Guten Abend zusammen, ich versuche eine Schaltung aufzubauen, die ein Mikrofonsignal auswertet. Enthält das Signal eine entsprechend starke 2kHz Komponente soll das Ausgangssignal der Schaltung high gesetzt werden ansonsten low. Im Prinzip dachte ich sollte es ja nicht weiter schwer sein. Ein Bandpassfilter mit entsprechender Verstärkung bei 2kHz, ein Komperator nachgeschaltet und das sollte es sein. Diese Schaltung befindet sich auch im Anhang. Das Problem ist nun, dass die gesamte Schaltung ziemlich genau mit 2kHz schwingt. Zuerst vermutete ich die 60dB Verstärkung sind arg übertrieben. (wie im Schaltplan eingezeichnet). Daher habe ich Testweise die die Verstärkung heruntergesetzt. Selbst wenn ich R6 herausnehme und nur den ersten Teil betrachte schwingt dieser. (Auch bei Verstärkung = 1) Hat hierzu jemand einen Tip? Toni
>Das Problem ist nun, dass die gesamte Schaltung ziemlich genau mit 2kHz >schwingt. Für die hohe Güte (~20) sind die OPamps viel zu langsam. Die sollten hier mindestens 10...20MHz "unity gain bandwidth" haben. Die 10n Entkopplungen in den Betriebsspannungen sind viel zu klein. Da sollten mindestens 100n hin. Besser noch RC Glieder mit 47R/47µ o.ä. In Serie zu D1 würde ich noch einen 47...100R Widerstand hinmachen.
Mach da mal schnell einen anderen Opamp rein. Der AD8544 verträgt nur maximal 6V, also +/-2,5V oder 0V und 5V, aber auf keinen Fall +/-5V.
Besten Dank für die schnelle Antwort. Bei der Betriebsspannung hab ich nun wirklich gepennt grml. Ärgerlich.Bei der Unity Gain wars die Unwissenheit :(. So ganz klar ist mir der Zusammenhang zwischen Filtergüte und benötigter unity Gain noch nicht. :( So wenn ich das ganze jetzt bei +-2.5V betreibe und so wie jetzt die Güte mal stark verringer, habe ich dann eine Chance das so in Betrieb zu setzten? (Blockkodenstatoren werden auch noch geautscht :)). Würde die unity gain von 1MHz so ausreichen? Toni
Hab es mal simuliert, Mit GBW=10MHz verschiebt sich die Mittenfrequenz um 60Hz nach oben. Ansonsten ändert sich praktisch nichts. Die Simulation wurde mit LTspice gemacht. bandpass.gif verwendet den UniversalOpamp2 mit variablem GBW. Die Ergebnisse bei GBW=1MHz passen recht gut zum Modell vom 1MHz AD8544.
Danke für die Simulation. Mit dem spice Modell von analog devices hatte ich auch schon simuliert. Aber selbst meine erste "Dimensionierung" hatte dort einwandfrei funktioniert. Mal zum Verständis, eine zu geringe unity gain ist nicht unbedingt für das Schwingen verantwortlich oder? Das wurde eher durch meine zu hohe Versorungsspannung hervorgerufen oder? (oder auch wegen den zu kleinen Blockkodensatoren?) Kanns leider erst Morgen ausprobieren :9, Intressiert mich allerdings, um mal etwas ein Gefühl dafür zu bekommen was Hauptverantwortlich dafür ist. Toni
Mene Simuation wurde mit der ursprünglichen Schaltung gemacht. Ich glaube aber nicht, dass es an der zu hohen Betriebsspannung liegt.
Wenn du symmetrische Speisung verwendest, müssen die OpAmps an die Spannungsenden ran. Sieht so aus, als wären die bei dir auf V+ und der Mitten-GND. Oder??
>So ganz klar ist mir der Zusammenhang zwischen Filtergüte und benötigter >unity Gain noch nicht. R2 // R3 in deinem ersten Entwurf ist 227R. R1 ist 300k. Also ergibt sich für die Güte Q: 4 x Q^2 = 300k/227 = 1322, also Q = 18,2. Die Schaltung hat bei der Mittenfrequenz des Bandpasses von rund 1900Hz also eine Verstärkung von V = 2 x Q^2 = 662. Damit der Verstärker überhaupt noch linearisierend gegenkopppeln kann, fordert man vom OPamp eine Verstärkungsreserve von mindestens Faktor 10. Der OPamp muß bei 1900Hz also eine Leerlaufverstärkung von mindestens rund 6600 haben. Bei einem üblichen Abfall der Leerlaufverstärkung von 20dB pro Dekade bei einem normalen OPamp, ergibt sich daraus eine UGB von 1900Hz x 6600 = 12,5MHz. Dein AD8544 bringt es aber nur auf 1MHz. Damit ist der OPamp hoffnungslos überfahren und arbeitet alles andere als linear. Die Erfahrung lehrt, daß ein solchermaßen überfahrener OPamp in einer Bandpaßschaltung hoher Güte dann gerne schwingt, auch wenn dir eine Simulation das nur selten zeigt. Ein anderer Grund für das Schwingen genau auf der Mittenfrequenz des Bandpasses kann kapazitives Rückkoppeln vom Ausgang des Bandpasses auf den Eingang sein. Versuche also möglichst großen Abstand vom Ausgang des Bandpasses zum Eingang einzuhalten. Auch simples Abschirmen wirkt hier Wunder. Eine andere Möglichkeit des Rückkoppelns besteht über die Versorgungsspannung. Deswegen habe ich dir ja eine wirksamere Betriebsspannungsentkopplung empfohlen. Auch über eine unvollkommene Masseverbindung kann eine solche unerwünschte Mitkopplung entstehen. Das sind dann die Situationen, in denen der saubere Aufbau auf einer Platine klaglos funktioniert, der Breadboardaufbau aber heillos schwingt. Achte also auf eine saubere, niederohmige und niederinduktive Masse und achte darauf, daß keine Masseströme der Ausgangsstufe über die Masse der Eingangsstufe fließen. Die besten Resultate erzielst du mit einer durchgehenden Massefläche und einer strikten räumlichen Trennung von Eingangs- und Ausgangsstufe.
Guten Abend, Habe nun alles Angesprochene geändert und siehe da, es funktioniert. (Im Prinzip die Dimensionierung wie in meinem zweiten Anlauf gepostet) Besten Dank für die Hilfe und die ausführliche Erklärung. Schönen Abend. Toni
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