Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik OPV bis genau 0V aussteuern


von Tim (Gast)


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moin,

ich will nen Addierer bauen, dessen Ausgang auch wirklich bis zu echten
0V runtergeht, und nicht bei den, laut Datenblatt, 5mV halt macht. Ich
hab nur singlesupply Versorgungsspannung und will die untere Rail (0V)
mit meinem LM324 voll auskosten.
Ich hab da mal ne Schaltung gesehen, die eine Diode von meiner
Schaltungsmasse (praktisch gesehen dann 0.7V) an die negative
Versorgungsspannung meines OPV (0V) hangt. Aber wert haelt mal einen
Blick aufs pdf, um zu sehen, was ich in meinem Krueppeldeutsch hier
euch versuche nahezubringen.

TIM

von crazy horse (Gast)


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das ist alles Mist.
Willst du wirklich 0V, geht kein Weg an einer Doppelversorgung vorbei.
Lässt sich einfach mit einer Ladungspumpe machen, ICL7660/ICL7662.

von Tim (Gast)


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koenntest du etwas naeher erleutern wieso das alles Mist ist? Ich hab
diese Sache mit der Diode auch mal in einer Elektor gesehen, da moechte
man meinen, dass da zumindest etwas wahres dran ist.

von crazy horse (Gast)


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Das Problem dabei ist, das die 0,7V an einer Si-Diode keine Konstante
ist, sondern die Flussspannung ist eine Funktion des Stromes.

von Arno H. (Gast)


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Und auch der Temperatur.
Arno

von A.K. (Gast)


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Ob's 0,6V oder 0,7v sind ist egal und auch ob das stabil bleibt oder
von der Temperatur abhängig ist.

Die Diode dient doch nur dazu, für den Rest der Schaltung eine
virtuelle Masse herzustellen. So macht man aus einer
Versorgungsspannung zwei und der Rest der Schaltung arbeitet mit dieser
virtuellen Masse. Aus Sicht des OPV existiert dann eine negative
Spannungsversorgung von ca. -0,7V und er hat kein Problem mehr damit,
gegenüber dieser virtuellen Masse auf 0V zu kommen.

Schwankungen dieser Diode sind also nichts anderes als Schwankungen der
Versorgungsspannungen eines dual supply OPs.

von Thomas Schlenger (Gast)


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Hallo Tim,

im Prinzip würde das ganze funktionieren. Allerdings nicht mit den
angegebenen Spannungen. Am nicht invertierenden (+) Eingang könnten bis
zu +-2V anliegen (wenn die Spannungen der Quellen is Us angegeben).
Damit wäre bei einer Verstärkung von 2 am Ausgang +-4V zu erwarten, was
mit -0.7V am VSS Anschluss wohl Probleme gibt. Für Spannungen bis ca.
-.5V am Ausgang ist das ganze sicherlich brauchbar. 2 Kondensatoren an
den VDD VSS Anschlüssen wäre auch nicht schlecht.

Gruss Thomas

von Tim (Gast)


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Ich muesste mich bei der Schaltung also auf die Power supply rejection
ratio verlassen, zumal so eine standard 1n4001 Diode schon eine
Schwankung von 0.5 V verursacht. Naja, das ist aber wohl nichts
gegenueber der nur halbwegs geglaetteten Versorgungsspannung aus meinem
Trafo, an die die OPVs dran sollen.
Die Schaltung soll nur Addieren, wobei sichergestellt ist, dass da eh
kein Wert kleiner 0 rauskommen kann (sowohl physikalisch als auch
mathematisch).
Bin nur etwas unsicher, weil eine Simulation von dem Ding nicht
wirklich das ausgespuckt hat, was ich erwartet habe.

von Jadeclaw (Gast)


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Hmm, da wir hier mit maximal 4 Volt zu rechnen haben, sollte eine
virtuelle Masse ausreichen.
Man nehme:
einen OpAmp.
Zwei Widerstände 10 kOhm.
Beide Widerstände in Serie schalten und zwischen +12Volt und 0 Volt
klemmen. ( Spannungsteiler 1:2 )
+Eingang des OpAmp an den Verbindungspunkt der Widerstände.
-Eingang des OpAmp mit seinem Ausgang verbinden.
Der Ausgang dieses OpAmp ist jetzt der Masseanschluss für sämtliche
Quellen und für die Ausgangslast.

Gruss
Jadeclaw.

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