Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Abblockkondensatoren bei allen ICs


von Texer (Gast)


Lesenswert?

Hallo,

für digitale ICs spendiert man ein Abblockkondensator nahe am VCC Pin.
Digitale ICs können kurzzeitig viel Strom ziehen und somit die 
Betriebsspannung verseuchen.

Aber was ist mit analogen ICs? Ist es dann nur um äußere Störungen 
abzufedern? Brauch ein OPV ein Abblockkondensator oder ist das dann ehr 
ein Angstkondensator? Was ist mit einem Komperator?

von Falk B. (falk)


Lesenswert?

@  Texer (Gast)

>Aber was ist mit analogen ICs?

Ähnlich, wenn gleich es da eher langsame und genügsame gibt als auch 
sehr schnelle.

> Ist es dann nur um äußere Störungen
>abzufedern?

Nein.

> Brauch ein OPV ein Abblockkondensator

Ja.

>oder ist das dann ehr ein Angstkondensator?

Nein.

> Was ist mit einem Komperator?

Der ist ähnlich wie ein Digital-IC schnell und kurzzeitig stromhungrig. 
An zuviel Abblockkondensatoren ist noch keine Schaltung gescheitert, 
wohl aber am Gegenteil.

von Texer (Gast)


Lesenswert?

Alles klar, Danke Falk.
Dann verteile ich kräftig 100nF Kondensatoren.
Schöne Weihnachten....

von H.Joachim S. (crazyhorse)


Lesenswert?

Naja, wichtiger als eine grosszügige Verteilung ist das Layout. Es ist 
leicht möglich, trotz massiver 100nF-Schmeisserei eine völlig 
untaugliche Platine zu routen.
Man muss sich da nicht ewig in irgendwelche Theorien vertiefen, sondern 
sich einfach überlegen - wo fliesst der kurzzeitige Strom, wer liefert 
den und wie halte ich diesen von anderen Schaltungsteilen fern, fertig.
In der Praxis: die Anschlüsse möglichst direkt zum Kondensator, erst von 
dort zu Gnd und Vcc.

von Texer (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Obwohl es doch eagl sein sollte wo der Kondensator auf einer kürzesten 
Linie zwischen Masse und VCC Pin des ICs sitzt. Siehe Bild (Vorlage 
geklaut von 
http://student.olivetcollege.edu/moladele/Board4_files/image008.jpg)

von Weingut P. (weinbauer)


Lesenswert?

nunja, nicht so ganz.
Die GND-Anbindung ist oftmals deutlich niederohmiger als die VCC, weil 
die Leiterplatten oftmals eine Massefläche haben, der GND-Bezug also 
auch nahe dem VCC-Pin zu finden ist.
Du hast dann eine sehr niederohmige GND und eine relativ hochohmige VCC 
zur Auswahl, dann besser nahe dem VCC-Pin, damit dieser auch möglichst 
niederohmig an den Abblockkondensator angebunden ist.

von Ulrich (Gast)


Lesenswert?

Bei den Analogen ICs kommt es auf den Typ ab. Wirklich langsame OPs ( < 
1 MHz GBW) brauchen eher keinen eigenen Abblockkondensator. Es hängt 
dann auch noch davon ab, wie empfindlich der Schaltungsteil ist - 
einfach nur eine Blinkende LED ist unkritisch, ein Verstärker für einen 
24 Bit AD ist da schon anspruchsvoller, auch wenn es langsam ist.


Bei den 2 Schaltungen ist es relativ egal wo der Kondensator sitzt. 
Interessant ist, wo die Verbindung zum Rest der Schaltung verläuft - die 
sollte eher am Kondensator angeschlossen sein. Für eine Digitale 
Schaltung ist dann der Unterschied zwischen den beiden Varianten zu 
vernachlässigen.

von Horst H. (horst_h44)


Lesenswert?

Das wichtigste ist es die analoge von der digitalen Versorgung sauber zu 
trennen um Störungen zu vermeiden. Hier gibt eine gute Applikation die 
das beschreibt und auch Layout-Hinweise hat: 
http://ichaus.de/upload/pdf/EL-Info_FB3_Spannungsversorgung_120507.pdf

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.