Hallo, ich habe mal ein vieleicht etwas ungewöhnliches Problem. Und zwar muss ich Temperaturen von ca 1000°C messen. Was mir gleich als Erstes einfiehl, war die Messung mittels eines Infrarot Sensors. Leider findet man dazu sehr wenig Informationen. Hat jemand so etwas schon mal ungesetzt oder gibt es noch andere Möglichkeiten ? Vielen Dank schon mal
Infrarot ist ja eine kontaktlose Messung. Die Strahlung nimmt mit der Distanz ab. Wie willst du das genau machen? Ich habe schon PT100 bzw. PT1000 Elemente aus Platin gesehen, die solche Temperaturen abkönnen. Sie sind von der Ausführung her aber "etwas" größer als gängige Katalogware :) Welches Gut muss den auf diese Temperatur gebracht werden?
Ich habe das mit dem k-Typ Sensor von meinem Multimeter schonmal gemacht, prinzipiell kein Problem. Allerdings ist der Sensor nun bei Raumtemperatur nicht mehr so arg genau; angeblich leidet die Schweißstelle unter der Hitze. Ein brauchbarer IC zur Auswertung des Sensors ist der MAX6674.
Oops, sorry, der MAX geht nur bis 127 Grad. Mein Voltcraft - Multimeter (DM3850) funktionierte aber einwandfrei bei diesen Temperaturen, auch wenn es laut Anleitung nur bis 1200 Grad Celsius geht.
Da ist das einzige was für dich in Frage kommt ein Thermoelement. Wir nutzen diese Jedenfalls auf der Firma um genau soetwas zu machen. Schau dich mal nach einem NiCrNi Typ K Element um. Diese Infrarot Sensoren messen starke Unterschiede, jenachdem auf welchem Untergrund du misst. (normal nur genau auf schwarzen Flächen) Bovor ich mir die Finger wund schreibe, schau mal lieber auf: http://www.temp-web.de/index.php dort findest du sicher alle Informationen die du brauchst.
Also mal so als 'ne Anregung. Bei solchen Temp. entstehen ja schon alle möglichen Farben. Ich denke, daß man dabei das Spektrum zur Auswertung heranzieht. Gruß TS
Genau. mit einem Glühdrahtthermometer. geht sehr genau! Ein draht wird mit Strom zur Rotglut gebracht und durch den Draht die heisse Stelle anvisiert. Wenn man den Draht nicht mehr sieht, weil der die gleiche Farbe hat, wie das glühende Eisen(oder eben was anderes glühendes), kann man vom Strom, der durch den Draht geht auf die Temparatur schliessen (War bereits auf der Skala abgetragen). War zu meiner Lehrzeit gang und gebe. Ob es sowas heute noch gibt, bzw. obs noch verwendet wird - k.A. Gruß AxelR.
Solche Temperaturen werden in der Industrie sehr häufig mit kontaktlosen (optischen) Infarotsystemen gemessen. Gruß, Marcus
Hallo, also erstaml danke für die große Beteiligung. Es handelt sich um einen Ofen, also kann mal meiner Ansicht nach entweder die Lufttemperatur im Inneren messen oder eben mit einem Infrarot Sensor die Innenwände anvisieren. Allerdings klingt das was Alexander geschrieben hat sehr plausibel, dass die Strahlung mit der Distanz abnimmt. Wie wird dies bei käuflichen Lösungen gehandhabt. Ich meine die Teile bei denen man mittels eines Lasers die zu messende Stelle "anpeilt". Wird da etwa gleich mittels des Lasers die Distanz zum Messobjekt ermittelt ? Damit würde diese Möglichkeit natürlich für den Eigenbau ausscheiden, da das mit der Lichtgeschwindigkeit ja so eine Sache ist...
Der Link von Tobias ist übrigens sehr gut. Ein Typ-K Thermoelement scheint wirklich das zu sein was ich brauche. Was jemand woher man diese beziehen kann ?
Thermoelement ist gut! Aber ein Typ-K ist für solch hohe Temperaturen nichtmehr so gut. Bis ca. 1500°C nehmen wir in der Firma Typ-S (Pt/Pt-Rh10) die haben aber weniger Spannung und natürlich ne andere Kennlinie. Kaufen kann man sowas zb. bei Omega oder goodfellow. oder man hat die beiden Drahtsorten (mit Zertifikat!) und schweißt selber... mit nem OP-Verstärken und die Kennline in Software entzerren. Pyroelektr. Sensoren sind meißt nicht sehr genau und Auchnoch Abhängig von der Oberfläche des zu messenden Materials (Emmissionsfaktor...). K-Thermoelemente werden gerne genutzt weil sie billig sind und viel Spannung liefern. Dafür gehen sie bei hohen Temperaturen an Luft schnell kaputt. Platin ist da viel beständiger.
Hm also was ich gelesen habe gehen die K-Typen fast alle bis mindestens 1100 °C. Meine absolute Höchsttempereatur liegt bei 1000°. Was meinst du mie "an Luft". Macht es einen Unterschied Gase mit 1000° zu messen oder Flüssigkeiten ?
Vieleicht solltest du einmal konkret dein Anwendungsgebiet angeben. DAnn könnte man dir etwas besser Beraten :) Da wo ich arbeite, verkaufen sie diese Thermoelemente, bei Interesse meld dich mal (nein ich komme nicht aus der Schweiz)
Ein Infrarot Thermometer (Pyrometer), das eine mit Thermoelementen vergleichbare Genauigkeit hat, ist kaum unter 1000 Euro zu kriegen. Das ist für diesen Fall sicher Overkill. Hersteller: Raytek, Optris, Keller, Chinon, Land. Dieter
Ja, servus, wenn Du nur bis 1000°C messen musst, bist Du mit einem Thermoelement Typ K richtig beraten!!! Die Lebensdauer dieser Elemente beträgt dann schon mehrere 1000h. Ein Platinelement wäre definitiv zu teuer dafür!! Der Grund dafür, warum Typ K Elemente meistens nur bis 1000°C zu haben sind, ist die Ummantelung der Elemente... Man muss dann schon mit Keramiken isolieren... Als Tip zur Temperaturmessung: http://www.tcdirect.de/reference.asp Mal einfach das Handbuch bestellen, ist sehr hilfreich!!
Hallo zusammen, ich greife diesen Fred mal wieder aus, da ich mich derzeit mit der gleichen Thematik auseinandersetze. Hintergrund: Ich muss mit mehreren K-Thermoelementen Abgastemperaturen bis 1000°C messen und mit einem µC auswerten. Mir geht es um die Ankopplung an den µC. Das MAX IC ist nicht so weit verbreitet, mit dem AD59x komme ich nicht wirklich klar, obwohl der mit ausreichen würde. Die Analogspannung würde ich in den µC einlesen und fertig. I2C Bus o.ä. brauche ich nicht zwingend. Wenn ich nun ins Datenblatt des AD590 schaue, werden dort immer nur Temperaturen bis etwas über 100°C erwähnt, nix mit 1000°C. Wo liegt da mein Denkfehler? Wie wird die elektrische Ankopplung der Leitung vom K-Sensor an die Platine gemacht? Wenn ich die Leitung zum AD590 o.ä. mache, gehe ich gewöhnlich über einen Steckverbinder und Kupferleiterbahn bis an den AD590 heran. Dies kann u.U. zu einem verfälschten Messergebnis führen, wenn ich die Lektüre richtig verstanden habe. Kann mir da jemand ein paar Ratschläge geben? Gruß Uwe
Vergiss diese IC's nimme einfach einen 24bit ADC. Der kann das auch. Ein Typ-K bringt 40uV pro Kelvin, das passt schon. Ein Thermoelementstecker sollte es schon sein, nicht einfach klemmen.
Der Denkfehler könnte die Betriebsspannung sein. Ein AD59x liefert am Ausgang 10mV pro Grad Celsius. Das wären bei 1100 Grad 11Volt. Der Chip muß dann mit min.12 oder 15 Volt versorgt werden. Die Ausgangsspannung von 11 Volt muß dann noch heruntergeteilt werden,um einen Controller anzusteuern. Sieh mal bei Farnell die Best.Nr. 7078146. 40-1100 Grad. 23,91 Euro
Der AD590 bzw. AD592 liefert 1 µA /K. Welche Spannung daraus wird hängt von der externen Schaltung (Widerstand) ab. Der AD590 und ein Thermoelement sind 2 getrennte Dinge. Der AD590 geht bis vielleicht 150 C oder etwas mehr, aber keine 1000 C. Zusammen mit dem Thermoelement könnte man den zur Kompensation der Vergleichslötstelle nutzen. Mit einem Widerstand von etwa 40 Ohm sollte das hinkommen. Wenn man einen µC nutzt kann man aber auch den µC nutzen um die Ref. Temperatur mit einzubeziehen, man muss es also nicht analog zusammenmischen. Der passende Aufbau als Alternative zu einem speziellen IC wie MAX667x ist eher ein hochauflösender langsamer AD, für das Thermoelement und dann ein extra Temperatursensor (AD590, Diode, KTY..., LM75,...) für die Referenz-temperatur direkt am µC. Je nach AD (und Anforderungen an ESD Schutz) könnte sich auch noch eine Verstärkung vor dem AD Wandler lohnen - bei einige ADs geht es aber auch ohne.
Also der AD590 ist in Verbindung mit Thermoelementen nur zur Messung der Umgebungs- bzw. Vergleichsstellen temperatur nötig. Thermoelemente messen immer nur Temperaturdifferenzen! also: +-----Cu------+--------------\ Spannungsmessung Vergleichs- >o T stelle / ------Cu------+-------------/ Tv Die Temperatur T - Tv ergibt die Spannung welche gemessen wird. Tv ist die Temperatur an der Stelle wo die Thermoelement-Leitungen erstmals mit normalem Leitungsmaterial (Kupfer) in Berührung kommen. Um es einfacher zu machen sollte diese Stelle guten Thermischen Kontakt beider Thermoelement-Seiten haben. Wird nun die Temperatur dieser stelle gemessen, so kann diese Temperatur im Controller zur Temperatur aus der gemessenen TE-Spannung addiert werden. Damit gehen schwankungen der Tv (sinnigerweise Raumtemperatur) nicht mit in die Messung ein. Die linearisierung macht man rechnerisch im controller. Da die Spannungen alle im µV bis mV Bereich liegen, ist eine Messung nach einem linearen Versterker (z.B mit OPV) einfacher. kalibrieren kann man z.B. mit schmelzpunkten reiner Metalle (Gold 1064.2°C, Silber 961.8°C) und Eiswasser oder Fibertermometer.
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