Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Dumme Frage: AD-Wandlung


von guest (Gast)


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Hallo,

ich habe hier den AD9826. Dieser besitzt 2 Pins:

CAPB = ADC Bottom Reference Voltage Decoupling

und

CAPT = ADC Top Reference Volatge Decoupling

Diese sind über einen 0.1µF-Kondesator an GND angeschlossen.

An diesen Pins stellen sich 2 versch. Spannunugen ein:

CAPT=3.5V
CAPB=1.45V

Frage: Der ADC wird im 1-channel SHA-Mode betrieben, es wird also nur 
ein Eingang (blue) gesampled und ausgegeben (ohne CDS etc) Wenn ich 
jetzt an
VINB (blue) eine konstante Spannung=2.5V anlege, wie berechne ich den 
digitalen Wert am Ausgang?

von M. D. (wpmd)


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Hallo,

der der angelegten Spannung entsprechende digitale Wert berechnet sich, 
bei Nutzung der internen Referenzspannung ganz einfach: Vin*2^14 = 
2,5V*2^14 = 40960digits.

Ich bin jetzt einfach mal davon ausgegangen dass du die interne 
Referenzspannung auf 4V und nicht auf 2V gestellt hast, da deine 
Eingangsspannung >2V ist.

von guest (Gast)


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Danke für die schnelle Antwort!

Ja ist auf 4V eingestellt...

aber wie kommst du auf 2^14?

von M. D. (wpmd)


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Sorry, ist bei mir so drinn...
4V werden mit 16bit aufgelöst, also 4/2^16 = ca. 61µV/digit
2,5V / 61µV/digit = 40960digits. --> Also 2,5*2^16/4
--> 2^16/4 ist aber das gleiche wie 2^14, also nur eine kleine 
Vereinfachung der Rechnung, mehr nicht ;)

von guest (Gast)


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OK verstanden :)

Aber für was ist dann eigendlich

CAPB und CAPT?

ich dachte ja das wäre der untere und der obere Referenzpunkt für den 
ADC...

deswegen hätte ich eigendlich (3.5V-1.45V)/2^16 gerechnet...


Mit dem ADC sollen Signale gesampled werden die zwischen 1.2V (OFFSET) 
und 3.2V liegen...ich verstehe aber immer noch nicht wie ich den AD9826 
dann korrekt konfiguriere?!

von M. D. (wpmd)


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An CapB und CapT werden Decouplingkondensatoren für die Referenzspannung 
angeschlossen. Die Differenzspannung zwischen den beiden Anschlüssen 
sollte bei 2V liegen.
Ich meine mal irgendwo gelesen zu haben, dass man hier auch eine externe 
Referenzspannung anlegen kann, die dann aber auch nur eine max. 
Differenzspannung von 2V haben darf. Ich weiß leider überhaupt nicht 
mehr wo ich das gefunden habe und würde mich deshalb auf diese Aussage 
auch nicht wirklich verlassen...Ich habe es zumindest nie gebraucht.

In deinem Fall würde ich die Konfiguration wie folgt zusammenbauen:
1 Kanal SHA, 4V Referenz, wenn du deinen Messwert an VinB hast die MUX 
Config auf BGR (D7) stellen und den Blue Kanal freigeben (D4), alle 
anderen Kanäle auf 0.
Das sollte als Konfiguration eigentlich schon alles sein.
Bei Eingangsspannungen von 1,2V...3,2V erhälst du somit Digitalwerte 
zwischen 19660...52428

PS: Deine Rechnung (3.5V-1.45V)/2^16 ist garnicht so falsch, du rechnest 
halt mit einer Referenzspannung von 2V. Genau das ist ja auch die 
Referenzspannung des ADC, in deinem Fall musst du halt den glücklichen 
Umstand sehen, dass sich diese intern noch verdoppeln lässt.

von guest (Gast)


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Hey M.D.

das würde aber auch bedeuten das ich nur 15bit Auflösung habe 
[19660...52428] oder?!

Gibt es keine Möglichkeit die volle 16bit-Auflösung des ADC zu nutzen?

von ucWriter (Gast)


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Außerdem brauchst Du eine sehr gute analoge rauscharme Beschaltung. Zum 
anderen sind das nur 16-bit "brutto". Man hat ja noch die "üblichen" 
AD-Wandler Fehler.

von guest (Gast)


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Hm,

also ich hab jetzt mal ein demoboard mit dem AD9826 aufgebaut.

-CDSCLK2 und ADCCLK liegen an.
-konstante 2.5V an VINB
-ich habe CAPT, CABB und OFFSET nur an die Decoupling Kondensatoren 
angeschlossen.

Es stellen sich ein:
CAPT=3.5V
CAPB=1.459V
OFFSET=1.33V

Am Ausgang liegen allerdings nicht die von M.D. errechneten 40960digits, 
sondern 18700digits (+- ca.200counts)

Erste Frage: Wieso stellen sich eigendlich am OFFSET-Pin verschiedene 
Spannungen ein, je nachdem was ich an VINB anlege?
Zweite Frage: Wie kommt der ADC auf die ca. 18700counts. Ich peile immer 
noch nicht wie der ADC die verschiedenen Referenzspannungen als Bezug 
nimmt um aus 2.5V ca. 18700digits zu machen?!

THX for RE!

von guest (Gast)


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push :)

von guest (Gast)


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push again :)

von Krapao (Gast)


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> Erste Frage: Wieso stellen sich eigentlich am OFFSET-Pin verschiedene
> Spannungen ein, je nachdem was ich an VINB anlege?

Der OFFSET-Pin ist vom AD9826 aus gesehen ein Eingang, d.h. deine äußere 
Beschaltung des ADC hat dort eine Spannung (oder GND) anzuliefern. Wenn 
du nix angeschlossen hast, floatet der Pin. Es ist "Zufall" bzw. von der 
Blackbox des internen Aufbaus abhängig, was du dann dort misst.

> Zweite Frage: Wie kommt der ADC auf die ca. 18700 counts.

Weil z.B. der ADC einen illegalen OFFSET in die Messung (und Berechnung) 
einkalkuliert?

IMHO sind CAPT und CAPB bei interner VREF keine Werte mit denen du 
rechnen sollst. Es sind analoge Spannungswerte, die sich aus dem 
internen Schaltbild des ADC ergeben.

Der ADC hat in der Grundeinstellung einen Messbereich von 0..4V. Der 
Bereich kann in 2^16 Werte digitalisiert werden. Dein 2.5 V Signal wären 
also ~41000 digitale Einheiten. Du hast aber mit dem 
Entkoppelkondensator am OFFSET-Pin einen OFFSET von 1.3 V stabilisiert, 
d.h. nur noch ein effektives Signal von 2.5 V - 1.3 V = 1.2 V. Daraus 
digitalisiert der ADC ~19000 Einheiten.

von M. D. (wpmd)


Angehängte Dateien:

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Leg den Offset Pin auf GND, dann passts.
Ich hab mal ein Bild mit der korrekten Beschaltung angehängt.

Edit: Ups, etwas späte Antwort...

von guest (Gast)


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OK, also das mit dem Offset und der referenzspannung ist jetzt soweit 
verstanden...Danke dafür!

Jetzt habe ich allerdings einen anderen Effekt, der mir unklar ist.

Mein Konfiguration:

1-channel-SHA, Blue-Channel, 4V Input Range, 4V Input Clamp Bias, 0V 
internal Offset, gain=1

Wenn ich nun konstante 3.3V an VINB anlege und extern eine 
OFFSET-Spannung von 3.34V anlege, sollten ja eigendlich alle Bits auf 
ZERO springen.

Das tun sie nicht. O.K. könnte man auf eine verrauschte Eingangsspannung 
etc. zurückführen, das Seltsame ist aber das dies immer nur bei dem 4. 
ADCCLK-cycle auftritt...Ich habe jeweils 51 ADCCLK cycles (5MHZ) und 
dann eine Pause von ein paar µs...sobald ADCCLK startet sind jeweils auf 
ADCCLK cycle nr. 4 ein paar counts drauf (5-160 counts) Alle anderen 
ADCCLK-cycles schieben am Ausgang "0"-er raus.

Hätte es mit Rauschen zu tun, müsste ich diesen Effekt doch auf allen 
ADCCLK-cycles haben oder nicht. Oder zmd. auf verschiedenen. Aber es ist 
wie gesagt immer nur ADCCLK no. 4.

Der Effekt verschwindet erst wenn ich mind. 3.5V am OFFSET-pin anlege...

Womit kann das zusammen hängen?

von guest (Gast)


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nach oben schieb :)

von Krapao (Gast)


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Nur ein Verdacht...

Im Datenblatt steht bei DATA OUTPUTS "Latency (Pipeline Delay) 3 (Fixed) 
Cycles"

Es ist bei ADCs nicht unüblich, das der erste akute Messwert (= 4. 
Ausgabe bei diesem ADC) nach dem Anstoßen einer Dauermessung daneben 
liegt.

Ich würde da pragmatisch vorgehen und die erste Messung verwerfen.

von guest (Gast)


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das würde aber bedeuten das ich immer den ersten Pixel jeder Zeile 
verwerfe. Wie gesagt, ich messe kontiniurlich und bei jeder Messung ist 
auf ADCCLK No. 4 (der Output des ersten Pixels, wie du richtig erwähnst) 
kommt nur müll raus...Das werden meine Chefs nicht akzeptieren :/

Gibt es keine Möglichkeit soetwas zu fixen?

von Krapao (Gast)


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Kannst du den ADC kontinuierlich messen lassen und z.B. per Software ein 
Fenster auf die digitale Ausgabe setzen oder muss dein 'System' 
diskontinuierliche ADC-Messungen triggern (Burst-Mode)?

von Krapao (Gast)


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Sorry, kontinuierlich hast du ja schon; alles lesen muss man :) Dann bin 
ich auch ratlos.

von guest (Gast)


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theoretisch könnte ich auch kontinuirlich messen, alle 
Informationen/Synchronisationstake sind im FPGA enthalten und liefern 
die Information, mit welchem Takt und welcher Flanke welche Daten am 
Ausgang der ADCs liegen. Könnte das mein Problem lösen?

von guest (Gast)


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Sorry, meine Angabe vorher war falsch. Also ich messe eben nicht 
kontinuirlich, sondern im burstmode...

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