Forum: HF, Funk und Felder HF-Spieleprojekt


von Wolf (Gast)


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Ich wurde von einem Freund gebeten ein paar elektronische Spielereien 
für einen Outdoor-Spiele-Verein (eine Art Pfadfindergruppe) zu 
erstellen.

Für eines dieser Projekte brauche ich Hilfe, da ich bisher noch nichts 
mit Funk gebastelt habe.

Es geht darum, dass z.B ein kleiner (versteckter) Sender ein 
(konstantes) Signal sendet und dass ein Empfänger die Signalstärke 
angibt.

Der Sender sollte möglichst klein und primitiv bzw. billig zu fertigen 
sein (Reichweite 1-30m), während der Empfänger komplexer sein darf (ich 
hänge ein uC dran um verschiedene Anzeige-Modis zu realisieren).

Meine primären Fragen:
1. Was ist ein geeigneter Frequenzbereich?
   Da vor allem in "Out in the Kraut" gespielt wird, kann man davon
   ausgehen, dass innerhalb 1-2km keine Zivilisation vorhanden ist.
   Trotzdem sollten die Frequenzen nicht Handy, CB und PMR stören.
2. Was wird für die Sender minimal benötigt?
3. Was wird für einen Empfänger benötigt, damit er ein Ausgabepotenzial 
von 0-5V für einen uC liefert?

Hat jemand schon so was ähnliches gebastelt? Ich kann mir nicht 
vorstellen, dass ich der erste bin... zumindest habe ich noch nichts 
passendes gefunden.

Danke für jede Hilfe.

von Thomas (Gast)


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Hallo,

http://www.flohjagd.de/

mfg

Thomas

von Wolf (Gast)


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Danke für den Link, etwas in dieser Richtung suche ich, aber der 
Fuchsjagd-Sender "Foxy" ist ein totaler Overkill für meine Anwendung.

Ich brauche ein konstantes Signal und keine Pausen, Rufkennungen oder 
ähnliches...

Sender: konstantes Signal, Reichweite 1-30m
Empfänger: Generiert je nach Empfangsstärke 0-5V Ausgangsspannung
           Die Ausgangsspannung wird von einem uC gemessen und in
           für die aktuelle Anwendung passende Signale umgewandelt.
           (z.B. Klicken eines Geigerzählers [oder als Dosimeter],
            LED-Bar eines Wanzenfinders, Analog-Meter u.v.a)

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Ohne gültige Sendelizenz bleiben dir nur PMR Geräte und die ISM Bänder - 
433 Mhz, 868 Mhz, 2.4 Ghz

Empfangen dürfen aber alle.

von Thomas B. (escamoteur)


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Wenn Du für 36€ das Flohjagttel bekommst, dann nimm das doch uns 
programmier es um. dürfte der einfachste Weg zum Ziel sein.
Gruß
Thomas

von Wolf (Gast)


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@Matthias: Ja, dazu hab ich mir auch schon Gedanken gemacht. 
"Hypothetisch" interessiert mich die Verordnung nicht, da es auf einem 
ca. 15 km2 grossen privaten Gelände verwendet wird, das min. 1.5km vom 
nächsten Dorf entfernt ist und die benötigte Reichweite nur ca. 30m 
beträgt (abs. max. 50m auf Sicht).

Folgende freie ISM-Bänder sind denkbar:
13,553 MHz, 40,66 MHz, 2,400 GHz, 5,725 GHz, 24 GHz
Zusätzliche ISM-Bänder in Deutschland (k.A. ob Frei):
9–10 kHz, 150 MHz

Ich weiss aber nicht welche Frequenzen für mich geeignet sind, da der 
Sender nur eine kleine Sendeleistung haben wird, ist es wohl wichtig, 
dass es möglichst wenig Störungen auf der Frequenz hat.

Aber wie gesagt, ich bin ein totaler Anfänger was das Thema angeht...


@Thomas: Ich denke ein programmierbarer Sender macht für mich nur Sinn, 
wenn ich damit die Ausgangsleistung steuern kann (z.B. erhöhe Leistung 
von 0-100% während zwei Stunden; mehrere Stunden volle Leistung, danach 
langsamer Leistungsabfall; langsamer Leistungsaufbau wenn ein Auslöser 
betätigt wird o.ä.)


Leider ist das Budget für das Projekt ziemlich klein: rund 300€ für 
mindestens 20 Sender und 2 Empfänger. Was bedeutet ein Sender sollte im 
Endpreis max. 10 € kosten. (Wenn ich fertige funktionierende Prototypen 
habe, kann man evtl. eine Aufstockung des Budgets herausholen, aber der 
Verein hat keine grosse Kasse, da alles zum Selbstkostenpreis angeboten 
wird)


Wenn ich mich richtig erinnere gab es mal vor zig Jahren im Elektor oder 
einem ähnlichen Magazin, eine Anleitung für eine Art Funk-Alarmanlage 
(wurde aber anders genannt)... Je nach Einstellung, ging ein Piezosummer 
los, wenn der Kontakt zwischen Sender und Empfänger verloren geht oder 
umgekehrt (also eine Art Annäherungsalarm oder Entfernungsalarm), die 
Empfindlichkeit des Empfängers konnte man über einen Poti anpassen. 
Kennt das hier noch jemand?


Ein interessanter zusätzlicher Anstoss hat mir ein Kollege gestern 
gegeben, anstatt einer Antenne, ein Kabel am Sender anschliessen um so 
eine Art Barriere zu schaffen. Ist so etwas mit den oben genannten 
Frequenzen möglich oder geht es da schon eher zur NF-Technik? Denn der 
Leitungsfinder den ich habe (wäre in der Anwendung grob vergleichbar), 
läuft meines Wissens höchstens mit ein paar kHz...

Grues Wolf

von Stefan M. (derwisch)


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Zum Richtungspeilen dürfte 13,56 MHz das Richtige sein.
Da wird meistens eine "magnetische" Antenne verwendet ( Die 
Schwingkreisspule des Oszillators ist die Antenne ).

Bei dieser niedrigen Frequenz gibt es -vereinfacht gesagt- keine 
Reflexionen an der Umgebung.

Bei 2,45 GHz wirkt schon ein Baum als Reflektor, und man peilt sich in 
die Irre...

Einfach einen 13,56 MHz Quarzoszillator ( G00gle hilft ) bauen und los 
geht´s.

Ein geeigneter Empfänger ist da schon erheblich komplizierter zu bauen, 
aber es gibt da bestimmt eine Auswahl an IC Lösungen mit Feldstärke 
output.

von Ingo D. (ingo2011)


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Hi Wolf,


>Für eines dieser Projekte brauche ich Hilfe, da ich bisher noch nichts
>mit Funk gebastelt habe.

Dann ist dieses Projekt als Einstieg kaum geeignet.

>Es geht darum, dass z.B ein kleiner (versteckter) Sender ein
>(konstantes) Signal sendet und dass ein Empfänger die Signalstärke
>angibt.

>Der Sender sollte möglichst klein und primitiv bzw. billig zu fertigen
>sein (Reichweite 1-30m), während der Empfänger komplexer sein darf (ich
>hänge ein uC dran um verschiedene Anzeige-Modis zu realisieren).

Wenn wir mal die rechtliche Seite ausser acht lassen, bleibt aus meiner 
Sicht nur ein quarzgesteuerter Sender für z.B. 27 oder 40MHz
Dieser kann recht einfach aufgebaut werden, die Quarze sind günstig 
(zumindest die für 27MHz)  und theoretisch ist das Band tot, es sei denn
in der Nähe eures Spielplatzes geht ne Autobhan lang....
Um die Sender anzupeilen, muss man dann aber eine etwas aufwendigere 
Antennenkonstruktion (Magnetic-Loop) verwenden, da ein Dipol oä. für 
diese Frequenzen etwas unhandlich wird ;-)
Such mal nach Fuchsjagd / 11m .

Aber , wie gesagt HF erfodert ne Menge Erfahrung und einiges 
Messgeräten. Mit einem Multimeter kommst du alleine nicht weit.

Gruß Ingo

von Wolf (Gast)


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@ALL: Es wird nicht nach einem klassischen Fuchsjagt-Peilsender gesucht 
bzw.
      eine Peilung ist NICHT erwünscht! Der Sender UND Empfänger sollen
      möglichst omnidirektional senden/empfangen. Man sollte nur er-
      fahrenob man dem Ziel näher kommt oder sich entfernt, aber keine
      direkten Informationen über die Richtung.


@Stefan: Danke für deine Info zu den Frequenzen.
         Das mit dem 13,56 MHz Quarzoszillator geht glaube ich in die
         richtige Richtung, ich werde damit weitersuchen...
         Reflexionen wären wirklich ziemlich unpraktisch, da die Sender
         an verschiedensten Orten verteilt werden (z.B. auf/im/um
         Erdloch Bäume, Felsen, Holzschuppen, gemauerter Stall).


Weiss jemand wie das mit 9-10kHz aussieht?
(Kann man die Aussage machen: Je höher die Frequenz, umso höher die 
Reflektionen? Obwohl... es kommt wohl vor allem auf das Medium an, der 
die Welle durchquert)


@Ingo: Mir ist klar, dass das nicht unbedingt das beste Projekt zum
       Anfangen ist, daher bin ich auch hier ;)
       Läuft nicht der CB-Funk auf 27MHz? Auf dem Gelände wird zu Teil
       CB und PMR eingesetzt und sollten unsere Empfänger nicht stören.
       Auf diverse Messinstrumente wie z.B. ein Oszilloskop habe ich
       Zugriff, da ein Freund CNC- und Laserschnitt-Maschinen baut und
       auch entsprechende Messinstrumente besitzt.


Aber man darf das auch nicht zu kompliziert sehen, schlussendlich geht 
es darum, ein einfaches Signal auf einer festgelegten Frequenz zu senden 
und der Empfänger zeigt die Empfangsstärke an, in etwa wie das 
Empfangsstärke-Meter an alten Radios. (bitte hängt mich nicht für diese 
Aussage auf...)

Gruss Wolf

von Car (Gast)


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Ich glaube das Teil von http://www.flohjagd.de/ ist genau das was du 
suchst.

Mit einem normalen billgen LPD Funkgerät als Empfänger wirst Du auch 
nicht groß peilen können.

Zu den kosten: Die Bauteile werden kaum mehr als ein par Euro kosten, 
und ein par Platinen werden auch nicht die Welt kosten. Frag doch mal 
den Vertreiber, vielleicht kann er Dir ja für 30 Stück was anbieten.


Das was Du da suchst nennt sich in Amateurfunkkreisen übrigens Foxoring. 
Im Gegensatz zur Fuchsjagd, wo wirklich gepeilt wird.

von Mark (Gast)


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Hi,

ich würde als Sender einen AM Fernsteuersender nehmen, 27 MHz, gibts 
billigst bei EBAY. Ohne jede Änderung, einfach einschalten, fertig. Als 
Empfänger einen Ad8307 mit vorgeschalteter selektiver HF-Vorstufe 
(Transistor oder FET).
Das wars schon.

Mark

von Wolf (Gast)


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Danke an alle für die Tipps!

Ich werde es mit einem 13,56 MHz Quarzoszillator für den Sender und 
einer Ad8307-Schaltung beim Empfänger versuchen.

Die benötigten Teile sind bestellt und sobald das Zeug da ist, geht es 
ans experimentieren.

Ich melde mich wieder wenn es geklappt hat oder wenn es nicht klappen 
will... :)

V.G. - Wolf

von Mark (Gast)


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Hallo Wolf,

der Wirkungsgrad der Antenne bei 13,56 MHz ist für kurze Antennen sehr 
schlecht. Ich würde zu einer höheren Frequenz raten, also 27 oder 40 MHz 
Fernsteuerband. Ein Quarzoszillator auf 13 MHz mit einer - sagen wir mal 
2 m langen Antenne - reicht sicher nicht aus um in 30m Entfernung noch 
ordentlich empfangen zu werden mit einer einfachen Empfängerschaltung...
Du willst ja keine 5m (etwa Lambda/4) langen Antennen am Empfänger - 
oder ?

Gruß
Mark

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Der Vorschlag mit 9-10kHz war auch interessant. Über eine Entfernung von 
einigen Metern reicht ja eine Induktionsschleife aus. Das ist noch keine 
elektromagnetische Welle, sondern rein induktiv.
Für Schwerhörige wird sowas in Kirchen, Museen u.ä. installiert. Einfach 
statt des Lautsprechers eine impedanzmäßig einigermaßen passende große 
Schleife verlegen, mit einer kleineren Schleife kann man das wieder 
empfangen (Mikrofonverstärker).
Die Schleife kann man aus vieladrigem nicht abgeschirmtem Kabel aufbauen 
und die einzelnen Adern hintereinanderschalten.

von Oliver S. (phetty)


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