Hallo zuammsen ich habe eine Frage bezüglich Supressordioden. Ich wolte die TVS305 (nur als Beispiel hier) in meiner Schaltung in der Spannungsversorgung als Schutz vor ESD-Stößen verwenden. Ich habe 5 V Versorgungsspannung. Die Datenblattwerte im Anhang scheinen dafür zu passen: Bei 5 V sperrt die Diode (in Sperrrichtung) voll, bei 6 V ist sie im "Knick" der Kennlinie und es fließt 1 mA. Das heißt ja, dass bei Spannungen über 6 V die Schutzwirkung zum Tragen kommmt. Was ist aber diese maximale Klemmenspannung? In der angehängten pdf steht dazu: "Maximale Spannung die über die Ünerspannungsschutzdiode während eines Transienten abfallen kann. " Was heißt das genau? Woher kommt diese erhöhte Spannung von 9,8 V? Ist das weil über irgendwelche Induktivitäten in der Diode während des Transienten eine zusätzliche Spannung abfällt, oder weil sich die Sperrrschichtkapazität irgendwie dazu addiert, oder was anderes? Die zweite Frage: Wie stark tun diese 9,8 V meiner Schaltung weh, wenn alle angeschlossenen Bauteile für 5 V ausgelegt sind (un vlt. maximal 6 V vertragen)? Vom Gefühl her hätte ich gesagt, das macht nichts, aber erklären kann ich mein Gefühl nicht und das stört mich. Dritte Frage: Bei ESD-Stößen, ist das eher die sehr hohe Spannung der kritische Faktor? Ein Kollege meinte, dass ESD-Stöße eigentlich immer dann ein Problem sind, wenn die Spannung so hoch ist, dass irgendwo im Chip Dioden (auch die Basis-Emitter(oder Kollektor)dioden) durchbrechen und damit irgendwo einen zu größen Stromflss im Chip erzeugen. Ist das so, oder was ist genau das Problem der ESD-Stöße? Vielen Dank schonmal für jede Antwort. Grüße Michael
Eins ist mir grade noch eingefallen. Ich habe im Elektronik Kompendium bei einem Beitrag zu Schutzschaltungen noch gelesen, dass auch Transistoren wie Dioden benutzt werden können. Zitat: " /Warum Transistoren anstelle von Dioden? Wenn die Verstärkerschaltung quasistationäre Signale verarbeiten muss, die mittel- bis hochohmig sind und man dabei grosse Anforderung an eine möglichst geringe DC-Offsetspannung und ebenso geringe Temperaturabhängigkeit dieser Störspannung stellt, kann diese durch den Einsatz von einfachen Signaldioden empfindlich gestört werden, weil diese zu grosse Sperrströme haben. / " Heißt das, wenn sich die Temperatur ändert und damit auch der Strom der Dioden/ die Offsetspannung, dann wird die Spannung der Verstärkerschaltung umso stärker beeinflusst, je größer der Strom der Diode ist. Und wenn Signale hochohmig (was heißt, das "Signal ist hochohmig" überhaupt?) sind, ist der Einfluss der Änderung des Dioden(Sperr-)innenwiderstandes umso größer? Grüße Michael
@ A. C. (michael1988) >passen: Bei 5 V sperrt die Diode (in Sperrrichtung) voll, bei 6 V ist >sie im "Knick" der Kennlinie und es fließt 1 mA. Das heißt ja, dass bei >Spannungen über 6 V die Schutzwirkung zum Tragen kommmt. so langsam, ja. >Was heißt das genau? Woher kommt diese erhöhte Spannung von 9,8 V? Die fallen über der Diode ab, wenn der maximal zulässige Stoßstrom Ipp von 17A fließt. >Ist das weil über irgendwelche Induktivitäten in der Diode während des >Transienten eine zusätzliche Spannung abfällt, oder weil sich die >Sperrrschichtkapazität irgendwie dazu addiert, oder was anderes? Es ist der ohmsche Widerstand in der Diode. >Die zweite Frage: Wie stark tun diese 9,8 V meiner Schaltung weh, wenn >alle angeschlossenen Bauteile für 5 V ausgelegt sind (un vlt. maximal 6 >V vertragen)? Ziemlich ;-) Von Schutz kann man da kaum sprechen. >Dritte Frage: Bei ESD-Stößen, ist das eher die sehr hohe Spannung der >kritische Faktor? Kann man so einfach nicht sagen.
Anstelle von exotischen Bauteilen wie einer Suppressordiode sollte man sich eher Gedanken zur richtigen Stromversorgung machen. Man kann ja einen Spannungsregler dranmachen und spezifizieren 7-15V, wenn ausserhalb - puff kaputt.
Hallo Falk, danke schonmal für deine Antwort. Ok, die "Clamping voltage" habe ich jetzt verstanden. Nun tritt diese Spannung ja nur sehr kurz auf, während eines ESD-Stoßes. Gibt es in Datenblättern Werte, die sagen, wie lang eine geringe Überspannung anliegen darf? Die 6 V sind ja für eine dauerhafte Spannung mit diesem Wert angegeben. > >>Die zweite Frage: Wie stark tun diese 9,8 V meiner Schaltung weh, wenn >>alle angeschlossenen Bauteile für 5 V ausgelegt sind (un vlt. maximal 6 >>V vertragen)? > > Ziemlich ;-) Von Schutz kann man da kaum sprechen. Kann man außerdem die maximal zu erwartende Klemmenspannung an der Diode berechnen. Nimmt man das "human body model" an mit 100 pF Kapazität und 1500 Ohm Serienwiderstand, wie kann man dann den Stromverlauf über die Schutzdiode berechnen? Viele Grüße und Danke für weitere gute Antworten
Hi Super Troll, meinst du mit "Spannungsregler dran machen",einen an den Eingang statt der Supressordiode? Ist die Supressordiode so exotisch? Und wenn ein ESD-Stoß kommt, dann ist der Spannungsregler kaputt und genau das passiert, was ich ja mit der Supressordiode vermeiden wollte. Oder verstehe ich dich falsch? Grüße
Eine supressor diode macht man sicher nicht an die kritischen 5V der Schaltung, sondern allenfalls vor dem Spannungsregler. Diese Human Body Entladungen sind pipifaz. 2kV von 10pF oder so, deswegen habe ich einen 100nF cap am Eingang, dann ist diese Spannung nur 2kV * 10p /100'000p = 200mV. Auf die Leiterfuehrung kommt es an. Normalerweise nimmt man ein fertiges Schaltnetzteil, eine sogenannte Wandwarze, 5V 500mA oder so fuer 5Euro und die kann schon alles. Da muss man sich nichts mehr sorgen.
Ja hinter der Supressordiode liegen bei mir die Spannungsregler, das habe ich nicht erwähnt. Die 5 V werden also nicht durch die Supressordiode auf 5 stabilsiert. Meine Frage ist jetzt nur noch, ob die 9,8 V, die die Supressordiode im Extremfall durch lässt, dem Spannungsregler schaden können. Wenn ich aber jetzt, wie du sagst, z.B. die 100 nF an den Eingang der Spannungsregler schalte (was ich sowieso gemacht hätte), sollte eigentlich nix mehr passieren, richtig?
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