Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Allgemeine Fragen zum Kauf eines Messverstärkers


von Thomas H. (Gast)


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Hallo zusammen,

ich suche einen Messverstärker für einen dynamischen 
Absolutdruckaufnehmer. Der Drucksensor hat eine DMS-Vollbrücke 360Ohm 
und eine Eigenfrequenz von 10kHz.  Die Empfindlichkeit des Drucksensors 
beträgt 2mV/V und kann maximal bei 12V betrieben werden. Messfrequenzen 
von ca. 5kHz sollte der Verstärker verstärken können. Den Messaufbau 
will ich für einen Prüfstand verwenden, daher sollte der Verstärker 
kalibrierbar (Offset und Steigung) und einigermaßen Temperaturstabil 
sein. Auch das Rauschen sollte sich einigermaßen in Grenzen halten. Das 
Ausgangsignal sollte (0...10V) betragen, sodass es mit einer DAQ-Karte 
eingelesen werden kann. Nun meine drei Fragen:

Könnt ihr einen Messverstärker für diese Anwendung empfehlen bei dem man 
auch die Verstärkung ändern kann.

Bei einer Speisespannung der Vollbrücke von 12V, einer Empfindlichkeit 
des Drucksensors von 2mV/V und einer erstrebten Ausgangsspannung von 10V 
wird die Verstärkung "10V/(2mV/V*12V)"berechnet und beträgt 462, oder?

Was bedeutet die max. Empfindlichkeit "100 mV/V bei 10 VDC 
DMS-Speisespannung" bei diesem Verstärker bzw. wie wird die max. 
Verstärkung daraus berechnet. Kapier ich irgendwie nicht richtig. :-(
http://www.althen.de/public/media/PDF_Datenblatt/4a_Elektronische_Messtechnik/de/4a-SG-IP-verstaerker-d.pdf

Vielen Dank.

Gruß Thomas

von Na Sowas (Gast)


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Vergiss die 10V. Moderne ADC laufen mit 3.3V und weniger.
Der Wert fuer die Empfindlichkeit des Drucksensors von 2mV/V skaliert 
mit der Speisung. Bei 10V also 20mV. Wie dieses Signal allerdings mit 
dem Druck sklaiert ist offen. Und das waere interessant. Moeglicherweise 
Vollausschlag bei Ambient Druck, 1013mBar oder so. Von diesen 20mV auf 
2V bedeutet eine Verstaerkung von 100. Da man eine Bruecke messen muss, 
braucht man einen Instrumentenverstaerker, am besten Zerodrift. zB einen 
LT2053. Der hat eine GBW von 200kHz. Daher solle man den bei einer 
Bandbreite von 5kHz vielleicht mit 20 verstaerken. fuer die 
verbleibenden Faktor 5 oder so kann man einen normalen OpAmp verwenden.

von Gregor B. (Gast)


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Schau Dir den hier einmal an:
http://www.bmcm.de/ger/pr-ma-uni.html

von clip (Gast)


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Thomas H. (Gast) schrieb:
> Speisespannung der Vollbrücke von 12V

Üblicherweise wird die Speisespannung (typ. 10, 5 oder 2,5 V) vom 
Verstärker geliefert, eine eigene Versorgung ist nicht ratsam.
Eigentlich sollte die Speisespannung und somit die Eigenerwärmung so 
gering wie möglich gewählt werden. Die Grenze setzt dabei das 
S/N-Verhältnis u.a. des Verstärkers.

Mit dem von dir verlinkten Teil wirst du nicht glücklich, da für 
Wägezellen oder DMS, welche eine wesentlich höhere Emfindlichkeit haben 
als dein Drucksensor.
100 mV/V interpretiere ich als Verstäkungsfaktor d.h. 100 mV am Eingang 
liefern 1 V am Ausgang. Auch die Grenzfrequenz (-3dB) < 1 kHz passt 
nicht zu den gewünschten 5 kHz.

Der bmcm MA-UNI ist schon fast ideal für deinen Sensor und bietet 
zusätzlich eine enorme Flexibilität für einen sehr guten Preis.
Allerdings müsstest du den DAQ-Eingang auf 5 V konfigurieren. Ein 
Knackpunkt könnte noch das Eingangsfilter sein - die 10 kHz liegen genau 
auf deiner Resonanzfreqenz, helfen also nur bedingt.

Ansonsten fällt mir noch der HBM AE101 ein, der alle deine Anforderungen 
erfüllt (Ua = 10 V, fg = 6 kHz).
Datenblatt: http://www.hbm.com.pl/pdf/b0618.pdf
Bedienungsanleitung: http://www.hbm.com.pl/pdf/a0060.pdf

(Auf der deutschen Seite muß man sich bei diesen Scherzkeksen 
registrieren um an die Infos zu kommen.)

von Thomas H. (Gast)


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Vielen Dank für die Antworten. Die Tipps, Hinweise und die zwei 
Alternativen haben mir doch nochmals gut weitergeholfen. :-) Denke, dass 
es sich auf den Verstärker von bmcm herausläuft. Werde aber mal noch ein 
Angebot bei HBM holen. Danke nochmals.

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