Hallo zusammen, ich habe einen netten Audio-Leistungsverstärker (DX Blame ST) gebaut (im Bild noch unverdrahted) und er funktioniert auch sehr gut. Anstelle der non-inductive-Widerstände (Mills) für die Emitterwiderstände der Ausgangstransistoren habe ich die einfachen 5W-Drahtwiderstände von Reichelt genommen, da mir als totaler Audio-Anfänger einfach die Kosten zu hoch waren (30 Cent <> 4-5Euro bei Digikey). Mir ist schon klar, dass so ein Widerstand eine Spule am Emitter darstellt, die dort sicher nicht erwünscht ist. Völlig unklar ist mir jedoch, ob dies wirklich einen spürbaren Unterschied in der Qualität ausmacht, da mir einfach die Erfahrung fehlt. Vielleicht kann ja mal einer der Experten was dazu sagen. Interressant wäre noch, wo man sowas als Amateur zu erträglichen Preisen bekommt. Grüße Olaf
Der endlose Ursprung stammt übrigens von hier: http://www.diyaudio.com/forums/solid-state/164066-dx-blame-st-builders-thread-post-pictures-reviews-comments-here-please.html Grüße Olaf
Hallo, für Audio-Zwecke halte ich non-inductive-Widerstände für übertrieben. Aber wenn es sein muss, Reichelt hat ganz neu etwas passendes im Katalog. CRA2512 R100E SMD- Widerstand • 0,1 Ohm • 1% • 3W • +/- 75ppm http://www.reichelt.de/SMD-1206-0-0-Ohm-9-1-Ohm/CRA2512-R100E/3//index.html?ACTION=3&GROUPID=3086&ARTICLE=120163&SHOW=1&START=0&OFFSET=16& Laut Datenblatt beträgt die Induktivität nur 5 nH. Das entspricht bald der entsprechenden Induktivität einer Leiterbahn. Mit zwei Stück in Reihe hast Du Deine 0,22 Ohm, bzw. 0,2 Ohm und sogar in engerer Toleranz als Drahtwiderstände. Bei 100KHz haben die dann pro Stück ein L von 3,14 mOhm. Gruss Klaus.
> Völlig unklar ist mir jedoch, ob dies wirklich einen spürbaren > Unterschied in der Qualität ausmacht Naja, so kann man das nicht sagen. Die Induktivität der Emitterwiderstände bildet mit dem Lastwiderstand/Lastimpedanz einen zusätzlichen Tiefpass in der Gegenkopplung. Dadurch wird die Phasenreserve des Verstärkers kleiner und die Schwingneigung bzw. das Überschwingen bei Pulsen nimmt zu. Ich hab mal bei einem Verstärker von mir in der Simulation 100nH und 1µH eingesetzt. Schon bei 100nH hat man eine erhebliche Verschlechterung des Frequenzgangs und der Sprungantwort, 1µH macht eine Resonanzüberhöhung von 10dB wo vorher ein kritisch gedämpftes Verhalten (Phasenreserve~90°) war, der Verstärker ist dann unbrauchbar. Allerdings ist das auch ein sehr schneller NF-Verstärker mit B=10MHz.
Halo Arno, > Frequenzgangs und der Sprungantwort, 1µH macht eine Resonanzüberhöhung > von 10dB wo vorher ein kritisch gedämpftes Verhalten (Phasenreserve~90°) Fuer 1uH musst Du aber schon gewaltig wickeln! Und ich denke nicht, dass wir hier ueber einen KW-Verstaerker bei 10MHz reden. Fuer mich gehoert das in die Kategorie "vergoldete Kabel" und andere Esoterik. Gruss Michael
> Fuer 1uH musst Du aber schon gewaltig wickeln! Ja, die hochohmigeren Widerstände haben auch recht viele Windungen. Aber selbst 100nH wären mir entschieden zu viel. > ueber einen KW-Verstaerker bei 10MHz reden. > Fuer mich gehoert das in die Kategorie "vergoldete Kabel" und andere > Esoterik. Ich bin auch ein Gegner der audiophilen Esoterik, aber das hier hat damit absolut nichts zu tun. Wenn man einen guten Verstärker haben will, der über den gesamten(!) NF-Frequenzgang niedrige Verzerrungen haben soll, dann muss man die Schaltung eben so entwerfen, dass die erste Polfrequenz bei 10kHz liegt (die Oberwellen hört man dann nicht mehr) und dazu noch eine möglichst hohe Leerlaufverstärkung für die Gegenkopplung. Bei 60dB Schleifenverstärkung kommt man so zu 10MHz, nur um bis zu 10kHz ein gutes Verhalten zu haben.
Super, danke für die ausführlichen Antworten. Darunter kann ich mir jetzt eher etwas vorstellen. Der Hinweis auf die SMD-Widerstände ist natürlich sehr brauchbar. Damit kann man sicher auch beim Layout jede Menge Platz sparen. Grüße Olaf
Wenn die Induktivität an dieser Stelle so entscheidend ist müsste man den Aufbau doch konsequenterweise auf SMD umstellen um die Länge der Zuleitungen zu minimieren? Schließlich kommt ja schon die Zuleitung des induktivitätsfreien Widerstands (gibt es das überhaupt?) auf etwa 1nH pro 1mm Länge.
> Wenn die Induktivität an dieser Stelle so entscheidend ist...
Wie stark sich die Induktivität auswirkt, hängt vor allem von der
Bandbreite des Verstärkers ab. "HiFi"-Verstärker mit 100kHz Bandbreite
funktionieren auch mit Drahtwiderständen problemlos.
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