Hallo, bisher hatte ich eine gewisse Abneigung gegen SMD und habe daher nur bedrahtete Bauteile mit Lochrasterplatine oder Steckbrett verwendet. Heute habe ich mich unter anderem auf dieser Seite über die Möglichkeiten des SMD Lötens informiert und es dann gleich mit einer alten Platine ausprobiert. Obwohl ich keine geeignete Ausrüstung habe (Billiglötkolben, verzunderte bleistiftförmige Lötspitze, kein Flussmittel, 2.5 mm Entlötlitze, 1 mm Lötzinn), konnte ich nach ein paar Versuchen recht gut 0805 Widerstände sowie ICs mit 1.27 mm Pinabstand entlöten und wieder einlöten. Das hat mir meine Angst vor SMD genommen und nun möchte ich mir eine geeignete Ausrüstung besorgen. Dass ich dünnes Lötzinn (0.5 mm), dünne Entlötlize und Flussmittel brauche, ist wohl selbstverständlich. Dann brauche ich natürlich eine gute geregelte Lötstation. Aufgrund der Empfehlungen hier und in de.sci.electronics denke ich an eine gebrauchte Weller WS 81 oder eine Ersa Analog 60 (Bitte keine Glaubenskriege). Dazu würde ich eine bleistiftförmige (0.4 mm) Lötspitze sowie eine Lötspitze mit Hohlraum kaufen. Ist diese Auswahl so vernünftig? Kann man damit ICs mit 0.5 mm Pinabstand gut löten? Dann brauche ich natürlich geeignete Pinzetten. Bei Reichelt gibt es sowohl günstige normale Pinzetten als auch wesentlich teurere SMD Pinzetten. Welche Vorteile bieten diese? Kann man mit den billigen Pinzetten problemlos 0603 Teile löten? Lohnt sich die Anschaffung einer Vakuumpinzette? Ist es sinnvoll, das Löten von schwierigen ICs unter einer Leuchtlupe durchzuführen oder reicht es, die Ergebnisse nach dem Löten mit einer billigen Lupe zu kontrollieren? Welche Bauformen bei Widerständen sind für Hobbybastler empfehlenswert? Zur Auswahl stehen 0805 und 0603. Wo bekommt man günstige Widerstandssortimente (Reihe E6 oder E12, 20-100 Stück pro Wert)?
Deine abgegebene Ausrüstung passt sehr gut. Wichtig finde ich vor allem die Hohlkehlenlötspitze und einen Flussmittelstift, damit kann man schnell auch sehr enge SMDs löten, 0,5mm gehen damit auch noch. Welche Lötstation? Eine, für die es Hohlkehlen gibt, der Rest ist Geschmackssache. Ich habe "normale" Lupen und Pinzetten, um wieviel besser es mit anderen geht, kann ich nicht beurteilen. Eine Vakuumpinzette werde ich mir aber auch noch mal zulegen. Kleiner Tip zur Qualitätskontrolle: nach dem Löten mit einer harten Spitze (z.B. Anreissnadel) quer über die Pinreihe fahren - Pins, die nicht ordentlich gelötet sind, verbiegen dann etwas und sind damit erkennbar. Ich habe mir mal ein Widerstandssortiment in Ordnerform zugelegt (gab es bei RS-Components, war aber nicht gerade günstig), das finde ich sehr praktisch, bei Nichtgebracuh steht das komplette Sortiment einfach im Ordnerregal. Viele Grüße, Stefan
SMDs gibt es günstig bei ebay, einfach mal schauen. Pinzetten bekommt man auch im Baumarkt (sind Rostfrei und gar nicht so schlecht) in der Nähe (Obi) oder ebenfalls im bekannten Auktionshaus. Lupe ist unbedingt erforderlich, gibt es auch schon für wenige Euronen mit rund 110 mm Durchmesser allerdings ohne "Leucht" (na wo schon :)) verzerren und spiegeln dann auch stark (China läßt grüßen), geht aber. Gute Leuchtlupen sind entsprechend teuer, Conrad hat ja auch was, zu Apothekenpreisen. Grüße Udo
Bei der Wahl einer Pinzette ist unbedingt darauf zu achten, daß sie antimagnetisch ist, und natürlich, daß sie eine feine Spizte hat.
Klar kann man auch 0603 verarbeiten; musst nur darauf achten, dass die Spitzen Deiner Pinzette genau schliessen. 1mm-Lötzinn wäre für diese kleineren Teile etwas zuviel; mit 0,5er lassen sie sich aber viel besser löten, als man vermuten möchte. Da mittlerweile die allermeisten Teile in 0603 zu kaufen sind (Handies als treibende Kraft), lohnt es sich, in diese Bauform einzusteigen. Stephan.
ich finde ein feine Pinzette mit einer "Zick-Zack" - Spitze äußerst praktisch beim SMD - Löten. Kommt von Edsyn, Reichelt Nummer EP 120. Ansonsten passt Deine Ausrüstung schon; eine Hohlkehlen - Spitze für Weller heißt z.B. ET-GW und ist bei Conrad erhältlich. Ist aber für jeden Kolben anders. Johannes
Die Pinzette sollte schon antistatisch/antimagnetisch sein, da du sonst eventuell hochempfindliche Bauteile zerstören könntest. Berührst du mit einer Pinzette, die nicht ESD verifiziert ist, das Bauteil, hast du möglicherweise einen Entladung (Spannungspeak) über das Bauteil. Antimagnetisch: nimm einen kleinen Magneten und fahr über einen Speicherbaustein drüber. Dannach dürfte dein Speicherinhalt etwas anderst aussehen :). Wer aber nur mit 0815 SMD-Typen (z.B. 74xx) handtiert, für den sind wohl die ~10 pro Pinzette etwas overkill, da man ja i.d.R nicht nur einen benötigt. Gruß
"Antimagnetisch: nimm einen kleinen Magneten und fahr über einen Speicherbaustein drüber. Dannach dürfte dein Speicherinhalt etwas anderst aussehen :). " Habe ich gerade mit einem grossen Magneten gemacht -> nichts passiert. Magnetisch oder nicht ist eher eine praktische Frage, also ob das Ding nicht irgendwelche Drahtrestchen oder Ähnliches anzieht.
Dann hast du einen sehr robusten Speicher :) Ich sprach nur aus Erfahrung, da ich wegen eines dämlichen Magneten schon ein komplettes Maschinenprogramm (SPS) wieder zusammensetzen musste :) Zu den Löstationen: Ob nun Weller oder Ersa; ich denke, da machst du bei beiden nichts falsch. Mit meiner Ersa DIG2000 + MiroTool bin ich genauso zufrieden wie mit der WS-81. Ebay könnte dir da zu günstigeren Preisen verhelfen UND würde ich zusätzlich zu den Preisen der Löstation auch noch die Preise der Lötspitzen vergleichen. Gruß
@Stefan: also dass Speicher magnetempfindlich ist, seh ich anders. Ich hab ne Schaltung, an der liegen direkt Nd-Magneten auf dem RAM/FLASH auf. Da passiert gar nix.
Antimagnetisch meinte ich eher deshalb, weil kleine Teile (vor allem 0805 und 0603) mit einer magnetischen Pinzette praktisch nicht vernünftig plazierbar sind, weil sie dran hängen bleiben.
Ja, wenn es denn so ist, habt ihr die besseren praktischen Beispiele; bei mir war es wie beschrieben. Praktisch stört es, wie Rufus und Rolf bereits gesagt haben. @ Tobias: Nein, lauter kleine grüne Männchen mit Ladungsschalen auf dem Kopf! Die reagieren sehr empfindlich auf magnetische Felder. Zur Anfangsfrage noch was: Wenn es nur darum geht, dass die Pinzette nicht magnetisch ist und nicht unbedingt ESD verifiziert sein muss, kann man auch die Laborpinzetten aus Kunstoff benutzen - sind halt um einiges günstiger.
ich kann den Tipp mit der Pinzette EP120 von Reichelt bestätigen. Die kunstvoll geschwungene Spitze macht das Arbeiten damit sehr angenehm. Eine gute Pinzette ist beim SMD Löten sehr wichtig, da würde ich nicht zu sehr sparen.
Zum Thema antimagnetisch: ich hatte mal eine magnetische Pinzette benutzt. War doof, da sie die kleinen Widerstände angezogen hat. Man konnte sie nicht vernünftig plazieren. Offensichtlich sind in solchen SMD-Bauteilen auc magnetische Stoffe enthalten.
Es gibt zwei weit verbreitete Metallbeschichtungen der Anschlüsse und das sind Silber über Palladium (teuer) und Zinn über Nickel, steht normalerweise auch im Datenblatt. Da Nickel ferromagnetisch ist, "kleben" die Teile dann an der Pinzette und lassen sich nicht platzieren. Dieter
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