Hallo zusammen! Hab mehrere Dimmer mit Wellenpaketsteuerung in Betrieb, bei der mir regelmäßig die Triacs durchknallen. Erstmal eine kurze Beschreibung der Schaltung: Verwendet hab ich 2N6075 (Datenblatt dabei!), jeder Kanal hat einen max. Strom von 200mA, die Last ist eine Glühbirne also nicht besonders induktiv. Die Ansteuerung erfolgt über MOC3041, die einen Nulldurchgangsdetektor haben. Die Triacs schalten brav immer nur eine ganze Halbwelle oder garnicht. Entstörung ist keine verbaut, weil ja eigentlich nicht nötig. Nun zum eigentlichen Problem: Beim Einschalten der Steuerung (Anschließen am Netz) kommt es gelegentlich zum dauerhaften Durchzünden der Triacs. (ca. jedes 10te mal ist der Triac tot). Die MOCs sind zu diesem Zeitpunkt noch aus, daher vermute ich als Ursache den zu starken Spannungsanstieg. Im Datenblatt des Triacs findet sich leider nur eine Angabe über die "critical rise of commutation voltage" die ja den Max. Spannungsanstieg beim Nulldurchgang des Stroms, der ja bei induktiven Lasten relevant ist. Eine Angabe zur "critical rise of off-state-voltage" gibt es keine, aber haltet ihr es für möglich, dass die bei diesem Triac so niedrig ist, dass er so leicht durchbrennt? Bin schon gespannt auf eure Antworten, Nides
Suche mal nach Snubber-Glied (R-C-Kombination) im Netz, wird über den Triac geschaltet um eben diese schnellen Spannungssprünge zu verhindern. I.d.R. handelt es sich um einen 47 Ohm Widerstand und einen 150nF Folienkondensator, die in Reihe liegen, beide natürlich ausreichend spannungsfest.
Ich glaube nicht, daß der Fehler mit einer RC-Kombination zu lösen ist, da, wie beschrieben, der Fehler nur im Einschalten auftritt. Meine bisherigen Erfahrungen mit den MOC304X haben ergeben, daß diese Biester sich auch einschwingen müssen. Das heißt, in dem Moment, wo die Schaltung unter Spannung gesetzt wird, hat der Treiber einen undefinierten Zustand und schaltet garantiert zumindest eine Halbwelle durch. Wenn man sich weiter überlegt, daß eine Glühlampe ein Kaltleiter ist und, wenn die Betriebsspannung im Moment der Spitzenspannung des Sinus eingeschaltet wird, kann der dann fließende Strom schon beachtliche Werte annehmen. Vorschlag: Deutlich belastbare Triacs nehmen und/oder in die Stromversorgung eine fette Drossel setzen, die den Einschaltstrom begrenzt. Weiterhin "Entstörung ist keine verbaut, weil ja eigentlich nicht nötig." ist ein Trugschluß, da ein Triactreiber sicher nicht in der Lage ist, im Nullpunkt zu schalten (wo soll der Gatestrom herkommen, wenn der Sinus im Nullpunkt ist?). Da kann ein Snubber helfen oder auch eine Drossel im Ausgang (zur Entstörung). MW
Ich denke mal: Die Mindestlast für den Triac ist nicht erreicht und der Triac zündet "Überkopf" Achte mal auf einen handelsüblichen Dimmer, da steht drauf: Mindestlast 60 Watt...Der Einschaltstrom ist auch bei einem Kaltleiter der Sinuskurve ähnlich, wenn er denn mit dem Nulldurchgang anfängt, d.h. Wo keine Spannung, da auch kein Strom...
Hallo! @ TravelRec: Aus meiner Frage geht eigentlich hervor, dass mir die Funktion eines Snubber-Networks wohl bekannt ist. Trotzdem Danke! Der Einschaltstrom der Lampen wurde bei der Konstruktion berücksichtigt. Er ist auch im schlimmsten Fall weit unter dem Nennstrom des Triacs. Möglicherweise ist aber die Anstiegsgeschwindigkeit des Stroms problematisch! Zumindest tritt diese Konstellation nur beim Einschalten auf. Allerdings ist die Leitung zu den Lampen so lang, dass aufgrund der Leitungsinduktivität eine ausreichende Drosselung gewährleistet sein müsste. Werd ich aber mal nachrechnen! Dass mit dem Trugschluss halte ich für einen Trugschluss :-), weil der Triac exakt im Nullpunkt ohnehin nicht zünden kann. Die Zündung erfolgt immer erst ein wenig später. Das ist für die Entstörung aber vollkommen irrelevant, da das Snubber-Glied ja zur Entstörung des Ausschaltens und nicht des Einschaltens dient. Die Variante auf andere Triacs auszuweichen ist natürlich eine Lösung des Problems, bietet nur leider keine Möglichkeit die Ursache herauszufinden :-). Nides
Der Triac verdaut 30A für eine volle Periode, das schafft ein 200mA-Glühbirnchen nie und nimmer. Snubber und Drossel sind allerdings zwingend notwending, da es sonst durch Störimpulse auf der Leitung zu einer Überkopfzündung kommt. Und der Effekt, dass es beim Einschalten per Netzschalter passiert, sagt mir ganz klar: Überkopfzündung, weil die Spannung zu schnell ansteigt. (Einschalten im Spannungsmaximum, evtl. sogar mit Schalterprellen.) Sowas zerschießt dir dann den Triac. 100nF + 47 Ohm in Serie, das dann parallel zum Triac. Und eine handelsübliche Entstördrossel in Serie zum Verbraucher. Siehe hier: http://www.mikrocontroller.net/attachment.php/37191/anschnitt.bmp Deine Triacs werden es dir danken. Gruss Jadeclaw.
Das mit der Mindestlast würde ich so nicht unterschreiben, dies bezieht sich hauptsächlich auf Dimmer, die zwischen Verbraucher und Netz geschaltet werden, also keine eigene Versorgung haben, wenn man die Glühbirne ´rausdreht. Damit sie also genug Saft abbekommen, muß die Glühlampe oder der Halogenstab mindestens so und so viel Watt haben... Ich habe hier 7x TIC226-Triacs laufen, die mittels Gatterschaltung kurz nach Nullduchgang zünden (wenn U~ etwa 6V hat) und noch nie beim Einschalten oder auch sonstwann Probleme gehabt (Lichtorgel mit je 220 Watt Lampen pro Kanal - kein Snubber dran übrigens)...
@Jadeclaw Snupperglied hilft immer, weil es auch so`n Spannungsanstieg beherscht. @nides Mach mal den Test: nimm mal 100Watt Lampen und schalte doch mal mehrfach ein warte 5 Sec. und dann nochmal. Schätze mal die Triac sterben nicht mehr.
@Klaus: Warum sollte ein ausgeschalteter Triac eine Mindestlast brauchen? Die Last wirkt sich nur aus, wenn ein Strom fliesst (Ohmsches Gesetz). Ausserdem müsste dann ein Dimmer ohne angeschlossene Lampe (nichts eingesteckt) immer abrauchen. Im eingeschalteten Zuistand ist der minimale Haltestrom lt. Datenblatt <30mA da bin ich weit drüber! Höchstwahrscheinlich wird es eine Fehlzündung wegen zu starkem Spannungsanstieg sein. Das sollte sich dann durch eine Entstörung der Zuleitung beheben lassen. Üblicherweise liegen die dU/dt für off-state wesentlich höher als für commutation, im Datenblatt des 2N6075 ist aber dazu überhaupt keine Angabe zu finden. Hat vielleicht jemand ein anderes Datenblatt zu dem Triac? Nides
hallo dem Triac ist´s egal wann und wie er zündet, dadurch habe ich noch keinen geschossen (Vorausgesetzt IGate ist nicht zu hoch) es gibt nur eigentlich 3 Todesarten : Überstrom (partielles Überhitzen der Chipstruktur) Überlast (Sperrschichttemp über zulässigem Wert) und Überschreiten der max. Sperrspannung, da würde ich ansetzen Peter
Das Problem am Überkopfzünden ist ja gerade der hohe Strom, der durch den Spannungsanstieg kapazitiv auf das Gate eingekoppelt wird! Nides
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