Forum: HF, Funk und Felder AM Demodulation mit Mischer LT5560


von Timo (Gast)


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Hallo zusammen,
ich habe ein AM-Moduliertes Signal mit einer Trägerfrequenz von 50Mhz, 
mein aufmoduliertes Nutzsignal liegt zwischen 1Hz-10kHz.
Um nun mein Nutzsignal zu erhalten verwände ich den LT5560 Mischer. Habe 
die Eingangs und Ausgangsbeschaltung aus dem Datenblatt entnommen.

Nun zum Problem: Wenn ich ihn Mischen lasse erhalte ich mein Nutzsignal 
plus meinen Träger und alle Harmonischen also 50Mhz, 100, 150, 200Mhz am 
Ausgang.
Ich bin immer davon Ausgegangen das zumindest mein Träger,wenn 
überhaupt, stark gedämpt am Ausgang ankommt.

Ist das also "normal" das mein träger voll durhschlägt?! Also wäre ja 
eigentlich kein Problem den zu filtern, aber wundert mich garde ein 
wenig!

PS: Meine AM und der benötigte Träger kommen bis jetzt noch aus meinen 
Funktionsgeneratoren und sind synchron.

Mit freundlichen Grüßen

Timo

von B e r n d W. (smiley46)


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Hallo Timo

Du gehst mit ca. 200 mV Oszillatorsignal auf den LT5560. Dann sollte am 
Out <2mV und am In <1mV vom Lo-Signal auftauchen. Die Dämpfung sollte 
nach Datenblatt je nach Frequenz besser als 40 bzw 50 dB betragen.

Sind alle Ports sauber mit 50 Ohm abgeschlossen?

Planst Du später, mit dem begrenzten Träger zu mischen?

Leider funktioniert der andere Link nicht.
http://cds.linear.com/docs/Datasheet/5560f.pdf

von Wilhelm S. (wilhelmdk4tj)


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Hallo zusammen.

Ich habe mir mal das Datenblatt des LT5560 angesehen. Er wird zwar als
Doppelbalancemischer angepriesen aber im 1. Schaltbeispiel auf S. 1
findet man nichts von 'balanced'. Auf späteren Seiten am Ende des
Datenblatts (S. 24 u. 25) findet man ja wenigsten etwas 'balanciertes'.
Das sieht ja fast so aus, wie ein Minimal-DC-RX für Funkamateure.

Welche Schaltung hast du angewandt?
Falls Seite 1: ist doch logo, warum da soviel Dreck rauskommt.
Alles 'unbalanced', wo soll sich da was auslöschen?
Den Dreck jenseits von 50 MHz bekommt man ja mit einem LP-Filter
problemlos weg; das war ja aber nicht deine Frage.

Ich weiss ja nicht, was dich dazu gebracht hat, dieses Teil einzusetzen.
Ein popeliger NE612 ist doch bei entsprechender Beschaltung schon
besser..??
Mein Favorit: Diodenringmischer!
Ich denke mal, über die dazugehörigen Pegel unterhalten wir uns später.

73 Wilhelm

von Timo (Gast)


Angehängte Dateien:

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Hallo,
die Beschaltung hab ich nun mal angehängt. Das Ausgangssignal wird noch 
durch einen Verstärker gejagt, wenn ich mich recht errinner findet sich 
die Beschaltung auf der letzten oder vorletzten Seite des Datenblattes.

Um Verwirrungen vorzubeugen, mein eigentliches AM-Signal wird durch 
einen induktiv-gekoppelten-kapazitiven Sensor erzeugt. Ziel ist es 
diesen über einen Mischer auszuwerten. Bin davon ausgegangen der LT5560 
eignet sich dazu gut, habe aber leider auf diesem Gebiet keinerlei 
Erfahrungswerte.

Getestet wurde bis jetzt allerdings nur mit zwei 
Funktionsgeneratoren,mit dessen Hilfe ich mir eine AM-Modulation erzeugt 
habe. Die Pegel im Datenblatt waren mit -20dBm für den Pin und -2dBm für 
den Plo angegeben, soweit habe ich das zumindest gedeutet.

Vllt ist der LT5560 auch ungeeignet für mein Vorhaben?! Hatte eigentlich 
vor eine Auswertung per Mischer zu realisieren und eine weitere per 
Hüllkurvendemodulator.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Am Bauteil kann es nicht liegen. Entweder ist es ein Lötfehler, oder die 
Pegel sind viel zu hoch, oder ein Messfehler / Abschirmproblem.

LO-Pegel laut Datenblatt: -2dBm

Auf der ersten Seite ist ein IM3-Diagramm zu sehen , daraus folgt z.B:
Input -20 dBm -> IFout -14dBm, IM-Abstand (ca -77dBm zu -14dBm) 63 dB
Input -10 dBm -> IFout  -5dBm, IM-Abstand (ca -45dBm zu  -5dBm) 40 dB
Input   0 dBm -> IFout  +2dBm, IM-Abstand (ca -14dBm zu  +2dBm) 16 dB
(Wenn man das als Output-IM3 deutet.)

Der Intercept-Punkt ist jedenfalls auf den Eingang bezogen da er IIP 
input intercept point heißt.
Das könnte hinkommen, wenn man beide Kurven rechts verlängert schneiden 
sie sich etwa bei einem RF-input von +9 dBm

von B e r n d W. (smiley46)


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Hallo Timo

Der Mischer ist IMHO auf jedenfall brauchbar. Ob die Eingangsbeschaltung 
perfekt passt, muß messtechnisch überprüft werden.

Der jetzige IF-Verstärker ist auf eine untere Grenzfrequenz von ca. 3 
kHz bei -3 dB ausgelegt (1 µF / 51 Ohm). Um bis 1 Hz noch messen zu 
können, sollte der Verstärker DC gekoppelt sein. Ich denke da an zwei 
Tiefpässe oder Diplexer mit nachfolgendem Instrumentenverstärker. Der 
Instr.-Verstärker muß dann auch nur die max. Frequenz von 10 kHz 
verarbeiten können.

Können auch Frequenzanteile zwischen 10 kHz und 50 MHz auftreten?

von Timo (Gast)


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Erst einmal Danke für die Antworten!

Christoph Kessler schrieb:
>Auf der ersten Seite ist ein IM3-Diagramm zu sehen , daraus folgt z.B:
>Input -20 dBm -> IFout -14dBm, IM-Abstand (ca -77dBm zu -14dBm) 63 dB
>Input -10 dBm -> IFout  -5dBm, IM-Abstand (ca -45dBm zu  -5dBm) 40 dB
>Input   0 dBm -> IFout  +2dBm, IM-Abstand (ca -14dBm zu  +2dBm) 16 dB
>(Wenn man das als Output-IM3 deutet.)

>Der Intercept-Punkt ist jedenfalls auf den Eingang bezogen da er IIP
>input intercept point heißt.
>Das könnte hinkommen, wenn man beide Kurven rechts verlängert schneiden
>sie sich etwa bei einem RF-input von +9 dBm

Habe mir das Diagramm gerade mal angeschaut, kann bei den Werten auch 
noch folgen! Was hat aber der IM3 für eine Bedeutung und was für einen 
Schluss kann man dadurch ziehen, da komme ich nicht ganz mit...

B e r n d W. schrieb:
>Ich denke da an zwei Tiefpässe oder Diplexer mit nachfolgendem 
>Instrumentenverstärker. Der Instr.-Verstärker muß dann auch nur die max. 
>Frequenz von 10 kHz verarbeiten können.

Warum würde man in diesem Fall zwei Tiefpässe basteln, erreiche ich 
dadurch eine höhere Steilheit?

>Können auch Frequenzanteile zwischen 10 kHz und 50 MHz auftreten?
Nein!Wenn nur noch oberhalb von 50Mhz...


Versteh ich das nun richtig, wenn ich annehme das etweder meine 
Lötpunkte nicht iO sind, oder doch die Pegel noch nicht ganz stimmen?!

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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IM3 ist der Pegelunterschied zwischen der Sollfrequenz, hier 50 MHz und 
den Produkten 3.Ordnung. Das ist entweder die dreifache Sollfrequenz 150 
MHz oder bei zwei nah benachbarten Sollfrequenzen gleicher Amplitude (so 
wird das gemessen) die beiden Intermodulationsprodukte (2*f1 - f2) und 
(2*f2-f1).

Das heißt, bei einer Pegelerhöhung um 10 dB verringert sich der IM3 
nominell um 20 dB, hier sogar etwas mehr. Deshalb fragte ich nach den 
Pegeln an Eingang und LO. Beim IP3-Punkt, der nicht erreicht wird da 
vorher eine Begrenzung einsetzt, ist der Pegel der IM-Produkte gleich 
hoch wie das Sollsignal.

von B e r n d W. (smiley46)


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>> Ich denke da an zwei Tiefpässe oder Diplexer mit
>> nachfolgendem Instrumentenverstärker.
> Warum würde man in diesem Fall zwei Tiefpässe basteln,
> erreiche ich dadurch eine höhere Steilheit?

Dadurch wird einfach die HF vom nachfolgenden Verstärker ferngehalten 
und es kann jeder Wald und Wiesen Instrumentenverstärker verwendet 
werden. Ohne den Tiefpass muss der Verstärker die 50 MHz mit 
Harmonischen und Fin+Lo = ~100MHz abkönnen, ohne das Nutzsignal zu 
verfälschen. Der Mischer kann max. ~200mV ohne Verfälschung am Ausgang 
liefern, die Verstärkung muß also nicht besonders groß sein.

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