Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Die ewige Frage: Master oder Job?


von GS (chromosoma)


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Hallo liebe Forummitlglieder:

Ich bin 26 und habe vor kurzem meinen Bachelor of Science  bekommen.
Studiert habe ich  NanoEngineering an der Uni Duisburg-Essen (NRW).
Ein recht interdisziplinärer und interessanter Studiengang, muss ich 
sagen.
So, nun steht vor mir die Wahl, entweder mache ich weiter mein Master 
oder steige direkt in die Industrie ein:)

Nach dem ich ein paar Vorlesungen aus meinem Masterstudiengang 
Nano(-opto)elektronik  besucht habe, bin ich einwenig enttäuscht. Die 
Vorlesungen  zerkauen wieder das selbe: PN-Übergang, Fermi-Niveau, CVD, 
PVD  MBE etc.
Das haben wir schon tausendmal in Bachelor erklärt bekommen. So wirklich 
viel neues werde ich da offensichtlich nicht erlernen(Außer Mathe4  und 
TET1,2). Leider ist das  für mich ein sehr wichtiger Punkt, da ich 
meinen Master nicht aus Geldgier oder Status mache (ja gut, das auch:) 
), sondern weil ich meine Wissen vertiefen und damit für den Markt 
interessanter werden  will;)!

Auf der andere Seite kann man ja seine Wissen auch während der Arbeit 
vertiefen, nicht wahr?

Leider stoße ich auf die böse Realität:
Alle interessante Stellen in Forschung+Entwicklung wünschen einen M. 
Science oder Diplom.Dazu muss man auch deutlich mehr können als man 
während seines Studiums  erlernt hat.
Ist es überhaupt möglich einen interesanten Job mit Bachelor zu 
bekommen?
Oder muss man an meiner Stelle klein anfangen?

Also...

switch(plan){

Case(A):

 Ich studiere trotzdem Master, lerne nebenbei selbstständig die 
Programmierung von µC und FPGA etc, arbeite  weiter als HiWi (mach ich 
schon seit 6 Monaten) und werde am Schluß "reifer" für die 
"anspruchsvolle" Jobangebote.

Case(B):

 Ich nehme mir jetzt einen mittelinteressanten Angebot an, arbeite dort, 
sammle Erfahrung und suche mir später (nach 2-3 Jahren) meinen 
Traumjob:)
}


Ich weiss hier gibt es viele Menschen mir Erfahrung, und an diesen 
Menschen  geht diese Frage:)

von WUrdemirgesagt (Gast)


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Also... ich denke wenn Du die Chance hast einen gute Stelle zu bekommen 
solltest Du Arbeitserfahrung sammeln.

Wenn der Job dich nicht auslastet oder Du mehr lernen willst kannst Du 
den Master als Abendstudiengang machen.

von Tobias (Gast)


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Also ich als kürzlich diplomierter Ing. im Bereich E-Technik würde zu 
folgendem raten:

Wenn du die Möglichkeit hast nebem dem Master an deiner Uni als HiWi zu 
arbeiten, würde ich den Master definitiv draufsetzen. Da hast du sowohl 
einen höheren Abschluss am Ende und arbeitest zeitgleich an 
interessanten Projekten mit und kannst schon mal schnuppern, ob dir die 
wissenschaftliche Laufbahn liegt.

Empfehle trotzdem ein Industriepraktikum von ca. 6 Monaten (egal ob 
Ausland oder in hier in Deutschland, Ausland natürlich besser)...an 
einigen Unis muss man das nicht mehr zur Zulassung zur Masterarbeit 
nachweisen, finde ich den größten Schwachsinn. Eine nette Firme, eine 
nette Projektaufgabe und du sammelst in den 6 Monaten so wertvolle 
Erfahrungen...und das Wichtigste: Du kannst dir in der Zeit Fehler 
leisten, die du bei deiner Probezeit nicht machen solltest. Hat mir 
definitv sehr viel gebracht.

Ich weiß nur von einigen Firmen, dass der Bachelor of Science nicht so 
richtig gut aufgenommen wird, weil man halt den Dipl-Ing. gewöhnt ist 
und das mit dem Master gleich setzt. Sieht übern Teich ganz anders aus, 
aber da ist das Ausbildungssystem auch anders.

von GS (chromosoma)


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Ich habe  ein 5-Monatiges Industriepraktikum hinter mich:)

Jetzt arbeite ich als HiWi, aber nich an der Uni, sondern  an der Firma 
wo ich mein Praktikum gemacht habe. :)

von Joachim (Gast)


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Hallo Anton,

bei der Ausbildung bin ich "of the old school". Damit meine ich, mache 
was innerhalb deiner intellektuellen Möglichkeiten erreichbar ist. Also 
wenn Du gute Erfolgsaussichten beim Master hast, dann mach es. Wenn das 
für die Uni gilt umso besser, ansonsten halt "nur" FH.
Wenn das geschafft ist würde ich die gleiche Überlegung für die 
Promotion anstellen.

Ich kann nicht verstehen, warum man unter seinen Möglichkeiten bleiben 
sollte. Wenn ich eine Bergwanderung mache, dann kehre ich ja auch nicht 
vor dem Gipfel um ohne Not.

Wenn man umgekehrt erkannt hat, dass eine Ausbildungsstufe nicht 
erreichbar ist, dann soll man halt in Gottes Namen aufhören. Scheitern 
ist keine Schande sofern man es redlich versucht hat.

Ich selbst habe noch das gute alte Uni-Diplom in Physik gemacht, dann 
promoviert. Nun arbeite ich in der Pharmabranche in der Schweiz und kann 
sagen, die Mühe hat sich gelohnt. Ohne Fleiss kein Preis.

Viele Grüsse,
Joachim

von Zedd (Gast)


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Also ich studier nicht um zu studieren. Es geht doch um einen guten Job 
der Spaß macht und das liebe alte Geld.

Warum sollte man alles tun müssen, was man könnte...

Steh vor der selben Frage, nur das ich meinen Bachelor voraussichtlich 
noch ein Jahr später bekomme. (mit 27)

von MaWin (Gast)


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Wenn du den Master machen kannst (finanziell und leistungsmässig)
mach ihn.

Es geht nicht so sehr um die Inhalte, es geht um den Schein.

Sicher wären interessante Inhalte gleich viel motivierender.

von Master (Gast)


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Grundsätzlich gebe ich Joachim Recht. Versuche immer das Beste aus dir 
rauszuholen. Wie ist der Bachelor denn notenmäßig ausgefallen? Bei einer 
guten Abschlussnote, ist es sinnvoll etwas draufzusetzen.

Aber frage dich auch, was du genau später machen willst.
Wenn du in einem kleinen Ingenierbüro arbeiten willst, bringt dir der 
Master so ziemlich gar nichts.
Für einen Konzern ist er hingegen meißtens die nötige Enlasskarte.

Ob es sich finanziell lohnt, kommt drauf an...Innerhalb von 2 Jahren 
Arbeit nach dem Bachelor, steigt in der Regel auch das Gehalt sicher auf 
das Einstiegsgehalt vom Master...oder drüber. Dazu kommt noch der 
Verdienstausfall von 2 Jahren für den Master.

So zumindest die Betrachtung, wenn man sowohl als Bachelor als auch als 
Master in der selben Firma landet.

Allerdings kannst du mit dem Master, statt Bachelor auch bei Firmen 
landen, die deutlich mehr bezahlen (vgl. Ingenierbüro vs. Konzern), 
sodass es sich dann doch lohnt.

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