Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Spulen Parallelschalten im Detail


von Windungskönig (Gast)


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Hallo, ich habe mal eine theoretische Frage:

Ich möchte 2 gleiche Lustspulen parallelschalten. Dabei halbiert sich 
normaler Weise die Induktivität!

Was passiert mit der Induktivität, wenn ich die Spulen mechanisch direkt 
nebeneinander anordne? Also quasi eine doppelt so große Spule in der 
Mitte teile und die beiden hälften parallelschalte.. Beeinflussen sich 
die Spulen? Wenn ja, wie?

Siehe Bild - tut mir leid, Paint Handzeichnung :-D

von Geert H. (geerth)


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Hier findet mann viele gute tutorials:
http://www.electronics-tutorials.ws/sitemap/sitemap.html

Und dich würde diese interessieren (mutual inductance):
http://www.electronics-tutorials.ws/inductor/mutual-inductance.html

von Windungskönig (Gast)


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Hmmh. Die nehmen eine perfekte magnetische Kopplung, womit sich 
M=sqrt(L1*L2) ergibt.

Ist das M das, was ich von außen sehe? Dann würde bei perfekter 
magnetischer kopplung die parallelschaltung von 2 Spulen die 
Induktivität nicht verändern, was mir auch logisch erscheint, wenn man 
z.B. Windungen auf einem Trafo parallelschaltet, um kupferverluste zu 
halbeiren.

Luftspulen haben jedoch die kagnetische kopplung nur seeeehr schwach.

Wie kann ich die trotzdem bestehende magnetische kopplung vermindern?
- Distanz (klar)
- Spulengeometrie ??? (lange spukle / kurze spule?)
- Spulen dicke (viele Lagen, wenige Lagen?)

Ich möchte die Induktivität trotz des Aufbaus mäglichst halbieren...

von Windungskönig (Gast)


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Aaach unfug.
http://www.electronics-tutorials.ws/inductor/parallel-inductors.html
erklärts das ja eignetlich ganz gut.

Das M muss man über die Streuinduktivität und den Koppelfaktor ausrechen 
und gut.

von Windungskönig (Gast)


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Lges = ((1-k^2)*L1*L2) / (L1+L2 +/- 2*k*sqrt(L1*L2))
 k= sqrt(1 - Steu_L1/L1)

Steu_L1: Induktivität von L1, wenn L2 kurzgeschlossen ist.

von Michael H. (overthere)


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Eine interessante Anmerkung dazu:

Verinfacht nehmen wir an, das Rcoil gleich ist und die Kuppling perfekt. 
M=1

Für Windung 1 und Windungen 2 stellen wir folgende gleichungen auf.
U1=L1*dIc1/dt + L2*dIc2/dt + Rcoil*Ic1
U2=L1*dIc1/dt + L1*dIc2/dt + Rcoil*Ic2

Setzen wir U1=U2 gleich, stellen erhalten wir
Ic1=Ic2

Im Falle dass diese nicht gleich sind, verteilt sich der Strom optimal.

Setzt man jetzt Ic1=Ic2=Iges/2 ein erhält man:
U=L1*dIges/2dt + L2*dIges/2dt (1)
U=L1*dIges/2dt + L2*dIges/2dt (2)

Addiert man (1) und (2) erhält man
2*U=dIges*L2/dt+dIges/dt*L1
Und ersetzt U durch die Spulengleichung: U=L*dIges/dt
Erhält man L=(L1+L2)/2

*Fazit/Erkenntnise:*
1. Spulen mit guter Kupplung (M->1) und unterschiedlicher Induktivität 
kann man parallel schalten.
2. Der Windungsinn muss gleich sein. Andernfalls hebt sich die Spule 
auf.
3. Der Strom teilt sich optimal auf. Es können also verschiedene Leiter 
miteinander kombiniert werden.
4. Ungleiche Windungen auf dem gleichen Spulenkörper bei guter Kupplung 
bilden bilden den aritmetischen Mittelwert.

Disclaimer: Bitte selbst nachvollziehen, eventuell ist oben ein Fehler 
drinnen. Wenn ja, bitte kommentieren und verbessern.

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