft von unten einblasen -ggf. Die Leiterbahnen mit Mikroskop begutachten, um Unterätzungen beurteilen zu können Mit dieser Vorrgehensweise kam ich bisher immer zu besten Ergebnissen/Zeiten. Grüße Michael
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